Slowenien 2021 – Oktoberurlaub

Zeitraum: 02.- 09.10.2021
Teilnehmer: Frank, Jürgen, Regina, Matthias, Max und Sebastian


Endlich, nach Monaten der Hoffnung und mehrfacher Verschiebung des ursprünglich geplanten Höhlenurlaubes, war es wieder soweit. Die Pandemie ließ einen Höhlenurlaub zu!
Entgegen dem ursprünglichen Ziel, die Ardèche im Süden von Frankreich, verschlug es uns nach Slowenien. Genauer gesagt in das Speleo Camp nach Laze, in der Nähe von Ljubljana.
Uns, das heißt eine kleine Gruppe aus 6 Personen (Frank, Regina, Jürgen, Matthias, Max und Sebastian) mittelfränkischer Höfos.
Eine Woche vor dem Start, wurden die letzten Details, standesgemäß in unserem Stammlokal (Blauer Affe), bei einem gemütlichen Abendessen abgestimmt.
Da für den Höhlenurlaub eine Menge an Ausrüstung, Seile, Karabiner, Laschen, Kleidung, Essen und Getränken benötigt wird, stand für mich am Donnerstag ein Treffen mit Frank an. Aus Platzgründen musste ein größerer Teil das Equipment abgeholt werden und im Bus von Matthias untergebracht werden. Hier sieht man wieder, welche Vorteile ein Bus mit sich bringt.




Tag 1 - Anreise

Pünktlich wie die Maurer, starteten wir (Matthias, Max und ich) am Samstag den 02.10.2021 in Richtung Süden. Zeitgleich trafen sich Frank, Regina und Jürgen in Allersberg, um sich auf die ca. 6 stündige Fahrt nach Laze zu begeben.
Nach einigen kleinen Pausen verbunden mit einem Fahrerwechsel erreichten Matthias, Max und ich gegen 12:30 Uhr das Camp als erstes.




Wie gewohnt, war von Franz bereits alles vorbereitet und der Schüssel steckte im Schloss. So konnten wir das Domizil für die nächsten Nächte direkt beziehen.
Ca. 20 Minuten später, traf auch das zweite vollgepackte Auto mit Frank, Regina und Jürgen am Camp ein.

Nachdem wir alle unsere Sachen verstaut und uns mit einem gemütlichen Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, nutzen wir das schöne Wetter, um die ersten Höhlen zu besichtigen.




Zum Einstieg in den Höhlenurlaub standen die beiden riesigen Dolinen Vranja Jama und Skednena Jama auf dem Plan. Nach kurzer Fahrt - denn die beiden liegen unweit des Camp - hieß es ab in den Schlarz und auf zur ersten Höhle.
Als erstes Ziel hatten Frank und ich die Vranja Jama auserkoren. Die Doline erreicht man nach einem kurzen Fußmarsch. Bevor man das riesige Eingangsportal (Das Frankenstadion hat hier locker Platz) jedoch sehen und dann betreten kann, muss man auf den Grund der Doline hinabsteigen. Diesen erreicht man über einen steilen aber gut zu laufen Pfad. Für Max und Matthias, die bisher nur die fränkischen Höhlen kannten, war der Anblick des gewaltigen Eingangsportals schon etwas Besonderes. Aber auch für den Rest und mich ist es immer wieder ein Hammer Erlebnis dieses Portal zu erblicken.

















Nachdem wir alles erkundet hatten, ging es zurück zum Auto. Die Fahrtstrecke mit dem Auto zur Skednena Jama ist eigentlich nicht weit. Leider hat uns ein kleiner Fehler (statt 0,2 bis 0,3 km stand 2-3 km) in der Beschreibung von Frank (GPS-Geräte langen im Camp), zu einer längeren Suche gezwungen. Aber auch dies haben wir gemeistert und konnten am Ende darüber schmunzeln. Selbstverständlich haben wir im Nachgang die Wegbeschreibung, an die wirklichen Gegebenheiten, angepasst.

Zum Abendessen stand selbstverständlich ein Besuch beim Fuhrmann auf dem Programm. Hier gibt es mit die besten und größten Pizzen, die ich je gegessen habe.




Zurück im Camp ließen wir den Abend gemütlich mit dem Anschauen der Bilder ausklingen.

