Doubs 2002 - Einfach nur kalt Zeitraum: 02. - 06.01.2002 Es wird schon zu einem Kult das Höhlenjahr im Französischen Jura zu beginnen. Anreisetag Bei klirrender Kälte machten wir uns, mit der Hoffnung auf höhere Temperaturen, auf den Weg
nach Frankreich. Nach 6 Stunden fahrt zeigte sich das wir der Kälte leider nicht entkommen waren. Bitter
kalt war es an unserem Ziel, dem Höhlencamp in Montrond-le-Château. Ein Trost war der strahlende
Sonnenschein der uns bis zu unserer Abreise nicht verlies. Grotte de Chenecey - Eingang Erst nach einigen selektiven Stellen zeigte sich die Schönheit der Höhle. Grotte de Chenecey - Nach der Engstelle Den Abend liesen wir mit einem ausgiebigen Essen und der Planung des nächsten Tages ausklingen. Zweiter Tag Der Gouffre de la Belle Louise hatten wir uns für den heutigen Tag vorgenommen. Gouffre de la Belle Louise - Umziehaktion Eine besondere Herausforderung wartete auf uns. Durch die extreme Kälte war die Schachtzone bis auf ca. -60m stark vereist. Die Folge davon war, das die Spit mit der Karbidlampe enteist werden mussten und der Abstieg sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Trotz den widrigen Umständen waren die Schächte sehenswert. Gouffre de la Belle Louise - 20 Meter Schacht Und wer auf extremen Lehm steht kommt in einigen Bereichen des Horizontalteils auf seine Kosten. Da wir uns noch nicht ausgelastet fühlten machten wir uns kurz vor der Dämmerung nochmals
auf den Weg. Als kleine Abendhöhle hatten wir uns den Gouffre de la Borme vorgenommen. Gouffre de la Borme - Einstiegsschacht Dritter Tag Zwei Höhlen standen auf dem Programm. Wir wurden ausdrücklich Gebeten die Namen dieser Höhlen nicht zu veröffentlichen. Gouffre X - Einstiegsschacht Der Gang ist reich mit Tropfsteinsäulen und Versinterungen aller Variationen geschmückt. Die folgenden Bilder sprechen für sich. Gouffre X - Tropfsteinsäulen Gouffre X - Sinterschmuck Die zweite Höhle, hier mit Gouffre Y bezeichnet, fanden wir mit viel Glück kurz vor Sonnenuntergang. Gouffre Y - Sinterschmuck Gouffre Y - Sinterschmuck Vierter Tag Nach so vielen Tropfsteinen entschieden wir uns für eine rein sportliche Tour.
Der Gouffre de la Chenau bekam den Zuschlag und zwar der erste Teil
dieser dreigeteilten Höhle. Mit reichlich Seilen bepackt machten wir uns auf den
Weg. Fünf Schächte von 9 bis 22 Meter sowie 3 Kletterstufen führen bis auf eine Tiefe
von -135 Meter. Gouffre de la Chenau - Einstiegsschacht Es folgte eine steil fallende Halle die sich bis zum nächsten Schacht erstreckte. Mit zwei Befestigungen ausserhalb des Schachtbereiches, einer weiteren unmittelbar am Schacht und einer Umhängestelle ging es weitere 9 Meter hinab. Ein kleiner Raum führte zum sehr schönen und feuchten 22 Meter Schacht. Frank der diesen Einbau übernahm fluchte laut. Um zum entscheitenden Spit zu kommen musste es sich weit in den Schacht lehnen. Da der Spit über ihm angebracht war lief ihm das Wasser schön in die Arme und in den Nacken. Aber dann war es doch geschafft. Wir standen am Fusse des Schachtes. Weiter ging es durch eine enge Spalte nach unten zum 9 Meter Schacht. Gesichert am Seil stemmte ich mich in einer engen Spalte bis zur Umhängestelle. Nach dem Einbau des Seiles ging es hinab in einen grossen Raum. Zu unserer Verwunderung fanden wir dort eine einzelne Fledermaus. Behutsam ging es über eine 5 Meter Stufe und einem 15 Meter Schacht weiter. Gouffre de la Chenau - 5 Meter Stufe Hier im letzten grossem Raum standen wir nun an einer 6 Meter Stufe und schauten
in unsere leeren Schleifsäcke. Kein Seil mehr vorhanden um den letzten Schacht zu überwinden. Nach einer kleinen
Stärkung erkundeten wir uns noch einige Ecken. In einer Nische ging es in einen engen
Mäander, den man nach ablegen der Schachtausrüstung bis zum Grund des 6 Meter Schachtes
verfolgen kann. Nun hatten wir doch noch die letzte Stufe überwunden. Der Mäander windete
sich noch einige Meter weiter, bis er für uns unschlufbar wurde. Wir machten uns wieder an
den Aufstieg. Sport hatten wir nun genug und die nassen Seile gaben uns den Rest. Am letzten Abend vor unserer Abreise steht wie immer das Essen im Mittelpunkt. Die Reste unserer Nahrungsmittel müssen weg und deshalb gab es wie immer ein ausgiebiges Abendessen mit reichlich Wein. Abreisetag Nach einem leichten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Nürnberg in der Hoffnung auf mildere Temperaturen ... Wie immer sind noch viele Punkte offen geblieben. Auf ein nächstes mal. Autor: Steffen |