Slowenien 2007 - Kurz aber effektiv! Zeitraum: 05.04 - 09.04.2007 Teilnehmer: Nachdem unser üblicher Jahresauftakt im französischem Jura erstmals seit Jahren ausgefallen war (außer für Dirk) war der Höhlenhunger zu Ostern unermeßlich groß. Donnerstag Steffi, Miri, Dirk, Steffen und ich waren bereits am Donnerstag morgen gegen 6 Uhr in Nürnberg gestartet um schon den Nachmittag für die ersten Höhlentouren in Slowenien nutzen zu können. Kurz nach Mittag trafen wir im Camp ein, machten noch schnell einige Einkäufe für die bevorstehenden Feiertage und nach einer kurzen Ausrüstungsschlacht saßen Miri, Dirk, Steffen und ich erneut im Auto um dem nahegelegenen Kmetov Brezen einen Besuch abzustatten. Steffi richtete in der Zwischenzeit das Camp vollständig ein. Der Kmetov Brezen sollte nach allen uns vorliegenden Informationen eine ca. 1km
lange, knapp 50m tiefe und recht nasse Angelegenheit sein.
Ein trockener, einige Meter versetzter Parallelschacht ermöglichte uns den Zugang. Unten angekommen folgten
wir dem Bach, fanden einen Rundweg durch trockene Parallelröhren und erreichten leider viel zu schnell einen fast vollständig
wassererfüllten und engen Schluf. Sogar unsere hartgesottenen Wasserspezialisten kapitulierten an dieser Stelle und es ging
schnell wieder hinaus. Freitag Am diesem Tag sollte der "Höhlenpark" Markov Spodmol/ Vodna Jama/ Bisernica erstmals näher untersucht werden. Zu fünft waren wir recht früh gestartet und standen schon bald am ersten Einstieg, dem großräumigen Schacht der Bisernica. Das sah schon sehr nach einer "richtigen" Höhle aus!
Rasch das Seil um den Baum geschlungen und wenig später fanden wir uns am etwa 15 m tieferen Schachtgrund ein.
Schon die erste Halle hatte ansprechenden Sinterschmuck aufzuweisen. Während sich Steffen an einer Querung eines 5m tiefen
und blinden Schachttopfs versuchte, krabbelte Dirk auf der anderen Hallenseite in einen Schluf um nach wenigen Metern mit
seinem Kopf abrupt an ein Metallgitter anzuschlagen... Nanu, ein Verschluß? Tatsache! Doch das Gesetz der Wahrscheinlich nach zwei "Nieten" endlich wieder einen "Treffer" zu landen trieb uns
weiter zur nächsten Höhle, der Vodna Jama. Der beeindruckende Einstiegsschacht, welcher durch eine kleine Felsbrücke in zwei
Einstiege gegliedert wird, war schnell gefunden. Mit unserem 40m- Seil erreichten wir am Grund des ca. 30m tiefen Schachts
eine wirklich große Halle, deren Wände sich kaum ausleuchten ließen...
Zahlreiche Sinterbecken prägten diesen Abschnitt, bis wir letztlich einen sehr tiefen See erreichten, der nur mit Neoprem oder Boot passierbar gewesen wäre. Allerdings hätte es sich sicherlich nur um wenige Meter gehandelt, denn lt. Plan hätte kurz danach bereits die mehrere hundert Meter lange Siphonverbindung zum Markov Spodmol begonnen. Schnell noch einige Fotos gemacht und weiter zur nächsten Höhle, dem Markov Spodmol. Für den Markov Spodmol hatten wir unser Boot dabei, denn mit Michael Fleischmann war ich bereits vor zwei Jahren bis zum ersten tiefen See gegangen, den man nach ca. 200m erreicht. Am See angekommen war unser Boot schon bald einsatzbereit und wenig später stach die erste Mannschaft in See! Rasch das Boot zurückgezogen und die nächste Gruppe konnte die Überfahrt wagen.
Wer gedacht hatte, dass nach Passieren dieses Sees nun Schluß sei mit dem Fährbetrieb wurde bald eines besseren belehrt. See auf See folgte in kurzen Abständen. Schrecklicher weise wurden die Seen auch noch immer tiefer und länger. Dirk, der einzige von uns der Neoprem an hatte und die Seen ohne Boot meisterte, schwamm mittlerweile schon mehr in den Seen herum... "Und dann kam er, dieser heimtückische See, mit seinen gefürchteten Untiefen und Wirbeln, den plötzlich
aufziehenden Nebelbänken welche einem jede Orientierung rauben können und den heftigen ablandigen Winden. Nach diesen "herrlichen" Eindrücken endete das Unternehmen Seefahrt für mich hier. Steffi begleitete mich hinaus, während die drei Verbliebenen weiter ins Unbekannte vordrangen, bis auch sie an einem etwa 5m tiefen Strudeltopf gestoppt wurden. Am Abend füllte sich das Camp, denn unsere 5 Salzburger Freunde waren angekommen. Es wurde ein lange Nacht, in der viel Seemannsgarn gesponnen wurde und dabei so manches Faß Rum geleert wurde. Irgendwann verschwand jeder in seiner Koje... Samstag Man nenne mir eine Höhle, die von 11 Leuten gleichzeitig befahren werden kann, ohne das der erste Mann den Endpunkt der Höhle erreicht hat während der letzte noch am Einstieg steht... Najdena Jama!
Zwar hatte ich einen Großteil diese Höhle erst letztes Jahr, zusammen mit Michael Fleischmann befahren,
trotzdem schien eine Wiederholung reizvoll...
Ein "strahlendes" Bild hingegen gab Evi's "brennender Helm" ab, der nach wiederholten Karbidlampen- Explosionen
in Flammen aufging. Dank der gut geschulten freiwilligen Höhlen- Feuerwehr konnten die Brände jedoch rasch unter Kontrolle
gebracht werden... Sonntag Eigentlich war für heute erneut eine Bootshöhle vorgesehen, doch der Schock des Markov
Spodmol saß noch viel zu tief! Garantiert wasserfrei, mit Ausnahme einiger flacher Sinterbecken war sicherlich die
Martinska Jama, eine schwierig zu findende Höhle "im Süden" Sloweniens, die ich letztmals vor
einigen Jahren befahren hatte. Dazu ebenfalls 11- Mann- tauglich!
Wir marschierten durch die reich versinterten, riesigen Gänge und Hallen, an zwei Tropfsteinabstiegen war
Seilhilfe nötig. Schließlich erreichten wir die herrlichen Bereiche der Sinterbecken. Vor vielen Jahren hatte ich hier
absichtliche Zerstörungen durch Karbidabfälle feststellen können. Die Slowenen haben sich die Mühe gemacht die Rückstände
zu beseitigen, so dass davon heute nichts mehr zusehen ist, erfreulich! Montag Nach Aufräumen und Packen fuhren Steffi und ich direkt nach Hause, während die anderen noch am Rakov Skocjan herum wanderten, um sich spät am Abend ebenfalls auf die Heimreise zu begeben...
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