Tag 2 - MU21

Am zweiten Tag stand die erste große Höhlentour auf dem Plan. Um 10 Uhr starteten wir in Richtung Süden. Nach 50 Minuten Fahrt, umziehen und suchen der Höhle mit GPS, konnten wir gegen 11:30 in die MU21 einsteigen. Die MU21 bietet von allem etwas. Riesige Hallen, superschönen Sinter, Seilabstiege und richtig lehmige Stellen.
Der Einbau der Abseilstrecke wurde diesmal von mir vorgenommen. Dies gestaltete sich etwas komplizierter, da der Schachtgrund nicht direkt ersichtlich war und in Franks Beschreibung der direkte Abstieg ohne weitere Abhängung erfolgen sollte. Dies erschien mir jedoch zu gewagt, da das Seil dann über mehrere Stelle direkt am Fels laufen würde und dort ggf. stark scheuern würde. Nachdem Jürgen vor mir noch einen Spit entdeckt hatte, entschied ich mich die drei Meter wieder zurück zu gehen und diesen als erste Abhängung und somit auch zur Entlastung, der Sinterbefestigung zu nutzen. Nach dem Einbau der Umhängung entdeckte ich auf etwa 4m Tiefe einen weiteren Spit auf der rechten Seite. Diesen nutzte ich, um eine weitere Abhängung vor dem senkrechten Abstieg einzubauen. Natürlich hat der umfangreicherer Einbau mehr Zeit benötigt als ursprünglich gedacht. Aber Sicherheit geht vor!
Der Rückweg startete etwas holprig. Regina hatte beim Aufstieg Probleme mit Ihrer Brustklemme welche sich ständig verhakte und keinen Seildurchfluss zuließ. Auch Prüfung der Ausrüstung und der Einbau einer neuen Brustklemme brachte nicht den gewünschten Erfolg. Zwischenzeitlich war Frank zu uns auf die Zwischenplattform aufgestiegen - bis hierhin konnte man ohne Probleme aufsteigen, um auch einen Blick auf das Problem zu werfen. Ein kurzer Blick reichte aus, um mit seiner Erfahrung den Fehler (Fußschlinge im Rondo statt an der Handklemme eingehängt) zu erkennen. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass immer erfahrene Höfos dabei sind und man die Ausrüstung gegenseitig kontrollieren sollte. Nach diesem, für mich sehr peinlichen Moment (hätte es erkennen müssen) konnten wir alle den Aufstieg ohne Probleme meistern.
Auf dem Rückweg erkundeten Jürgen und Max noch einen kleineren Schacht. Nach einem kurzen Abstieg und etwas schlufen war jedoch Schluss. Diese Zeit nutzten Frank, Regina (Fotomodel) und ich für ein Paar Fotos. Nach 6 1/2 Stunden waren wir wieder am Auto.
Zurück am Camp hieß es säubern von Ausrüstung, Kleidung und uns selbst.
Nach den von mir und Frank gekochten Spaghetti Bolognese, haben wir den Abend wieder mit einer kleinen Bilderpräsentation ausklingen lassen. Frank und ich haben zusätzlich den Ordner mit den vielen Höhlen durchgeblättert, um für den nächsten Tag die passende Höhle zu auszusuchen.














