Doubs/Jura 2000 - Im Zeichen des Balles Zeitraum: 10.-17.06.2000 Vorspiel - Planung Da unsere Reise während der Fußball-Weltmeisterschaft stattfand sollte
nichts dem Zufall überlassen werden. Demzufolge wurden die Reisvorbereitungen mit
äußerster Präzision durchgeführt. Akt 1 - Anreise Früh am Morgen ging es am 10. Juni 2000 los. Herrliches Wetter war unser ständiger Wegbegleiteter. Nach ca. 6 Stunden im Auto erreichten wir unser Ziel.
Schnell wurde das Quartier bezogen und die Ausrüstung verstaut. Und dann startete die
Operation Fußball-Weltmeisterschaft. Sie sollte in einem Drama enden. Die Suche nach einer
Antennensteckdose begann, wurde nach kurzer Zeit erfolglos abgebrochen. Es war einfach keine zu finden.
Mit allen Tricks wurde nun versucht ein brauchbares Bild auf den Bildschirm zu zaubern aber es stellte sich kein
Erfolg ein.
Akt 2 - Gouffre de la Legarde Die Wahl viel auf den Gouffre de la Legarde.
Nachdem wir die letzte Schachtstufe überwunden hatten begann die Suche nach dem Durchstieg zur Horizontalteil. Wir schauten in etliche Fortsetzungen, mussten aber nach kurzer Zeit wieder aufgeben. Einfach zu eng. Der einzige Lohn war eine dicke Schlammpackung die uns nun überzog. Wir beschlossen erst mal eine Stärkung zu uns zu nehmen. Baguette, Wurst, Käse und Schokolade leistete wertvolle Aufbauarbeit. Nochmals machten wir uns auf die Suche und wurden fündig. Eine unscheinbare Öffnung, die wir bei der ersten Suchaktion anscheinend nicht sahen, markierte die Fortsetzung. Sie führte in eine kleine Kammer. Ab hier wurde es wirklich gemein: Eng, feucht und glatt.
Frank lies sich durch ein kleines Loch in die nächste Kammer gleiten. Schlufend
entfernte er sich von uns. Nach einigen Minuten kam er zurück und berichtete von einem
engen Tropfsteinschluf der nach einer kleinen Stufe mit Wasser gefüllt ist. Einer nach dem
anderen besichtigte die Stelle. Zurück in der Schachthalle beschlossen wir, in Anbetracht
unserer Ausrüstung (Leichtschlaz), nicht weiter zu gehen. Einfach zu hart für den
ersten Tag. Wir machten uns wieder an den Aufstieg. Akt 3 - Gouffre du Petit Siblot Eine kleine aber feine Tropfsteinhöhle erwartete uns. Da Frank und ich die Höhle bereits im Frühjahr besucht hatten machte das Auffinden des Eingans, im Gegensatz zu damals, kein Problem. Ein mit einem Gitter abgedecktes Loch markiert den Eingang der Höhle. Glatt, feucht und so klein das man kaum den Stop bedienen konnte.
Aber die Probleme sollten erst beim verlassen der Höhle auftauchen. Schnell das Seil an einem Baum befestigt und schon ging es hinab. Die Öffnung weitete sich schon nach ca. 1,5 m zu einem kleinen Balkon. Er öffnete sich nach wenigen Metern zu einer großen, schräg abfallenden Halle. Große Sinterfahnen und vereinzelte Tropfsteine schmückten bereits hier die Höhle. Zwischen Blöcken versteckt liegt der engen Durchstieg zur Tropfsteinhalle. Geschickt zwängten wir uns durch den engen Durchstieg zur Tropfsteinhalle. Schon standen wir am letzten Schachtfenster. Im diffusen Licht unserer Lampen konnten wir schon die prächtigen Tropfsteinsäulen in der sich vor uns öffnenden Halle erkennen. Mit Ehrfurcht durchwanderten wir die Halle und waren begeistert. Säulen von mehreren Metern Höhe füllten die Halle.
Nach einer kleinen Stärkung verließen wir diesen beeindruckenden Ort. Alles lief reibungslos. Aber dann kam die Einstiegsöffnung und machte so einigen Leuten Probleme. Wo ist der entscheidende Tritt? Es gab nur einen der aber schwer zu finden war. Mit vereinten Kräften schafften wir den letzten Meter auch noch. Petit mais fin! Akt 4 - Ruhetag! Nach drei Tagen Höhle sollte ein Ruhetag folgen. Micha erkundete die Umgebung mit dem Fahrrad
und für den Rest unserer Gruppe standen die Grotte des Faux-Monnayeurs und die
Besichtigung einige Quellen auf dem Plan.
