Doubs/Ht.Saone 2006 - Im Zeichen des Wassers Zeitraum: 02. - 08.01.2006 Montag - Anreise Ein Konvoi von 3 Autos wälzte sich am frühen Morgen des 2 Januars 2006 Richtung Montrond-le-Châtau. Eingezwängt zwischen Ausrüstungsgegenständen und Lebensmitteln verharrten einige der Passagiere mehr als 6 Stunden bis endlich das Ziel erreicht wurde. Nach einem kurzen schütteln der müden Knochen begann das Verstauen der Ausrüstung und die Planung für den restlichen Abend. Eine guten Abend Höhle musste her... Die nahe gelegene Grotte de Chenecey wurde ins Auge gefasst. Schnell und voller Tatendrang wurde die Ausrüstung gepackt und zur Höhle gefahren. Aber was war das? In voller Montur standen wir, Alex, Petra, Mirjam, Beni, Frank und ich, vor einem 2 Meter hohen Zaun. Der Höhleneingang war hermetisch verschlossen. Unverrichteter Dinge machten wir uns wieder auf den Weg ins Camp.
Dienstag - Suchen, Suchen und nochmals Suchen Eigentlich sollte die Grotte Baudin relativ einfach zu finden sein, aber irgendwie bekamen wir es nicht auf
die Reihe.
Im Salle Hoppe teilte sich die Gruppe. Alex, Petra, Steffen H. und Timo machten sich auf den Rückweg um Steffi, die nicht mit in die Höhle ging, noch vor der Dunkelheit aufzusammeln. Mirjam, Beni, Frank und ich begannen mit dem Abstieg zum Verneau. Ein Schluf führte vom Salle Hoppe zu einem feuchten 8m Schacht. Bereits im Schluf spürte man das Donnern des Verneau. Durch einen stark bewetterter Schluf, aus dem es mächtig heraus donnerte, ging es weiter. Mirjam schlufte voran. Leider hatte sie kein Seil dabei, deshalb musste ich mich an einer passenden Stelle an ihr vorbei zwängen. Immer weiter schlufend spürte man die Gewalt des Wassers. Das ganze Gestein um uns herum vibrierte unter den Wassermassen. Nach mehreren Metern schaute man in eine riesige Gumpe die von einem Wasserfall gespeist wurde. Das bereits eingebaute Seil führte in halber Höhe an die gegenüber liegende Wand. Den Stop eingehängt und schon ging es über die tosenden Wassermassen. Eine anschließende Querung zeigte den weiteren Weg.
In einigen Metern Höhe ging es an einem Stahlseil weiter in die Klamm hinein. Schließlich war das Ende der Querung erreicht.
Leider toste noch immer der Verneau in seinem engen Bett. Nach einigen Kletter- und Spreizeinlagen standen wir vor
einem wenig einladenden Becken. Keine Tritte und die unbekannte Tiefe ließ uns zurück schrecken. Nach kurzer Beratung beschlossen wir den Rückweg anzutreten. Mittwoch - Klassiker standen im Vordergrund Die Grotte du Folavene, ein Schachtklassiker, sollte diesmal fallen. Aber trotz sorgfältiger Vorbereitung scheiterten wir an einem kleinen Detail. Das ominöse Dreiecksprofil machte uns einen Strich durch die Rechnung. Mirjam, Beni, Frank und ich machten sich bepackt mit Seilen auf den Weg. Schnell wurde der Einstieg gefunden. Da wir schon in der Nähe der Gouffre de la Baume waren, sollte dies unser nächstes Ziel sein. Dort angekommen verspürte ich keine Lust mehr mich in dieser Kälte umzuziehen. Ich mutierte zur Lusche.
Während Mirjam, Beni und Frank im tiefen Schlund verschwanden machte ich es mir im Auto bequem. Wärme, Musik,
Essen und Trinken standen mir im Sinn. Während wir mehr oder weniger Erfolgreich den Tag verbrachten, besuchte der Rest der Gruppe die Grotte de Cavottes. Spät am Abend trauten wir unseren Augen nicht. Dirk der Nachzügler stand plötzlich vor uns. Er hatte wohl gespürt, dass am nächsten Tag ein weiterer Vorstoß zum Verneau geplant war. Donnerstag - Wassertag Der Vorstoß fand über die Gouffre de la Baume des Cretes statt. Wie immer war es bitter kalt am Einstieg. Alleine stapfte ich durch den Schnee zum Einstiegsschacht. Eingebaut und schnell hinab ins warme. Gefolgt von Dirk, Mirjam, Beni und Frank bewegten wir uns zügig voran. Der Salle Carrefour war unser erstes Ziel. Hier in diesem bereits aktiven Bereich ging es nun weiter Richtung Collecteur.