Tag 3 - Martinska Jama

Der dritte Tag sollte uns höhlentechnisch wieder in den Süden führen. Als Ziel hatten wir uns die Martinska Jama, mit einer Länge von etwas mehr als einem Kilometer, ausgesucht.
Um diese zu erreichen, ist ein längerer Marsch von 1,4 Km über einen Feldweg/alter Wanderweg notwendig. Aber wer dachte wir sind dann direkt am Eingang der Höhle, der irrte. Von hier haben wir uns direkt in den Wald, oder sollte ich sagen ins Dickicht/Urwald begeben. Die Höhle ist ohne GPS-Gerät und Koordinaten nicht zu finden. Auch sollte man darauf achten, dass man die Umgebung gut im Auge behält. In unserem Fall haben wir frühzeitig auf das deutlich wahrnehmbare Rascheln im Gestrüpp reagiert und haben uns für einen kleinen Umweg entschieden. Was genau dort raschelt wollten wir erst gar nicht herausfinden. In Slowenien wird vor den vorhandenen Bären per Schilder gewarnt. Wobei es es durchaus auch Wildschweine sein können.
Am Eingang angekommen, hieß es erstmal ausdampfen und verschnaufen, bevor es nach den ersten Fotos beim Einkleiden, in den ersten Teil der Höhle ging. Der rechte Teil endete für uns nach ca. 150 Meter in einer Halle. Hier sieht man eine mit einem Gitter verschlossene Weiterführung. Diese scheint in uns unbekannte neue Teile zu führen. Auf ging es in den linken und deutlich längeren und schöneren Bereich. Auch in diesem Teil versperrt ein fest eingemauertes Gitter erstmal das Weiterkommen. In meinen Augen wurde das Gitter eingebaut, um Touristen/Wanderer vor dem dahinter befindlichen Schacht zu schützen. Dieser ist nämlich nicht direkt als solcher erkennbar.
Nachdem wir das Gitter durch einen kurzen, engen Schluf umgangen haben, konnten wir uns auf den Weg in die tiefer gelegenen Bereiche machen. Hier findet man sehr tollen und großen Sinter und Sinterfahnen an den Wänden. In einer sehr, sehr großen Halle befindet sich auf der Seite ein sehr, sehr enger Schluf (A3 Blatt), welcher in den schönsten Teil mit sehr viel weißen Tropfsteinen und Sinterbecken führt. Ein weiterer kleiner Schluf, führt zu noch schöneren, größeren und mit noch mehr Wasser gefüllten Sinterbecken. Selbstverständlich wurden auch hier wieder die Kameras ausgepackt und einige traumhafte Bilder geschossen. Wie fast immer war Frank mit den ersten Bildern noch nicht zufrieden. Falscher Ausschnitt, falsche Beleuchtung usw., was zu einer längeren Verweildauer in diesem Teil führte. Aber ich möchte nicht jammern, denn die Bilder sind einfach Spitzenklasse. Vor allem wenn man bedenkt, mit welcher Kamera die Bilder gemacht werden.
Glücklich und voller toller Eindrücke, waren wir nach ca. 6 Stunden wieder an der Oberfläche. Gott sei dank noch im Hellen denn es stand ja noch der lange Rückweg durch den Urwald und auf dem Wanderweg an. Im Dunkeln wäre der Teil durch das Unterholz sicherlich eine Herausforderung geworden.
Nach der 50-minütigen Heimfahrt ins Speleo Camp, stand wieder das Frischmachen und Kochen auf dem Plan wobei das Kochen in ein "Reste essen" geändert wurde.
Nach dem abendlichen Bilder schauen ging es auch zeitig ins Bett.































Tag 4 - Rakov Sokcjan

Für diesen Tag hatten wir uns vorgenommen, eine Wanderung im wunderschönen Rakov Sokcjan zu machen. Da Max sich aufgrund von Rückenschmerzen entschieden hat, nicht mitzugehen, machte sich der Rest der Bande auf den Weg.
Der erste Weg führte uns aber erstmal nach Postonja, um die Zutaten für das Abendessen und etwas Bier einzukaufen.

Am Rakov Skocjan angekommen machte uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnete aus Eimern und eine Besserung war lt. Wetterradar erst für ein paar Stunden später angesagt. Kurz entschlossen machten wir uns auf den Weg zur etwas weiter südlich gelegenen Skocjanske Jama (Schauhöhle und UnescoWeltkulturerbe). Diese ist eine riesige Showhöhle und einfach einen Besuch wert. Allerdings muss man hier echt gut zu Fuss sein. Die ersten, lauftechnisch nicht so fitten, Touristen scheitern schon am Weg zum eigentlichen Eingang. In der Höhle selbst geht es auf mehreren Kilometern ständig bergauf und -ab. Der härteste Teil steht einem am Ende bevor, denn der überwiegende Teil der angekündigten 1.000 Stufen hat sich hier versteckt. Und nein! Nicht runter!

Wieder am Auto wurde erstmal ein kleiner Snack und ein Schluck zum Trinken zu sich genommen. Da das Wetter an der Showhöhle perfekt für eine Wanderung war, machten wir uns gestärkt und mit Hoffnung auf gutes Wetter im Rakov, auf den Weg zu ebendiesem.