Übermannshoch bohrte sich ein Tunnel in den Fels den man
bequem folgen konnte. Zu bequem, den wir verpassten anscheinend die entscheidende
Abzweigung. Keiner hatte sich den Plan angesehen. Also ging es weiter gerade aus. Es wurde
flacher aber immer noch leicht begehbar. Plötzlich ein Wasserbecken. Frank, der die
Höhle schon alleine befahren hatte, hegte schon leichte Zweifel. Nach kurzer Begutachtung
querten wir auf einem schmalen Band das Wasserbecken. Danach leider wieder ein Wasserbecken.
Diesmal kamen wir nicht so ohne weiteres durch. Teilweise standen wir bis zur Hüfte im
Wasser aber egal wir mussten ja nicht mehr zurück. Die Logik einer Durchgangshöhle.
Nun stieg der Gang leicht an und endete abrupt in einem Versturz. Schlufend bewegten wir uns
vorsichtig weiter aber es wurde zu gefährlich. Überall lose Blöcke. Also zurück.
Freudig erwarteten uns die Wasserbecken. Nur wenige hundert Meter vom Eingang sahen wir dann die
Abzweigung zum zweiten Eingang, den wir dann auch nach wenigen Minuten erreichten.
Nach einem Abstecher zu einer weiteren Quelle machten wir uns auf den Weg zum
Auto. Umziehen, etwas Essen und weiter. Weiter? Der Ruhetag! Akt 5 - Lesine du Champs-Guillobot Heute hatten wir uns etwas Einfaches ausgesucht. Die Lesine du Champs-Guillobot, laut
Beschreibung ein tiefer Einstiegsschacht mit anschließender Tropfsteingang. Zu erwähnen sei noch eine 5m
Kletterstufe!
Irgendwie füllten wir uns durch den Einstiegsschacht nicht ausgelastet. Aber da war ja noch die Kletterstufe. Micha erklärte sich bereit die Stufe in Angriff zu nehmen. Schnell arbeitete er sich die ersten Meter hoch. Nur noch ca. 2 m trennten ihn von der Kante aber nun wurde es überhängend. Jeder Spit wurde genutzt aber es fehlte immer noch ein halber Meter. Micha sah keine Chance die letzten Zentimeter zu überwinden. Er hing nun schon fast 1,5 Stunden in der Wand. Frierend beobachteten wir seinen langen Abstieg der nur mit Hilfe eines Messers gelang. Die restliche 40m des Einstiegschachtes waren für Micha die Hölle. Cliffhanger! Akt 6 - Grotte de la Malatiére Micha hatte nach der Cliffhanger-Tour eigentlich keine Lust mehr irgendeine Höhle zu befahren.
Aber nun war der doch mit gekommen. Die Grotte de la Malatiére wollte er sich nicht entgehen lassen. Laut
Beschreibung nur ein 5m Einstiegsschacht und dann kann die Höhle leicht begangen werden. Lediglich
einige Tropfstein-Durchstieg musste etwas enger sein.
Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf die Suche nach dem aktiven Teil. Wir fanden eine flache, lehmige, nach unten ziehende Spalte und vermuteten, dass dies die Verbindung war. Micha rutschte hinein kehrte jedoch nach wenigen Meter um. Nach kurzer Beratung beschlossen Dang und Micha, in anbetracht ihrer Ausrüstung (kein Superschlaz) zum Ausgang zu gehen. Frank und ich versuchten nochmals unser Glück. Nach etlichen Versuchen die zumeist im tiefen Schlamm endeten landeten wir einen Treffer. Eigentlich ganz einfach wenn man den Weg kennt. Ca. 5m unter uns rauschte das Bächlein vor sich hin. Da die Zeit schon weit fortgeschritten war brachen wir schweren Herzens die Befahrung ab und machten uns auf den Rückweg. Akt 7 - Grotte des Cavottes Müdigkeit machte sich unter einzelnen Teilnehmern breit. Nur noch Frank und ich waren für eine Höhlenbefahrung bereit. Ein Vorstoß in den aktiven Teil der Grotte des Cavottes wurde unternommen. Sonnenschein begleitete auf der Fahrt zur Doline. Ausgerüstet mit Superschlaz machten wir uns ans Werk. Schnell überwunden wir die
Schlufzone und erreichten den Faux Pas, einen zu querenden Schacht.
Einbauen und hinab. Zuerst eng wird er plötzlich Kreisrund und weit. Wasser fließt an seinen Wänden herab. Die aktive Zone ist erreicht. Meanderförmig zogen sich die wasserführenden Gänge dahin.
Vorsichtig bewegen wir uns weiter um nicht den Überblick zu verlieren.
Vergebens, zu viele Abzweigungen und keinen Hinweis auf den Hauptweg. Wir beschlossen diesen feuchten
Ort wieder zu verlassen. In Rekordzeit standen wir wieder am Ausgang.
Letzter Akt - Abreise Keine besonderen Vorkommnisse! Autor: Steffen |