Die Galerie des Chinois wurde durchquert und schließlich standen wir an der Stelle wo letztes Jahr für Frank und mich Schluss war. Aber diesmal hatten wir genug Seil dabei - vorerst. Gesichert ging es nun die kleine Stufe hinab ins anschließende Wasserbecken. Bereits hier hörte man das Wasser in den Collecteur stürzen. Durch einen kleinen Durchschlupf gelangten wir auf einen Balkon, ca. 12m über dem Verneau. Ein weiteres Seil wurde ausgepackt und hinab ging es in den Collecteur. Flussaufwärts standen wir sofort vor einem Hüfttiefen Wasserbecken mit anschließender Kletterstufe. Wir entschlossen uns erst mal die Flussabwärts liegende Galerie de la boue zu besuchen. Dieser zu einem Sifon führende Gangabschnitt war stark verlehmt. Während die anderen bald zurück blieben drangen Dirk und ich weiter vor bis auch wir abbrachen. Das brackige Wasser stand Dirk schon fast bis zum Hals. Also zurück zur Wasserfallstufe.
Spreizend, immer den Wassermassen ausweichend, arbeitete ich mich hoch. Dirk, der nach kam, baute schnell eine Querung ein um den Anderen die völlige Durchnässung zu ersparen. Weiter ging es. Längere Laufpassagen wurden durch teilweise hüfttiefe Gumpen unterbrochen.
Spreizend und kletternd oder einfach mitten durch wurden die Hindernisse überwunden bis nach einer kurzen Abseilstrecke ein Halle erreicht wurde. Die Kletterstufen, kurz vor dem Salle du Sinai, türmten sich vor uns auf.
Hier war mal wieder Schluss für uns. Leider hatten wir für den Aufstieg kein weiteres Seil zur Verfügung. Zeit fürs Foto-Shooting. Dirk packte seine Kamera aus und begann mit seiner Arbeit. Der Rückweg unterbrochen von Fotopausen wurde angetreten. Nach ca. 9 Stunden hatte uns die Kälte wieder. Alex und Timo waren von der Grotte de Chenecey, die der Rest der Truppe besuchten, noch nicht ganz ausgelastet und folgten uns in die Gouffre de la Baume des Cretes. Für die beiden war kurz nach dem Salle Carrefour Schluss. Freitag - Putz und Flick Tag Das hatten wir uns verdient. Während Alex, Mirjam, Beni, Dirk und Timo die Gouffre de la Belle Louise besuchten hatten Frank und ich unseren berühmten Putz- und Flicktag.
Der wie folgt aussah: Auch Petra und Steffen H. hatten viel Spaß im Wasser. Sie besuchten die Grotte du Moulin des Isles.
Samstag - Abschlusstag Nach langer Fahrt traf der Konvoi von 4 Autos in Cerre les Noroy ein. Während Alex, Petra,
Mirjam, Beni, Dirk, Steffen H. und Timo, bereits die Ausrüstung
anlegten, machten sich Frank und ich auf die Suche nach dem Eingangs. Schnell wurde der kleine
Schachteinstieg der Grotte de Cerre les Noroy gefunden. Hastig ging es zurück zu den
anderen, um ebenfalls die Ausrüstung anzuziehen. Der erste Teil der Gruppe machte sich
auf den Weg um den Einstiegsschacht einzubauen und in die bedeutend wärmere Höhle einzufahren.
Ein Seitenarm brachte deutlich mehr Wasser in die Höhle. Zu diesem Zeitpunkt musste man zeitweise bis zur Hüfte ins Wasser um weiter voran zu kommen. Hier verloren wir Alex und Timo. Sie kapitulierten vor den Wassermassen und traten den Rückweg an. Munter ging es weiter durchs Wasser bis zur Schlüsselstelle. Schlagartig senkte sich die Decke bis auf 40cm über der Wasseroberfläche. Ein kleiner Durchbruch markierte den Weiterweg.
Die glücklichen Besitzer von Neoprenanzügen machten den Anfang. Der Rest folgte mehr oder weniger nass durch die Engstelle. In angenehmen Gangdimensionen ging es weiter bis nach ca. weiteren 400m ein Sifon unser vordringen stoppte.
Dirk und ich versuchten noch etwas weiter vorzudingen aber der Luftgefüllte Raum wurde
immer niedriger. Im Camp angekommen machte sich Alex, Dirk und Timo nach einer Stärkung nochmals auf die Socken. Die Gouffre X war ihr Ziel.
Spät in der Nacht, als alle schon schliefen und von der Grotte de Cerre les Noroy träumten kamen die Drei wieder zurück. Sonntag - Abreise Die Wasserspiele haben ein Ende. Leider oder endlich den es bildeten sich bei einigen
Kandidaten bereits leichte Ansätze von Schwimmhäuten aus.
So was! Mit Beni machte ich während des Frühstücks noch einen kurzen Ausflug in den Source du Calcium. Hier ein kurzer Bericht: Kurz nach dem Frühstück machten Beni eine Entdeckung. Mit vollem Bauch und Milchbart folgten wir dem Milky-Way und stießen tatsächlich auf den Eingang zur Source du Calcium. Zwischen saftig blauen Wiesen öffnete sich der patentierte Eingang.
Dahinter fanden wir eine weiße Zauberwelt. Milchseen, Rahmfälle, Butterberge, Fettaugen und mit Milchpulver bestäubte Gänge erwarten den Forscher. Um den erhalt der Höhle zu gewährleisten mussten einige Befahrungsregel beachtet werden.
Autor: Steffen |