Die Lichtengrabenhöhle A-24

Der Eingang der Lichtengrabenhöhle bei Rinnenbrunn befindet sich am SSW- Hang des Steinberges in einer Höhe von 447m. Bei der Lichtengrabenhöhle handelt es sich um eine periodisch aktive Ponorhöhle mit einem vorgelagerten Ponorgraben und einer Dolinenreihe oberhalb der Hauptgänge.

Im wesentlichen kann die Lichtengrabenhöhle in drei charakteristische Bereiche unterteilt werden:

  • Die N/S verlaufenden Bereiche die sich an den Eingang anschließen sind zunächst durch eine geräumige Kluftspalte gekennzeichnet. Nach Norden zu, im Bereich des „Geradeaus“ wird diese Kluft immer schmaler, ist mit sehr enge Passagen gewürzt, die nur vereinzelte kammerartige Erweiterungen zeigen. Der gesamte Bereich kann in Abhängigkeit von der Witterung von einem Wasserlauf durchzogen werden. Dieser tritt nach unserer Einschätzung jedoch erst dann in Erscheinung, wenn die tieferen Bereiche des „Unteren Lehmlandes“ vollständig geflutet sind.
  • Das „obere“ und „untere Lehmland“ wird vom Hauptgang über den nach Westen abzweigenden „Hügelschluf“ erreicht. Das obere Lehmland überlagert das untere Lehmland, beides sind große Hallen wobei im ob. Lehmland Verbruch vorherrscht, während im unteren Lehmland mächtige Lehmablagerungen dominieren. Das untere Lehmland ist der Bereich der Höhle, der bei entsprechender Witterung als erstes einen im Süden der Halle eintretenden Wasserlauf zeigt, der am nördlichen Hallenende in einer unpassierbaren Spalte verschwinden. Bei entsprechenden Wasserangebot erfolgt Rückstau und vollständiges Fluten des gesamten unteren Lehmlandes.
  • Der dritte Bereich, die sog. „Lehmhalle“ findet sich östlich der Eingangskluft und zieht etwa ab Höhe Abzweigung Hügelschluf als geräumiger, trockener Lehmgang parallel zum Hauptgang zurück Richtung Eingang. Zum Ende hin dreht der Gang in Ostrichtung und schließt oberfächennah mit einer Querkluft ab. In diesem Bereich konnte kein Wasserlauf festgestellt werden.

Unser Ziel bei der Neubearbeitung dieser Höhle war die bis dahin nicht realisierte vollständige Plandarstellung aller Bereiche, es sollte also keine weitergehende Erforschung der unpassierbaren Wasserabläufe erfolgen.

Bericht "Wie alles begann"

Zwischen August 2002 und Oktober 2005 wurden insgesamt 16 Vermessungstouren durchgeführt. Die Vermessung war von einigen Problemen und Schwierigkeiten gekennzeichnet: die extremen Engstellen im „Geradeaus“ und am „Hügelschluf“, die regelmäßige Unerreichbarkeit des „Unteren Lehmlandes“ aufgrund Wasserrückstaus, das wiederholte Freiräumen enger und wasserführender Schlufe nach Schlechtwetterphasen und die starke Verlehmung aller Ausrüstungsgegenstände in weiten Bereichen der Höhle.

Folgende Personen waren beteiligt:
Amadeus E. (1x)
Benjamin K. (1x)
Dirk (4x)
Michael Fleischmann (1x)
Petra Strattner (1x)
Steffen Hoffmann (16x)
Steffi v. Schubert (16x)

Nach Abschluß aller Arbeiten ergibt sich eine Gesamtlänge von 314m, bei einem Höhenunterschied von 22m (+6m/ -16m).

Plan - Grundriss

Einige Impressionen:

Fotos: Steffen Hoffmann, Steffi v. Schubert, Dirk , Frank Schlöffel