Slowenien 2003 Zeitraum: 01.-09.05.2003 Teilnehmer: Nur wenige Tage nachdem unser Slowenienurlaub zu Ende gegangen war,
wurden Steffi, Steffen und ich von "Höhle -TV- Spezial" zu einem Interview
eingeladen, um ausführlich über unsere Höhlenerlebnisse in Slowenien zu
berichten. "Ihr habt, nachdem ihr bereits im letzten Höhlenurlaub in Slowenien mehrmals die Martinska Jama vergeblich gesucht hattet, diesmal das Glück auf eurer Seite gehabt und soweit ich gehört habe, den Eingang bereits am ersten Tag gefunden. Wie fühlt man sich da, Frank?" Frank: "Sehr gut! Die Martinska Jama ist genau so schwierig zu finden wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Doch zunächst schien unsere Suche auch diesmal wieder erfolglos zu sein. Steffen und ich waren bereits 1,5 Stunden, bei etwa 25 Grad im Gebüsch unterwegs, waren unzähligen Trampel - bzw. Tierpfaden gefolgt, doch alle verliefen sich irgendwann. Erst als wir völlig frustriert schon auf dem Rückweg zum Auto waren, erspähten wir plötzlich ein Steinmännchen, ein eindeutiges Indiz für die Nähe eines Höhleneinganges! Dem kaum erkennbaren Pfad folgten wir, nachdem wir unsere Höhlensachen vom Auto geholt hatten und tatsächlich erreichten wir nach etwa 15 Minuten den Eingang der Höhle." "Hat sich diese Suche denn für euch gelohnt? Die Höhle soll doch früher einmal sehr schön gewesen sein?" Frank: "Die Höhle ist auch noch sehr schön, der Sinter- und Tropfsteinschmuck ist reichhaltig und in den tagfernen Höhlenbereichen besonders sehenswert, wie man auf diesen Bildern erkennen kann.
Leider ist aber auch viel zerstört worden. Besonders schockiert haben uns die in
den schönsten Höhlenteilen wahllos verteilten Altkarbidhaufen, zum Teil
scheinbar absichtlich in Bereiche mit schönen Bodenformationen oder in
Sinterbecken eingebracht. "Besonders bekannt ist Slowenien auch für seine herrlichen und riesigen Wasserhöhlen, wie der Krizna Jama, der Zelske Jame und der . Ihr habt diese Höhlen besucht. Welche Eindrücke habt ihr aus der Planinska Jama mitgenommen, Steffi?" Steffi: "In erster Linie, entschuldige bitte, wie verdammt klein man sich mit einer
Karbidlampe vorkommen kann... "Kommen wir zur Zelske Jame, Steffen. Ihr hattet ein kleines Schlauchboot dabei und habt euch dem reissenden Strom ins Unbekannte anvertraut. Noch seekrank?" Steffen: "Ein alter Seebär wie ich kennt keine Seekrankheit. Aber skeptisch blickten wir schon
drein, da es für uns das erste Unternehmen in einer solchen Form war. Stromschnellen - Zelske Jama Hier verzweigte sich die Höhle. Der sogenannte trockene Teil entpuppte sich als eine stark lehmige Angelegenheit. Schlammige Wasserbecken, Kletterstufen, vereinzelter Sinterschmuck und Lehm markierten unseren Weg.Sinterformationen - Zelske Jama Nur Lehm - Zelske Jama An einem Versturz war das Ende des trockenen Teils der Höhle erreicht. "Die Krizna Jama erfreut sich nach meinen Recherchen immer grösserer Beliebtheit. Es soll heute bereits etwa 7 Höhlenführer geben, die mehr oder weniger NON - STOP die Gruppen durch die Höhle führen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das spurlos an der Höhle vorbeigeht, Steffi?" Steffi: "Das stimmt leider, die Höhle hat wohl nicht mehr die Ruhephasen wie früher einmal.
Nonstop führen sie zwar nicht, aber öfter. Leider sieht man die Spuren der Menschen jetzt.
Einige Sinterstufen sind leicht schwarz von den Füßen. "Neben diesen sehenswerten Wasserhöhlen gibt es in Slowenien natürlich auch tiefe Schachthöhlen, die oft mit gewaltigen, über 50 m tiefen Einstiegsschächten aufwarten. Ihr habt die Gradisnica, die und die Janicja Jama besichtigt. Die Janicja Jama soll darüber hinaus nur sehr schwer zu finden sein. Wie war das Frank?" Frank: "Spannend! Diesmal hatten wir wirklich das Glück auf unserer Seite und
fanden eigentlich alles was wir finden wollten. Wir hatten sogar einen Plan von
der Janicja Jama der allerdings sehr ungenau war und eine Tiefe des
Einstiegsschachtes von um die 70 Meter erwarten lies.