Dort angekommen, haben wir uns trotz der fortgeschritten Zeit dafür entschieden, den Rundweg von 7,5 km zu machen. Der Rundweg führt an mehrere Stellen, an wirklich sehenswerten Stationen vorbei. Der erste Hotspot ist die große Steinbrücke, durch die eigentlich ein Fluss, in Richtung eines größeren Portals, fließt. Der Abstieg zum Fluss ist schon bei trockenem Wetter nicht ohne (Wanderschuhe sind in meinen Augen Pflicht), aber nach Regen noch mal eine ganz andere Nummer (steil und rutschig).

Am Fluss angekommen, habe ich mir erstmal die Augen gerieben. Ich konnte es nicht glauben, was ich sehe bzw. nicht sehe. Der Fluss, den ich aus den vorangegangenen Urlauben kannte, war bis auf ein paar lächerlich kleine Pfützen von max. 5 cm Tiefe zwischen ein paar Steinen nicht mehr vorhanden, und er kann durchaus mehrere Meter hoch sein!




Diesem für uns sehr glücklichen Umstand verdanken wir es, dass wir im trockenen Flussbett bis zur nächsten Station laufen konnten. Hier angekommen hat uns die Neugierde gepackt. Schnell wurden die im Rucksack mitgeführten Helme, mit den leuchtstarken Lampen, aufgesetzt und ab ging es, in das sonst nicht betretbare Portal. Immer weiter folgten wir im Dunkeln dem Flusslauf, bis wir schließlich an einer Stelle durch herumliegendes Treibgut, abrupt in unsrem Tatendrang abgebremst wurden. Mit dem Wissen, dass wir dieses Glück so schnell nicht mehr haben werden, diese Räumlichkeiten zu betreten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Wanderweg.

Während wir uns auf den Weg zum nächsten sehenswerten Punkt machten, war das fehlende Wasser ein großes Thema. Nach ein paar kleineren, sehenswerten Punkten kamen wir am interessantesten Punkt des Rundwanderwegs an. Hier hieß es wieder bergab auf einem kleinen, steilen und rutschigem Pfad. Unten angekommen, bot sich das gleiche Bild wie am ersten wirklichen Hotspot. Kein Wasser vorhanden. Somit war es uns möglich, einen sehr kleinen Teil, einer eigentlich verschlossene oder nur mit einem Schlauchboot erreichbaren Höhle zu erkunden. Der fortgeschrittenen Zeit geschuldet haben wir uns aber nicht lange in diesem Bereich aufgehalten. Der restliche weg zurück zum Auto war einfach wandern in der Natur.







Diesen Abend stand ein ThaiCurry mit Reis, gekocht von Regina, auf dem Speiseplan. Wie gut, dass unsere Köche sehr flexibel sind und auf Sonderwünsche (Kokos geh weg ich komme) eingehen.

Selbstverständlich wurden auch an diesem Abend die Bilder vom Tage wieder präsentiert. Mit tollen Eindrücken und schönen Gesprächen zum Ausklang des Tages verabschiedeten sich die Höfos der Reihe nach ins Bett. Da für den nächsten Tag wieder ein Höhle unser Ziel sein sollte, habe ich mir wieder Franks Höhlenordner geschnappt und darin nach einer geeigneten Höhle gesucht.

Da das Wetter nicht so gut gemeldet war, musste darauf geachtet werden, dass keine regenanfällige Höhle ausgewählt wird.

Die Najdena Jama schien für uns beide die perfekte Höhle für den kommenden Tag zu sein.

Tag 5 - Najdena Jama

Leider musste ich gesundheitsbedingt am nächsten Tag pausieren, sodass sich wieder nur 5 Höfos gegen halb Elf auf den Weg machten. Da ich die Najdena Jama bereits kannte, war meine Enttäuschung über den Ausfall nicht ganz so gross. Ich wusste aber genau, was für eine großartige Höhle ich verpasse. Daher beschreibt jetzt Matthias, wie die Höhlentour so ablief.

