Andalusien 2009 - Gefangen in der Grünen Hölle des Rio Genal!

Zeitraum: 29.12.2008 - 11.1.2009
Teilnehmer: Steffi und Frank


1. Prolog:

Unfaßbar aber wahr: 5 Jahre sind seit unserem letzten Andalusien – Urlaub mittlerweile vergangen und ich hatte bereits Sorge, das es, nachdem in den letzten Jahren mehrfach knapp gescheitert, vielleicht nie mehr klappen würde.
Und auch diesmal sah es im Vorfeld etwas ungünstig aus, denn niemand außer Steffi und mir schien entsprechend Zeit zu haben und Urlaub zu bekommen. Trotzdem, wir zwei wollten es wagen und so ging es am 29.12.2008 auf die große Reise ins Ungewisse.
Hätten wir damals auch nur im Entferntesten geahnt welche Probleme und Schwierigkeiten diesmal auf uns zukommen sollten, so wären wir sicher nie gefahren.
Heute, da ich die Kraft gefunden habe diese Zeilen „zu Papier“ zu bringen, sind wir glücklich wieder daheim zu sein und das wir letztlich, wie ursprünglich geplant am 10.1.2009 die Heimreise antreten konnten. Denn das stand bis zuletzt auf der Kippe.
Doch beginnen wir dort, wo wir noch vor Optimismus sprühten und unsere Urlaubsvorfreude die schier endlos scheinende Entfernung von 2550 km, geradezu vergessen ließ...

2. Anreise:

Geschmeidig surrte der 360 000 km alte Golf IV, my Caving Car, welcher bereits unzählige Extremeinsätze gut überstanden hatte, gegen Süden.
2550 km, also 16x Nürnberg- München oder 8,5x Nürnberg- Salzburg, wahrlich kein Pappenstiel um unser Ziel, eine vorher ausgewählte Unterkunft etwa 30 km südwestlich von Ronda in der sog. Serrania de la Ronda zu erreichen.
Wie geplant zog sich die Anreise über 2 Tage hin: am ersten Tag legten wir in 14 Stunden 1400 km zurück und übernachteten auf Höhe Barcelona, der 2 Tag hatte nochmals 1150 km für uns parat die wir in ca. 11 Stunden bewältigten.
Bei Granada, nördlich der Sierra Nevada, haben wir die „Autopista“ verlassen und ab hier ging es über kleine, dann noch kleinere und ab Ronda schließlich über sehr kleine und kurvenreiche Bergstraßen, insgesamt 150 km in südwestliche Richtung.



Übersichtskarte

Die Höchstgeschwindigkeit ist hier fast durchwegs auf 20-40 km/h beschränkt, viel schneller könnte man aber auch kaum fahren und so brauchten wir für die letzten 50 km erschreckend lange 1,5 Stunden. Gerade noch vor der Dunkelheit, gegen 18 Uhr 30 erreichten wir nach einer sehr steilen und Serpentinen reichen 700 Hm- Abfahrt das grüne, tief eingeschnittene Tal des Rio Genal, in welchem sich etwa 100 m oberhalb des Flusses, auf der gegenüberliegenden Hangseite und mitten im „Nichts“ unser Feriendomizil fand.



Detailkarte

Schnell wurde klar: unser Haus hat eine äußerst ungünstige Lage, liegt viel zu weit ab vom Schuß.




Landschaftlich wunderschön, aber einfach ungünstig gelegen: das immergrüne Tal des Rio Genal

Aber auch das Haus selbst, oder nennen wir es besser Unterkunft weit unter Speleocamp- Niveau, ist für die geplanten Unternehmungen eine kleine Katastrophe. Kaum Platz, kaum Wasser, kaum Strom, alles improvisiert und unfertig, eine Tragödie für die wir gutes Geld bezahlt hatten und richtig reingefallen sind.
Diese insgesamt schlechten Grundvoraussetzungen sollten sich auf die weitere Urlaubsgestaltung leider sehr negativ auswirken.

3. In der grünen Hölle des Rio Genal

Die ersten Tage „orientiert“ man sich für gewöhnlich:
kleine Rundfahrten durch die faszinierenden Bergwelten, kleine Wanderungen und Spaziergänge in immergrünen, kakteenreichen Schluchten oder über die schroffen und bis zu 1900m hohen Kalkplateaus ließen uns einen Überblick gewinnen und unsere anfänglichen Sorgen etwas vergessen.