Auch diese Höhle kennzeichnen überwiegend grossräumige Gangabschnitte und
Hallen, zahlreiche Fixseile helfen in schwierigen Passagen. "Auch die Skamprlova Jama hat einen tiefen Einstiegsschacht von etwa 50 Meter. Besteht bei euch die Gefahr, dass diese 'dicken Dinger' langsam Routine werden, dadurch die Konzentration nachlässt und sich das Unfallrisiko erhöht, Steffen ?" Steffen: "Definitiv Nein! Wenn man am Schachtmund steht und vorsichtig in die Tiefe schaut wird
einem immer wieder bewusst um was es geht. Die Vorbereitungen kann man eigentlich schon als Ritual ansehen.
Hoch konzentriert geht man beim Anlegen der Ausrüstung vor. Dies trägt auch zum Abbau der Anspannung bei.
Bevor es dann wirklich ins Seil geht, kommt nochmals die Kontrolle der Schachtausrüstung. Sobald man dann im
Seil hängt ist die ganze Anspannung verflogen. Einstiegsschacht - Skamprlova Jama Nach dem Einstiegschacht von ca. 50m fällt die Entscheidung in welchen Teil man zuerst geht. Wir entschieden uns für den
wesentlich anspruchsvolleren Teil. Sinterformationen - Skamprlova Jama Die Skamprlova hat mit ihren reich versinterten Gängen, Seilauf und -abstiege, Kletterpassagen, Querungen und engen Tropfsteindurchstiege für jeden etwas zu bieten. Aber man sollte schon alles mögen um diese Höhle geniessen zu können." "Am letzten Tag habt ihr es dann noch einmal richtig krachen lassen und die Gradisnica befahren. Wie ich erfahren habe waren Steffen und du, Frank, schon vor 2 Jahren schlotternd am Schlund gestanden. Hattet ihr euch diesmal mental besser vorbereitet?" Frank: "Gott sei Dank, ja! Natürlich herrschte am Schachtrand Totenstille,
während ich mit unserem 115 Meter - Seil im Sack über die Schachtkante
rutschte und zum ersten Mal die ganze Wahrheit erkennen konnte!
Alle waren wir von dieser Höhle zutiefst beeindruckt!" "Kommen wir nochmals kurz auf die aktiven Wasserhöhlen zu sprechen. Wir finden in Slowenien ja auch wunderschöne Ponorhöhlen, wie zum Beispiel die Odolino', die ihr schon vor 2 Jahren befahren habt. Diese Ponorhöhlen sollen unsere Vorstellungen von Ponoren, wie wir sie aus der Fränkischen kennen, um ein Vielfaches übertreffen. Ihr habt diesmal die Eingänge des Slivarske Ponikve und des besichtigt und habt Teile des Blazev Spodmol befahren. Deine Eindrücke, Steffen? Fährt die Angst vor dem Wetterumschwung mit, bei der Befahrung dieser Höhlen?" Steffen: "Eigentlich nicht. Solange die Dimensionen grossräumig und die Seileinbauten aus den
gefährlichen Wasserfallstrecken heraus führen fülle ich mich auch in einer Ponorhöhle sicher. Viel bedrohlicher
finde ich kleinräumige Ponore wie man sie in der Fränkischen Schweiz findet. Trotz allen
sollte man die Wettervorhersage genau beachten.
An den kurzen, horizontalen Eingangsbereich, schliesst sich die erste ca. 50 m tiefe Schachtzone an. Sie besteht aus kleinen unmittelbar aufeinander folgenden Stufen. Im Anschluss daran kommt eine leicht lehmige Zone mit mehrere kleinen Seen, die mittels Fixseil gequert werden müssen. Nach einigen Wasserbecken gelangt man in eine weiter Schachtzone. Leider mussten wir hier unsere Befahrung abbrechen da uns die Seile aus gingen. Beim nächsten mal geht es weiter in die Tiefe." "Leider sind wir damit schon am Ende unseres "Höhlen-TV- Spezial" angelangt, unsere Sendezeit wurde bereits weit überzogen. Ich hoffe es ist uns gelungen Ihnen einen kleinen Einblick in die phantastische Höhlenwelt des klassischen Karstes zu geben. Ich bedanke mich bei unseren drei Gästen im Studio. Seien Sie auch das nächste Mal wieder dabei!" Autoren diese fiktiven Interviews: |