Zum Umziehen und auf dem Weg zum Eingang, hatte der Wettergott noch ein wenig nachsehen mit uns. Doch dies sollte sich während des Einbaus der Abseilstrecke ändern. Dank des schnellen Einbaus durch Frank (kannte die Einbaustellen vom letzen Besuch), mussten sich nur Jürgen und Regina als letzte im Regen in die Höhle abseilen.
Von dem Dauerregen der Sebastian im Camp festhielt, bekamen wir vorerst nichts mit. Stattdessen bewunderten wir die kleinen und großen Lehmkunstwerke, die verschiedene Höfos vor uns kreiert hatten. Von kleinen Burgen und Schlössern bis zu einer lebensgroßen Frau, war alles dabei. Regina ließ es sich nicht nehmen, sich mit einem kleinen Schneemann aus Lehm zu verewigen.
Zu sehen gab es viel, von tollen Sinterfahnen und -becken über Lehmfiguren bis zu seltsamen Steinformationen am Boden, über deren Entstehung wir immer noch rätseln. Am tiefsten Punkt angekommen ging es für uns nicht mehr weiter, denn wir sind ja keine Höhlentaucher. Man sah nur die Sicherungsleinen und Klingeldrahtverbindungen von vorangegangen Expeditionen.
Auf dem Rückweg dachte ich zuerst, wir hätten eine falsche Abzweigung genommen, da plötzlich alles so anders aussah. Ich sagte noch zu Jürgen, daß wir falsch abgebogen sind, denn an so einem großen Wasserfall wären wir auf dem Hinweg nicht vorbeigekommen. Doch Frank konnte das ganz schnell aufklären. Ihm war sofort klar, daß es die ganze Zeit wie aus Eimern geschüttet haben musste und jetzt alle Wasserfälle und -läufe in der Höhle „angesprungen“ sind.
Durch die eine oder andere Schlufpassage schoss bereits das Wasser, was zwar zu keiner wirklichen Gefahr werden kann. Leider wird man nass bis auf die Unterhose. So auch der Aufstieg am Seil, der quasi in einem Wasserfall stattfand.
Für Basti völlig überraschend, standen wir völlig durchnässt und frierend, bereits nach 6 Stunden wieder vor der Tür. Im späteren Verlauf des Abends hat sich die deutlich frühere Rückkehr aufgeklärt. Beim Besuch der Höhle im Mail 2018 musste Basti einen neuen Weg für den Seileinbau wählen, da der eigentliche Einbauweg sich im Umbau zu einem Klettersteig befand. Zusätzlich hatte damals einer der Höfos an einer der Umhängestellen massive Schwierigkeiten. Dies und weitere kleinere Verzögerungen zusammen hatten damals zu einer fast zweistündigen Verzögerung geführt.

Jetzt hieß es Ausrüstung und Schlarze putzen/waschen und zum trockenen aufhängen, denn die Najdena ist eine sehr lehmige Höhle. Der Lehm ist sehr weich und liebt es sich an einem festzuhalten. Um dem Regen etwas Positives abzugewinnen, kann man sagen, dass dieser bereits beim Ausstieg und auf dem Weg zum Auto einiges an Lehm abgewaschen hatte.
Nachdem alles erledigt war und das Duschen anstand, hat sich Basti um die Vorbereitungen für das geplante Abendessen (geschnetzelte Schweinelende in Rahmsoße mit Pilzen und Zucchini mit Nudeln) gekümmert.
Neben den abendlichen Unterhaltungen wurde auch auf die anstehende Bilderpräsentation hingefiebert.
In der Hoffnung, dass am nächsten Tag alles wieder Trocken ist, machten Frank und Basti sich an die Planung für den nächsten Tag.










Tag 6 - Martinska Jama

Aufgrund des Wetterberichts, wurde wieder eine Höhle im Süden Sloweniens gesucht. Der Weg führte uns in die Nähe der Martinska Jama.

