Der Murenschacht 1511/?

Basisdaten:
Einganghöhe: ca. 1640m ü NN, GGL: 434m, GT : -58m

Lage:
Die drei Eingänge der Höhle liegen ca. 50m westlich der Schnellen Höhle (Kat-Nr. 1511/789), im dichten Latschendickicht.

Forschungstouren:
4.- 5.8.2006, 25.- 26.8.2006 und 7.10.2006

Teilnehmer:
Birgit Hilschner, Dirk, Jürgen Zottmann, Markus Findeiß, Stefan Hedler


Bei einer „Plaketten-Aktion" am 4. August 2006 am Eingang der Schnellen Höhle (1511/789) und auf der Suche nach neuen Eingängen ins Schneeloch stießen Markus, Stefan und ich bei nieseligem Wetter in der Karstgasse neben dem Schneeloch (Weg zum Sandkar) binnen 10 Minuten auf einen neuen vielversprechenden Höhleneingang.

Weites Land! (Foto: Markus Findeiß)

Auf dem gleichen Latschenrücken gelegen wie die Schnelle Höhle etwa 30 m höher fand sich eine kluftgebundene Spalte mit einem 35 m tiefen Eingangsschacht.
Die Forschung wurde noch am gleichen Tag aufgenommen und führte uns am Grund des Einstiegsschachtes in überwiegend großräumige Gänge und Hallen. Bei weiteren Forschungs- und Grabungstouren wurden Seitenteile untersucht und Grabungen durchgeführt. Dabei konnte der Alte Mäander geöffnet werden, der Anschluß an das Schneeloch, Bereich Schlangenschlund (1511/866) konnte trotz der geringen Entfernung von maximal 8m nicht erreicht werden. Die komplette Vermessung erfolgte am 25.8.2006.
Die Erforschung des Murenschachts ist Ende 2006 abgeschlossen, sehen wir einmal von der möglichen Verbindung zum Schneeloch ab, die wir 2007 sicher nochmals angehen werden.


Raumbeschreibung:

Obere Etage:

Oben am Schachteinstieg, den man die Spalte überspreizend erreicht, befindet sich links ein kleines Fenster zu einem kleinen Parallelschacht. Dieser hat wenn man ihn nach oben verfolgt noch einen zusätzlichen Eingang ins System, nach unten mündet er nach ca. 10m in den Hauptschacht ein.

Am Einstieg 1 (Foto: Stefan Hedler)

Im Murenschacht (Foto: Markus Findeiß)

Im Hauptschacht kann außerdem nach ca. 4 Meter Abseilstrecke pendelnd, eine obere, teils geräumige Etage erreicht werden, die auf ca. 90m Gesamtlänge begehbar ist und zu einem weiteren Einstieg zieht.

Untere Etage:

Dem 35m tiefen Eingangsschacht folgend, der sich nach anfänglicher Enge unten großräumig erweitert und auf einem Schneekegel endet, kann man in einem kleinen Brunnen rechterhand über Geröll in die geräumige Märchenhalle absteigen, doch davon später.
Dem Hauptgang abwärts, nach Norden folgend kommt man an einem kleinen periodischen See vorbei. Wir folgen dem an einer Kluftspalte angelegten Hauptgang weiter, nun wieder ansteigend (linkerhand drei verbundene Druckröhren querend). Einen kleinen Schachttopf querend (S-3) kommen wir in eine geräumige Klufthalle die etwa 15x10m misst, in Westrichtung abfällt und nach einem 1,5m Abstieg dort einen großen Schachttopf aufweist. Von dort kommt man rechts in eine schutterfüllte Halle die nach hinten unschliefbar abschließt. Auf dem Weg zurück, den Abstieg umgehend folgen wir dem Hauptgang weiter. Nach leichter Kletterei über eine 1,5m hohe Schrägwand endet die Hauptfortsetzung im hängenden Verbruch in dem der Luftzug entschwindet. Hier ist wahrscheinlich kein Durchkommen möglich. Rechterhand in dieser Verbruchkammer setzt ein durch Stefan Hedler ergrabener Schluf an, der in einen fossilen Mäander, den Alten Mäander führt. Diesem kann man mit verschiedenen Abzweigungen ca. 100 m weit, teilweise recht eng, Richtung Süden folgen.

Engstellen und Grabungen im Murenschacht (Foto: Stefan Hedler)

Engstellen und Grabungen im Murenschacht (Foto: Stefan Hedler)

An dessen Ende ist man nur noch wenige Meter von der Märchenhalle entfernt. Alle Fortsetzungen sind leider verschlossen, jedoch besteht auf halber Strecke im Mäander eine Rufverbindung in die seitlich liegende Klufthalle. Zurück in der Verbruchkammer ist nun das nördlichste Ende der Höhle erreicht. Wenden wir uns gen Süden, der Sonne und dem Ausgang entgegen:
In der schön versinterten Märchenhalle dem Luftzug folgend, schlufen wir weiter Richtung Süden und damit auch Richtung Schneeloch, Bereich Schlangenschlund um nach kurzer Zeit am Grund eines teils schneeerfüllten Schlotes zu stehen, der eine direkte Verlängerung des Eingangsschachtes darstellt.

In der Märchenhalle (Foto: Stefan Hedler)

In der Märchenhalle (Foto: Stefan Hedler)

Dort, am Ende eines Dreiecks-Schlufes befinden wir uns nur noch wenige Meter vom Grabungsendpunkt im Hoonithendom des Schlangenschlunds entfernt. Eine zweite Grabung in der Märchenhalle brachte uns leider dem Schlangenschlund auch nicht näher und wurde wegen extremer Enge aufgegeben!

Als Fazit bleibt bestehen: 2007 sollte der Zusammenschluß des Murenschachtes mit dem Schlangenschlund gelingen und damit auch der Anschluß ans Schneeloch!

Plan - Schnitt

Einige Impressionen der Murenschacht- Forschungen 2006:

Bericht: Jürgen Zottmann
Fotos: Stefan Hedler, Markus Findeiß