Hier, im Valle de Genal wächst wirklich alles!

Doch jeden Morgen bzw. Abend holten uns die Probleme nur zu schnell wieder ein, dann nämlich wenn die grausigen Fahrten vom bzw. zum Haus anstanden. Kaum etwas war für uns in unter 1,5Stunden Fahrt erreichbar, selbst wenn es nur 40 km entfernt lag.



Man überquert nicht den Kongo – sondern:
Eine typische Brücke über den Rio Genal


Straßen wie bei einer Carrera- Bahn

Der Wettergott meinte es auch nicht gerade gut mit uns: die ersten Tage waren mit Höchstwerten von ca.12-16 Grad zwar angenehm mild, aber wegen der sehr hohen Luftfeuchtigkeit auch recht schwül, an einem Tag schüttete es durchgehend wie aus Kübeln.



Angenehm mild, aber schwül –alles dampft vor sich hin

Wir wollten natürlich auch Höhlen machen und hatten uns dazu intensiv vorbereitet: GPS mit spanischen Topos, Höhlenliteratur mit Plänen, Koordinaten und Zugangsbeschreibungen, all das befand sich reichlich in unserem Besitz. So war irgendwann trotz aller Schwierigkeiten, Schluß mit Lustig und mit der Cueva de la Fuensanta stand die erste Höhle auf dem Programm.


4. Die ersten Höhlen

Cueva de la Fuensanta:
Schon die Fahrt dorthin (Luftlinie nur 13 km!) drohte zum Fiasko zu werden, denn das GPS wollte uns über Straßen lotsen, welche mit Pkw absolut unpassierbar waren. Unser Vermieter hatte uns zwar vorgewarnt, doch kann ein GPS wirklich lügen?
Leider ja, zumindest weiß ein GPS scheinbar nicht alles, wir mußten umdrehen und einen weiten Bogen über Ronda fahren und brauchten für die 13 km Luftlinie unterm Strich 3,5 Stunden!
Dann folgte noch der Aufstieg, mehrere 100 Höhenmeter waren zu bewältigen, immerhin auch in Andalusien ist das „Steinmännchen“ als Hinweis auf einen Höhleneingang bekannt...




Zur "Cueva de la Fuensanta" geht es weit hinauf

So erreichten wir erst gegen 15 Uhr den Eingang der großräumigen Horizontalhöhle.
Wie viele der von uns besuchten Höhlen, so ist auch die Cueva de la Fuensanta insgesamt ansprechend versintert, ohne das man das Gefühl hat sie wolle protzen! Nach der grossen Eingangshalle folgt ein10m – Kletteraufstieg und dann geht es leicht ansteigend durch Gänge weiter bis zu einer selektiven Engstelle, welche in die hinteren Bereiche der Höhle leitet. Ab hier, ist die Höhle noch sehenswerter, denn der Sinterschmuck weist kaum noch Beschädigungen auf.





Impressionen aus der Cueva de la Fuensanta

Nach etwa 2 Stunden hatten wir mehr als genug gesehen, die Fotos waren im Sack, dabei Blitz Nr.3 leider durchgebrannt. Bedeutete für uns, das wir alle kommenden Höhlentouren nur noch im unbeliebten 2- Blitzsystem festhalten konnten, traurig aber leider nicht zu ändern.

2 Tage später sollte das Schicksal erbarmungslos zuschlagen. Es war der Tag an dem wir trotz anhaltend heftigen Dauerregens wenigstens die Eingänge eines großen und aktiven Höhlensystems, des Complejo Motillas - Ramblazo suchen und besichtigen wollten. Diese Höhle wollten wir während unseres Urlaubs zumindest in Teilbereichen unbedingt befahren.

Complejo Motillas – Ramblazo:
Diesmal waren nach einer Stunde kurvenreicher Strassenfahrt noch 6 km „Forstweg“ zu bezwingen. Trotz der schlammigen Verhältnisse, vieler großen und wer weiß wie tiefen Pfützen und unzähliger schwierigen Fels- und Steinpassagen hatte wir den Forstweg scheinbar gut überstanden. Der Autoabstellplatz war auch nicht zu übersehen, denn drei spanische Jeeps, vermutlich Höhlenbesucher standen bereits vor Ort.
Viele Trampelpfade führten kreuz und quer durch die sehr schöne, felsige und dicht bewachsenen Landschaft. Das verwunderte uns nicht, denn das Höhlensystem hat ca. 10 Eingänge, die alle, je nach Tour genutzt werden.