Aber auch heute sollte es nicht sein, dass sich alle 6 auf den Weg machten. Jürgen wollte sich schonen und entschied sich im Camp zu bleiben. Der Rest machte sich gegen halb Zehn auf die 45 Minuten dauernde Fahrt zur Janicja Jama. Am Zielort angekommen machten wir uns voller Tatendrang daran anzukleiden und die Schleifsäcke zu packen. Leider musste ich zu meinem Entsetzen, dass Einkleiden direkt abbrechen, da ich meinen Schlarz im Camp vergessen hatte. Auch das Wissen, dass dies den meisten Höfos schon passiert ist, konnte mich in diesem Moment nicht trösten. Aufgrund der Fahrzeit von 90 min hin und wieder zurück, war an ein schnelles holen des fehlenden Anzugs nicht zu denken. Somit stand fest, dass dies den zweiten Ausfall für mich bedeutete. Wie gut, dass wir an diesem Tag wieder mit zwei Autos gefahren sind. So konnte ich dank Franks Vertrauen in meine Fahrkünste, wieder ins Camp zurückfahren und musste nicht die Zeit im Auto absitzen.

Zurück im Camp, kam Jürgen voller Sorge direkt zur Tür hinaus. Seine Sorgen konnte ich nach der Beichte über den vergessen Schlarz ausräumen. Da das Wetter zu diesem Zeitpunkt trocken war, beschlossen Jürgen und ich einen kleinen Spaziergang zur Polje des Ortes zu machen. Nachdem wir ein Stück gelaufen waren, meinte der Wettergott, dass wir uns nicht weiter anstrengen sollten und ließ es wieder anfangen zu regnen. Gott sei Dank noch so schwach, dass wir es ohne schwimmen bis ins Camp zurück schafften. Von da an war den Rest des Tages Regen angesagt, was uns zum verweilen im Camp verdonnerte.

Da ich wieder nicht dabei war, kommt die folgende Beschreibung wieder von Matthias.

Auch wenn der Einstieg alles andere als schön ist (ein 45m Schacht mit zwei freien Umhängestellen - die Frank allerdings perfekt eingebaut hat), so ist die Janicja Jama doch eine wunderschöne Höhle mit herrlichem Sinterschmuck und glasklaren Sinterbecken. Es gab viel zu sehen und vor allem auch zu fotografieren. An dieser Stelle mal ein Lob an Frank, auch wenn die Fotosessions teilweise wirklich lange dauern, damit unser Perfektionist zufrieden ist, die Ergebnisse überzeugen einfach immer.

Eigentlich wollten wir gegen 17 Uhr wieder im Camp sein, aber daraus wurde leider nichts. Als wir alle draußen waren und ich gerade das Seil hochziehen wollte, meinte Frank, er würde das wohl noch brauchen. Auf mein verdutztes Gesicht entgegnete er nur „Ich glaube mein Foto liegt noch unten“. Ich musste an den ätzenden Aufstieg von gerade eben denken und wusste, wäre es mein Foto, dann würde ich ihn dort unten liegen lassen. Aber nicht so Frank (auch wenn es ihm wohl mehr um die Bilder, als um den Foto selbst ging ;-)). Ich schickte also Max und Regina derweil zum Auto und wartete darauf, daß Frank nochmal runter und gleich wieder hochstieg. In der Zwischenzeit hatte es deutlich aufgefrischt und der Sturm pfiff durch den Wald. Als ich da so einsam am Einstiegsloch stand, mit den ganzen Bärenwarnungen im Hinterkopf und der zunehmenden Dunkelheit, wurde es mir doch etwas mulmig. Aber der Bär sollte nur kommen, ich hatte schon meinen Stopp in der Hand um mich im Notfall abzuseilen.
Doch zum Glück musste ich nicht lange ausharren, denn Frank hat den nochmaligen Ab- und Aufstieg in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit absolviert. Und das mit den zwei scheußlichen Umhängestellen, die er ja wieder ein- und ausbauen musste. An dieser Stelle: Respekt!

So kamen wir zwar viel zu spät aber alle wohlbehalten im Camp an, wo Basti und Jürgen schon nervös auf uns warteten.

An diesem Abend stand nach dem köstlichen, von Regina und Max zubereiteten, herzhaften Pfannkuchen wieder der gesellige Teil an. Bilder, Bier, Nüsse und Obst trugen ihren Teil zum lustigen Abend bei. Nachdem die meisten sich bereits zum Schlafen verzogen hatten, war es wieder an der Zeit die Tour für den nächsten Tag zu planen. Wetterbedingt sollte es wieder in den Süden gehen. Wobei dort das Wetter nur leicht besser gemeldet war als in Laze.
Heraus kamen für den letzten Höhlentag eine Reihe von kleineren Höhlen. Danach haben auch wir uns ins Bett begeben.














