Slowenien 2017 - Schöne Höhlen im goldenen Oktober! Zeitraum: 11.- 16.10.2017
Es ist wirklich beängstigend wie schnell die Zeit vergeht, denn unser letzter Höhlenurlaub in Slowenien liegt tatsächlich schon
wieder 4 Jahre zurück. Höchste Zeit, die langsam verblassenden Erinnerungen aufzufrischen. Erster Tag:
Kaum in Laze angekommen, ging es noch am gleichen Tag auf den cave walk, unmittelbar nördlich von Laze, den
ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr begangen habe. Dementsprechend schwierig gestaltete sich die Orientierung im Gelände und das
Auffinden der geplanten Höhlen, der beiden grossen Klassiker Vranja Jama und Skednena Jama.
Nach diesem ersten Einlaufen ging es direkt weiter zur nächsten Höhle, der Vranja Jama, wobei sich der Weg dorthin als deutlich länger entpuppte, als gedacht. Doch nach einigen Umwegen und einem kleinen Plausch mit einem slowenischen Höhlenforscher, der uns über den Weg lief ging es schließlich in die gewaltige, knapp 100 m tiefe Doline hinab. Dunst- und Nebelschaden empfingen uns dort. Der Abstieg zum tiefsten Punkt, einem See, war wie schon früher von zähen und rutschigen Lehm geprägt. Ein grosser Seitengang oberhalb einer kleinen Stufe ist allerdings sehenswert, da reich und schön versintert.
Im letzten Tageslicht waren wir schließlich wieder am Auto und beschlossen den gelungenen Auftakt mit einer Pizza im Fuhrman zu krönen. Dann konnten die Planungen für den 2. Tag beginnen, die Medvedjak sollte es sein! Zweiter Tag: Wieder einmal ging es in den Süden des Landes, wieder einmal zur Medvedjak und wieder
einmal konnte der Eingang erst nach einigem Suchen gefunden werden. Dabei hatte ich die Wegbeschreibung doch erst nach dem
letzten Höhlenurlaub, wie übrigens nach jedem Höhlenurlaub, angepasst. Mit diesem Höhleneingang verzweifle ich nocn...
Wieder in Laze war grosses Ausrüstungswaschen angesagt. Anschließend wurde noch aufgekocht, Nudeln mit Hackfleischsauce standen auf dem Speiseplan. Am nächsten Tag sollte es in den Schusserschacht gehen. Dritter Tag: Auch der Schusserschacht liegt im Süden Sloweniens, ist aber im Gegensatz zur Medvedjak, für jeden der einmal dort war auf Anhieb zu finden. Hier kam unser legendäres 115m- Seil, nach langer Pause wieder einmal zum Einsatz, wobei 100m Seil eigentlich ausreichend wären. Nach dem Einbau, unterbrochen von zahlreichen Umsteigestellen standen wir bald unten und besichtigten einmal mehr die wunderschöne Höhle. Obwohl die Höhle garnicht so groß ist, laden unzähligen Sinter- und Tropfsteinformationen zum Staunen und Fotografieren ein, so dass man letztlich doch mehrere Stunden beschäftigt ist.
Als wir am späten Nachmittag wieder draussen waren machten wir auf der Rückfahrt noch einen Zwischenstop an der Skocjanke Jame um uns über die Besucherzeiten zu informieren. Die Führung hatten wir für den nächsten Tag geplant. Eine kleine, ca. 2,5 km lange Wanderung um die beeindruckende Doline rundete den Tag ab.
Unser leckeres Abendessen bestand heute aus Nudeln mit Schweinelende. Vierter Tag:
Für heute war ein Oberflächentag geplant.
Unsere zweite Station war der berühmte Rakov Skocjan. Hier hat der Fluß Rak eine einzigartige Landschaft geformt, die durch zahlreiche grosse Höhlenportale, Felstore und Dolinen geprägt ist. Über kleine Wanderwege und Pfade kann man überall in die Dolinen absteigen und dadurch den Fluß mit seinen Felstoren und den riesigen Höhleneingängen hautnah erleben.
Als nächstes stand die Führung durch die Skocjanske Jame auf dem Programm, wobei wir uns nur für die "kleine" Standardführung entschieden hatten. Die grosse Führung wäre deutlich teurer gewesen und würde letztlich fast einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Doch schon die normale Führung, die ich letztmals vor etwa 10 Jahren mitgemacht hatte, ist sehr lohnend und dauert knapp über 2 Stunden. Da der Andrang sehr groß war, wurden die mehr als 100 Besucher in 3 Gruppen aufgeteilt, getrennt nach den Sprachen englisch, slowenisch und italienisch. Wieder draussen waren wir sehr beeindruckt.
Die vierte Station dieses Tages sollte die Planinska Jama sein. Auch hier entspringt ein grosser Fluß einem riesigen Höhlenportal. Den Eingangsbereich kann man problemlos einige hundert Meter besichtigen. Um weiter vorzudringen müßte man allerdings eine geführte Tour buchen.
Wieder in Laze, hatten wir immer noch nicht genug. So schnappten wir uns kurzentschlossen die Höhlenausrüstung samt einem
Seil und befuhren noch die kleine aber feine Stota Jama. Diese hatte ich bisher nur einmal befahren,
nämlich bei meinem ersten Slowenienurlaub im Jahr 2001. Das Wiederkommen hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Fünfter Tag: Der fünfte und letzte Urlaubstag stand an und eigentlich wollten wir es mit einer Befahrung der Najdena Jama noch einmal richtig krachen lassen. Doch daraus wurde leider nichts, denn über Nacht hatte sich Sebastians Erkältung wieder deutlich bemerkbar gemacht, so dass wir keine grössere Tour machen konnten. Kurzentschlossen wurde umgeplant, was uns bei dem Traumwetter nicht so ungelegen kam. So ging es einmal mehr zum Rakov Skocjan, nämlich zu all den Stationen, die wir am Vortag zeitlich nicht mehr geschafft hatten. Es hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt hier erstmals alles gesehen zu haben.
Weiter ging es zur nahen Cerknika Polje und dort zu den Eingängen der Mala- und Velika Karlovica, die beide als Abflüsse der Polje fungieren. Als ich die beiden Eingänge sah, konnte ich mich dunkel daran erinnern, dass ich auch hier schon mal bei meinem ersten Slowenienbesuch gewesen sein mußte. Doch mehr Erinnerungen hatte ich nicht, also hinein, wenn es denn möglich ist.
Bei der Velika Karlovica ist es dies eher schwierig, denn hier floß, wie scheinbar fast immer ein größerer
Bach ins Portal hinein. Mit etwas Geschick konnten wir etwa 150 m im Wasser bzw. am Ufer entlang vordringen, dann jedoch war wegen
zu tiefem Wassers endgültig Schluß. Autor: Frank Schlöffel |