Da geht heute nichts: Eingang Sumidero Parralejo und Ramblazo

Wir folgten einem Bach, welcher uns zum wohl meist genutzten Eingang des Systems führte, dem Sumidero del Ramblazo. Dieser Schachtzubringer erlaubt eine grosse Durchquerung bis zur Cueva del Agua, was allerdings stark wetterabhängig ist und generell einen Neopren erfordert. Heute stürzte ein starker Bach den Einstiegsschacht hinab, eine Befahrung wäre tödlich gewesen.
Weiter ging es für uns zu den etwas entfernten Eingängen des Sima GIE und des Sumidero del Parralejo. Letzteren würden wir gerne an den Folgetagen für eine Tour nutzen, denn er würde uns schnell in die aktiven und schönsten Bereiche der Höhle führen. Doch angesichts des tosenden Baches, welcher den ca. 15m tiefen Einstiegsschacht hinunter donnerte, schien dieses Vorhaben mehr als fraglich.
Am höhergelegenen Einstieg des Sima GIE fanden wir ein eingebautes Seil und Rucksäcke vor, scheinbar gehörte das den Besitzern der Jeeps, die diesen vermutlich heute einzigen trockenen Zugang zum System nutzten.


5. Die "Bescherung"

Nachdem es anhaltend weiter regnete und wir schon gut durchnäßt waren, brachen wir hier die weitere Eingangssuche ab und begaben uns gegen 16 Uhr auf die Rückfahrt zum Haus. An einem der vielen „Miradors“ (Aussichtspunkte direkt an der Strasse) hielten wir nochmals um einige Fotos zu machen und als unsere Blicke zufällig auf eine grosse Wasserpfütze unter der Motorhaube meines Autos fielen, sahen wir die Bescherung: bunt schillernde Ölschlieren verfärbten die Pfütze. Ein skeptischer Blick Richtung Ölwanne bestätigte, was ich sofort vermutete: Ölwanne defekt, vermutlich auf dem Forstweg aufgerissen.

Da standen wir also, mitten in der Pampa, Samstag abend und etwa eine Stunde vom Haus entfernt. Hier konnte uns sicher nichts und niemand weiterhelfen. Autos kamen hier sowieso „nie“ vorbei und selbst wenn, eine Verständigung wäre unmöglich gewesen, denn im Landesinneren spricht „niemand“ auch nur ansatzweise englisch. Der Ölverlust war beachtlich, aber ich hatte in weiser Voraussicht noch etwa 4 Liter Reserveöl im Gepäck, mit dessen Hilfe wir uns im 15-Minuten- Takt nachfüllend bis zum Haus zurück schlugen.
Was am nächsten Morgen begann, war ein einwöchiger Kampf mit dem ADAC in Spanien. Dieser war nicht in der Lage Abschleppdienst, Leihwagen und Werkstatt ordnungsgemäß zu organisieren. Zwei Tage hatten wir überhaupt keine Fahrgelegenheit und saßen am Haus, in der grünen Hölle des Rio Genal fest, insgesamt drei Tage mußten wir uns selbst um vieles kümmern. Es war eine Tragödie, wie man sie sich nach meinen guten Erfahrungen vor Jahren mit dem ADAC in Frankreich, schlimmer nicht vorstellen konnte. Immer wieder mußten wir an die Küste, denn dort waren Werkstatt und Verleih, Fahrzeit immer 1,5 Stunden über kleinste Bergstrassen. Mit sehr viel Glück hatten wir Freitag abend, also wenige Stunden vor unserer Heimfahrt nach Deutschland unseren Golf repariert zurück.

„Schon“ 2 Tage nach unserer Panne hatten wir einen Leihwagen abholen können, den wir die verbleibenden 3,5 Tage nutzen konnten.
Unsere Urlaubsstimmung war natürlich gegen Null gesunken, übrigens parallel zu den Außentemperaturen. Zwar wurde es zusehends sonniger, aber auch immer kälter, mit für die Region ungewöhnlichen Nachtfrösten und Höchstwerten von nur 2 bis 6 Grad, das ganze bei einem kalten Nordwind.
Trotzdem, das Leben mußte irgendwie weitergehen, jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand stecken sondern versuchen das beste daraus zu machen...