Tag 7 - Regentag

Der Fluch der Ausfälle sollte anhalten. Heute war es Matthias der pausieren musste und so machten sich die restlichen 5 Höfos, nach Kontrolle der Ausrüstung auf Vollständigkeit (bei mir mehrfach), auf in Richtung Süden.
Am Ziel angekommen regnete es so stark, dass an ein Umziehen erstmal nicht zu denken war. Ein Zeitfenster von 20 Minuten hätte uns gereicht, um uns Einzukleiden und in die unweit (ca. 20m) entfernte Höhle, inklusive Seileinbau zu gelangen. Auch nach 20 Minuten warten und ständiger Kontrolle des Wetterradars am Handy und der Wolkenbewegungen am Himmel, mussten wir leider feststellen, dass der Regen auch in den nächsten 2 - 3 Stunden auf keinen Fall eine Pause einlegen würde. Unter diesen Umständen haben wir uns entschieden, das Geplante abzubrechen und zurück ins Camp zu fahren. Nachdem wir auf dem schmalen Waldweg gewendet hatten - hier ein sehr großes Lob an Max, der den Bus ohne Probleme gewendet hat - und uns wieder auf der Straße befanden, hieß es wieder 45 Minuten heimfahren.
Die Laune war entsprechend schlecht. Zurück im Camp wollte Matthias nicht glauben, dass wir schon wieder zurück sind. Natürlich haben wir meinen Lapsus mit dem vergessenen Schlarz noch einmal aufgewärmt und Matthias etwas hochgenommen.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, entschieden wir, den Tag nicht im Camp zu verbringen. Eine Lösung wurde gesucht. Natürlich wurde das Wetterradar wieder angezapft und brachte uns auf die Idee noch mal in den Rakov Skocjan zu fahren. Hier wollten wir nur die beiden besten Hotspots noch einmal besuchen und genauer untersuchen. Zu unserer Verwunderung hatten die Regenfälle der letzen Tage den Pegel im Fluss deutlich ansteigen lassen. An einigen Stellen war es aber nach wie vor möglich, den Fluss mit Gummistiefeln zu durchqueren. Selbstverständlich haben wir beim Erkunden der wassergefährdeten Bereiche immer den Wasserstand im Auge behalten.
An einigen Stellen war das Wasser aber höher als gedacht, so dass der eine oder andere schon nasse Füße bekommen hat. Frank und ich haben an dem heutigen Tag auch einige Videos aufgenommen. So musste es kommen wie es kam. Frank war gerade am filmen, als wir den Fluss durchquerten und Regina bei einem größeren Schritt vom Stein rutsche und mit einem Bein, bis zur Mitte des Oberschenkel ins Wasser eintauchte. Selbstverständlich ist dies auf Video festgehalten. Am zweiten Hotspot wollten wir den Fluss auch wieder überqueren. Da wir alle nicht weiter nass werden wollten, haben wir den für uns trockensten Weg ausgesucht. Ich glaube Regina ging es in diesem Moment nicht schnell genug, denn anders kann ich mir Ihre Entscheidung, den Fluss ohne Rücksicht auf die Tiefe des Wassers zu durchlaufen, nicht erklären. Meinen Respekt hat sie auf jeden Fall, denn das Wasser ging Ihr an manchen Stellen wieder bis Mitte Oberschenkel und warm war es definitiv nicht.
Somit hatte der Tag doch noch was Tolles und alle waren froh über die getroffene Entscheidung.










Da Frank noch nicht genug hatte, ist er noch an eine Polje gefahren und hat dort versucht in die eine oder andere Höhle zu kommen. Wie sich herausstellte ohne Erfolg, denn bei den Höhlen handelte es sich um den Ablauf des Wasser aus der Polje und der Regen der letzten Tage, hat das Wasser dort deutlich ansteigen lassen.

