Röth - Forschungen 2014 - Zusammenfassung

Zusammenfassung über 19 Wochenend  Forschungstouren in die Höhlen rund um die Röth.

Erwartungsgemäß konzentrierten sich unsere Forschungen, wie schon 2013, so auch 2014 auf die neu entdeckte Felsbrückenhöhle (1511/930).

Blicken wir kurz zurück in das erste Forschungsjahr:
2013 kam es zu insgesamt 8 Forschungstouren in die Felsbrückenhöhle, wobei sich die Forschungen im wesentlichen auf 2 Bereiche beschränkten.
Am nördlichen Ende einer riesigen Halle, dem Khazad - dum zog ein großräumiger, horizontaler Gang fast schnurgerade Richtung Norden und ließ die Entfernung zur ursprünglich 500 m entfernten Schwarzhöhle (1511/244), auf ca. 10 m schrumpfen. Erste Verbindungsversuche, die von beiden Seiten durchgeführt wurden, scheiterten an Verbrüchen.
Auf der Südseite des Khazad - dum drehten die anschließenden Gänge erneut auf West- bis Nordwestrichtung und führten in großflächige, aber wenig hohe Hallen, die Big chambers. In diesem Bereich konnte auch die Verbindung zum International Schacht (1511/261), etwa 150 m unter dessen Einstieg, hergestellt werden. Von weiterem, großem Interesse war eine mögliche Verbindung zur Gamskar - Eishöhle (1511/709), die anfangs etwa 600 m entfernt war und innerhalb von 2 Forschungstouren auf nur noch 130 m Entfernung heranrückte. Dank vieler Riesengänge konnten im ersten Forschungsjahr also relativ schnell ca. 3500 m Neuland dokumentiert werden, was unsere Erwartungen auch für das Jahr 2014 entsprechend hoch schraubte.

Wir schreiben das Jahr 2 nach der Entdeckung der Felsbrückenhöhle:
Erfreulicherweise übertrugen sich unsere Erwartungen aus dem ersten Forschungsjahr, auf unsere Motivation für das Jahr 2014. Der Begriff groß würde unserer Motivation nicht annähernd gerecht werden. Richtig ist: sie kannte keine Grenzen mehr! An unglaublichen 19 Wochenenden verschlug es uns an die Röth. 10 von 19 Touren führten uns dabei unmittelbar in die Felsbrückenhöhle, an den anderen 9 Wochenenden waren wir an der Oberfläche unterwegs.

Das Team der 15. Forschungstour (Bild: Frank Schlöffel)

2014 waren dabei: Birgit Hilscher (1x), Dirk (10x), Klaus Lichtenecker (3x), Johannes Potzel (3x), Jörg Zimmermann (2x), Jürgen Zottmann (6x), Markus Findeiss (2x), Sabine Bittner (3x), Sebastian Heiland (6x), Stefan Hedler (3x), Steffen (12x), Tami Bittner (3x) und Frank Schlöffel (11x).

Der Schwerpunkt der Forschungen in der Höhle lag dabei auf die bisher unbeachteten Abzweigungen Richtung Plateau. Die wenigen, jedoch deutlich bewetterten Fortsetzungen, die Richtung Süden tendieren, waren bereits aus dem ersten Forschungsjahr bekannt, bisher jedoch unbeachtet geblieben.
Über grossräumige Tunnel und zwei riesige Hallen konnten wir hier mehr als 500 m weiter nach Südwesten vordringen und am momentanen südwestlichen Forschungsendpunkt über einen nach Osten ziehenden Gang nochmals um die 500 m nach Osten. In diesem Südteil, der durchwegs an einer markanten Schichtfuge angelegt ist, wurden innerhalb eines Jahres etwa 2500 m Neuland dokumentiert.
Doch auch die anderen Bereiche sollten nicht zu kurz kommen: Vorstöße in den Nordteil führten zur Entdeckung überwiegend kleinräumiger Seitenteile.
Bei Touren im zentralen Bereich, um den Schacht Stratos konnte neben einer Abkürzung in die neuen Südteile, auch eine etwa 100 m lange Halle, s'Kämmerle gefunden werden. Lediglich die großen Bereiche auf der West- bzw. Nordwestseite der Felsbrückenhöhle, die Big chambers wurden in diesem Jahr nicht besucht.
Insgesamt wurden im Jahr 2014, etwa 3650 m Neuland erfasst. Die Gesamtlänge der Felsbrückenhöhle liegt nun bei 7084 Meter.

Tourenberichte 2014

Auch an den anderen 9 Wochenenden, an denen wir oberflächennah unterwegs waren, drehte sich alles um die Felsbrückenhöhle. Das vorrangige Ziel war es einen zweiten Eingang in die Felsbrückenhöhle zu finden.
Erste Touren fanden bereits im Februar und März 2014 statt und führten uns in den Eingangsbereich der Schwarzhöhle (1511/2441). Wir erhofften uns, diese nur wenige Meter nördlich der Felsbrückenhöhle gelegene Höhle anschließen zu können. Der Erfolg blieb jedoch vorerst aus.

Oberflächenarbeit - Stefan in Aktion (Bild: Frank Schlöffel)

In den Sommermonaten verlegten wir die weiteren Oberflächen- arbeiten ins I- Schachtkar, in das Umfeld des Gösser Canyons (1511/259).
Die Überdeckung der Felsbrückenhöhle ist in diesem Gebiet, mit maximal 100 - 150 Meter, vergleichsweise gering.
Neue Schächte könnten daher durchaus als weitere Eingänge in Frage kommen. Die systematische Erkundung des Gebietes führte tatsächlich zur Entdeckung zahlreicher neuer Eingänge.

Oberflächenarbeit: Birgit und Frank in Aktion (Bild: Frank Schlöffel)

Doch trotz einiger interessanter Objekte, blieb uns auch hier der Erfolg versagt. Zwei, der neu gefunden Höhlen wurden bereits bearbeitet, die Ameisenhöhle (1511/969) und der Schacht Ellipsis (1511/970). Dabei handelt es sich um 2 kleinere Höhlen von 37 bzw. 23 m Länge.
Vorerst müssen wir uns also weiter mit dem unangenehmen Eingang der Felsbrückenhöhle selbst begnügen. Über diesen sind wir bereits im 2. Forschungsjahr, um die 4 Stunden bis zum südlichen Forschungsendpunkt unterwegs.



Forschungsimpressionen des Jahres 2014:

Autor: Frank Schlöffel
Fotos: Frank Schlöffel