Unterkühlte Abendstimmung in der Sierra de Grazalema

Mit Leihwagen sollte es daher am nächsten Tag zur Cueva del Chorrero und dem sehenswerten Wasserfall El Chorrero gehen.


6. Weitere Höhlen, Schluchten und Wasserfälle

Cueva del Chorrero und El Chorrero:
Trotz frostiger Temperaturen starteten wir um 9 Uhr früh. Früher ist eigentlich kaum möglich denn in Andalusien wird es zu dieser Jahreszeit erst etwa eine Stunde später hell, als in unseren Breiten. Dafür gewinnt man aber am Abend etwa 1,5 Stunden!
Wir wollten zunächst zur Cueva de la Limosna, die wir jedoch 2 Stunden vergeblich suchten. Vermutlich hat sich ein deutlicher Koordinatenfehler ins Höhlenbuch eingeschlichen, denn das Eingangsbild im Buch paßt überhaupt nicht zu dem Gelände, in dem wir suchten.
Wie schon gesagt, bloß nicht den Kopf hängen lassen, irgendwann ist bekanntlich jede Pechsträhne zu Ende, also weiter zur nächsten Höhle der Cueva del Chorrero.




Aufregend und lang ist auch der „Weg“ zur Cueva del Chorrero

Um zum Eingang und auch zum Wasserfall El Chorrero zu gelangen ist ein schwieriger Anmarsch von wieder beinahe 1,5 Stunden nötig.



EL Chorrero –einfach klasse!

Es geht durch eine enge Schlucht etwa 700m weit, nur über niedrige und dornige Wildschweinpfade, wenn diese unpassierbar sind direkt im Fluß, bis sich die Schlucht zu einem Kessel weitet und den Blick auf den herrlichen El Chorrero freigibt.
50m oberhalb liegt die Höhle, eine Horizontalhöhle die aus einem grossen, mäanderartigen Gang besteht. Dieser wird von einigen Kletterstufen unterbrochen.




In der "Cueva del Chorrero"

Insgesamt eine zwar interessante, aber sehr stickige, stinkige und warme Höhle. Der Gestank rührt vom Ziegen- oder Schafskot her, welcher in der Eingangshalle reichlich vorhanden ist.




In der "Cueva del Chorrero"

Der Rückweg in der Dunkelheit gestaltete sich abenteuerlich. „Bei Dunkelheit im Gebüsch immer laut und lärmend bewegen“, das hatte man uns mit auf dem Weg gegeben, dadurch würden die Wildschweine, die es in den Bergen Andalusiens in Unmengen gibt, vertrieben.
Jede Karstregion hat bekanntlich ihr ganz besonderes Highlight, also etwas was man gesehen haben muß, wenn man vor Ort ist.
In Andalusien und genauer gesagt in der Sierra de Grazalema ist das ohne Zweifel die Garganta Verde.

Garganta Verde:
Die Sierra de Grazalema war nicht nur der erste Naturpark Andalusiens sondern ist auch ein UNESCO – Biosphärenreservat. Viel darf man hier daher nicht ohne Genehmigung und alles wird ungewöhnlich streng überwacht.
So auch der Eingang zur Garganta Verde, einer 400m tiefen Schlucht in welche der Zugang nur mit Genehmigung der Naturparkverwaltung in EL Bosque gestattet ist und darüber hinaus auf 30 Besucher pro Tag begrenzt ist.
Das hat seinen Grund: in den steilen Felswänden der Schlucht und den riesigen Grotten lebt nicht nur die größte Gänsegeier –Kolonie Europas, es gibt dort auch sehr viele Adler, Bussarde und andere exotische Vogelarten, deren Geräusche für unsere Ohren mehr als fremdartig klingen.



Abstieg in die "Garganta Verde"
mit Blick auf eine Felsgrotte und alten Versinterungen


Felsgrotte in der Schlucht mit Sinter

Aber auch für den Höhlenfreund ist diese Schlucht hochinteressant: es muß wohl einstmals ein riesiger Höhlengang gewesen sein, dem wir folgen, davon zeugen die uralten Stalagmiten und Stalagtiten, welche sich nicht nur in den Seitengrotten wiederfinden sondern teilweise auch direkt in den Felswänden der Schlucht bis in etwa 100m Höhe.