In der Zwischenzeit war der Rest der Gruppe bereits ins Camp zurückgefahren und hat angefangen, die Ausrüstung für die am nächsten Tag anstehende Heimreise zu packen.
Gegen 19:30 haben wir uns auf den Weg gemacht, um zum Abschluss des Höhlenurlaubes noch einmal eine Pizza beim Fuhrmann zu verputzen.
Vollgefuttert und glücklich traten wir den Weg zurück zum Franz nach Laze an.

Tag 8 - Heimreise

Da Matthias am Tag der Heimreise um 17:30 auf eine Hochzeit eigeladen war, wurde die Abreise entsprechend früh angesetzt. Die Autos waren jedoch schon bereits bis auf wenige Dinge vorbereitet. So stand einer überpünktlichen Heimreise nichts mehr im Wege.

Leider war das Nadelöhr München wie immer für einen Stau gut, welcher eine Umfahrung notwendig machte.

Um 15 Uhr sind Matthias, Max und ich wieder in Feucht angekommen. Hier hieß es Auto ausräumen und die Sachen von mir und Frank (Ausrüstung: Seile und Schleifsäcke mit Karabiner usw.) in mein Auto umladen. In der Hoffnung, dass Frank bereits zu Hause ist, habe ich mich entschieden direkt zu Frank zu fahren. Meine Hoffnung bestätigte sich und so konnten wir die Ausrüstung gleich ausladen.

Gegen 16:30 war auch ich zu Hause aber noch lange nicht fertig. Hier hieß es auspacken Waschmaschine füllen und Ausrüstung sortieren, putzen und wegräumen.

Trotz des Wetters und der Ausfälle durch meine Schusseligkeit, war es wieder ein sehr gelungener Höhlenurlaub. Franz dem Camp Besitzer haben wir schon angedroht, dass wir wieder kommen werden. Die Planungen werden bestimmt bald aufgenommen. Zumindest für den Januar, der uns ggf. wieder nach Doubs führt.

Zum Abschluss kann ich nur noch sagen: Danke Frank, Danke Matthias, Danke Max, Danke Regina und Danke Jürgen.
Wir sind eine tolle Truppe und ich hoffe auf noch viel weitere Höhlenurlaube mit euch!

Hier noch ein kleiner Ausflug in die Welt der Fotoentstehung.
Vorweg ein ganz besonderer Dank und großes Lob an Frank: Die Bilder sind einfach ein Hammer!!!
Nur wer dabei ist oder selbst in Höhlen fotografiert, weiß wie schwierig es ist, ein gutes Foto zu machen. Bei Frank kommt noch hinzu, dass sein Anspruch für ein gutes Bild sehr hoch liegt. Ich weiß das ist immer Ansichtssache und jeder hat seine eigenen Vorstellungen vom perfekten Bild. Ist ein Motiv gefunden gilt es für Frank, die beste Position für den Foto, das Model, den oder die Beleuchter und sich selbst zu finden. Wurde die erste Position gefunden, heißt es für das Model mehrfach bis zu 15 Sekunden ruhig zu stehen oder ohne Wackeln im Seil zu hängen egal wie schwierig die Position gerade ist.
Das erste Bild ist immer ein Probeschuss und wird mit unterschiedlichen Äußerungen wie „nicht schlecht“, „Oh, überraschend gut aber..“, „Oh, das war gar nichts“ oder „ist das Model scharf?“, von Frank in Augenschein genommen und kommentiert.
Eigentlich müsste man die Fotosessions filmen, denn für die nicht Beteiligten ist es einfach ein Schauspiel, in welchen Positionen (flach am Boden liegend, hinter einem Tropfstein versteckt) oder mit welchen Verrenkungen (kopfüber, in eine Nische geklemmt) die Beleuchter das perfekte Bild unterstützen.
Aber die vielen positiven Rückmeldungen, bei der abendlichen Vorstellung, auf FB und Insta zeigen, was für eine tolle Qualität die Bilder haben. Zwischenzeitlich werde ich immer öfter auf die klasse Fotos angesprochen oder bekomme die Anfrage wann die nächsten Bilder wieder eingestellt werden. Und nein, es sind nicht nur Höfos die hier fragen. Vielen wird damit erst bewusst wie schön unsere Welt sein kann.

In diesem Sinne bis bald.

Autor: Sebastian
Bilder: Frank Schlöffel