In der Schlucht



Das gewaltige Portal der "Cueva de la Ermita"

Besonders beeindruckend sind die Farbspiele, denn die Grotten, die Wände der Schlucht und der Sinter erstrahlen in einem nie gesehenen dezenten rosa, was einen sehr schönen Kontrast zu den Grüntönen der Pflanzen darstellt. Pflanzen und Sinter scheinen hier unten in einer Art Symbiose zu „leben“.
Die größte Grotte am Grund der Schlucht ist die Cueva de la Ermita, in welcher sich, bei genauer Betrachtung sogar neue Sinterbildungen feststellen lassen.

Sima Hundidero- Gato:
Am späten Nachmittag statteten wir noch dem gewaltigen Portal des Sima Hundidero, unweit der Garganta Verde und ebenfalls in der Sierra de Grazalema gelegen einen Besuch ab. Dort waren wir bereits während unseres ersten Urlaubs, also Anfang 2004 kurz gewesen und wollten nun einige Bilder der eingangsnahen Bereiche machen.




Abstieg zum Eingang des "Sima Hundidero" und der Eingang selbst

Diese Bereiche lassen sich problemlos, mit kleiner Ausrüstung mehrere 100m verfolgen, bis zu einem ersten grossen See, wo ein Schlauchboot für die weitere Durchquerung des Höhlensystems erforderlich wäre.
Um zum Eingang zu gelangen muß man auch hier in einer steilen Schlucht ca. 200m absteigen. Vor 5 Jahren erfolgte der Abstieg noch über einen unbefestigten Trampelpfad, heute hat man hier einen richtigen Wanderweg mit Geländersicherung angelegt.




Eingangsnaher Hauptgang

Eine weitere, sehr schöne Höhle, welche wir am nächsten Tag anfuhren, ist die Cueva de las Excentricas.

Cueva de las Excentricas:
Nach der üblichen langen Anfahrt und dem anschließenden 300m Aufstieg war der kleine, scheinbar ausgegrabenen Eingang schnell gefunden.




Cueva de las Excentricas

Die etwas kleinräumige, aber reich versinterte Höhle hat mehrere sich verzweigende Gänge und in den etwas tieferen Höhlenteilen auch grössere Wasserbecken.




Cueva de las Excentricas

Wer alles gesehen haben will, sollte schon einige Stunden Zeit mitbringen, besonders dann, wenn man auch Fotos machen möchte.
Eine durchaus sympathische Höhle!

Am späten Nachmittag waren wir noch auf Höhlensuche, das Sima de Carboneras sollte aufgespürt werden, was nach etwa einer Stunde Fußmarsch auch gelang.

Sima de Carboneras:
Die Höhle liegt in der sog. Sierra de las Nieves, die mit 1919m Höhe, die höchsten Gipfel in der Serrania de la Ronda stellt. Östlich bis südöstlich von Ronda schließt sich dieses karge, felsige aber auch interessanteste Karstgebiet Andalusiens an. Eine Reihe der tiefsten Höhlen Andalusiens finden sich hier und unter anderem mit dem Sima GESM ein über 1000m tiefes Höhlensystem.



In der "Sierra de las Nieves" ist es kahl und karg

Das Sima de Carboneras gehört mit 62m Gesamttiefe sicherlich zu den kleineren, aber für uns wenigstens noch erreichbaren Kandidaten.




Einstiegsschacht und Sinterbildungen

Am Einstieg gibt es einen Schacht, welcher 18m tief ist, dann zieht ein wunderschöner und geräumiger Gang über einige kleine Stufen mäßig steil hinab um sich schließlich in die Galeria del Lago und die Galeria del Barro aufzuspalten. An deren Endpunkte finden sich noch Blindschächte.



Kontrastreicher Hauptgang

Leider mußte ich diese, unsere schönste Höhle alleine und unter Zeitdruck befahren, denn Steffi hatte an diesem Tag keine Lust und blieb am Einstieg und am frühen Abend war noch der Leihwagen an der Küste abzugeben.



Hauptgang

So entstanden die Fotos in Eigenarbeit und unter erheblichen Zeitdruck.
Und damit war unser „Urlaub“ dann auch zu Ende. Am nächsten und übernächsten Tag ging es wieder 2550 km, diesmal Richtung Norden, wo uns klirrende Kälte empfangen sollte.

Autor: Frank Schlöffel
Bilder: Frank Schlöffel, Steffi von Schubert