Röth - Forschungen 2013 - Zusammenfassung

Teilnehmer der Forschungstouren:
2013 fanden insgesamt 10 Wochenend- Forschungstouren in die Höhlen rund um die Röth statt.
Die Teilnehmer waren: Birgit Hilscher, Dirk P., Klaus Lichtenecker, Johannes Potzel, Jürgen Zottmann, Markus Findeiss, Peter Pointner, Sabine Bittner, Sebastian Heiland, Stefan Hedler, Steffen v.R. und Frank Schlöffel.

Schneeloch 1511/7:
Im Schneeloch ging in diesem Jahr leider garnichts.
Wegen der schon seit mehreren Jahren zu beobachtenden, zunehmenden Vereisung der eingangsnahen Bereiche, konnten die verbleibenden, möglicherweise sogar interessanten Forschungsendpunkte nicht erreicht werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Eissituation weiter entwickelt, aber die letzten Jahre verheißen nichts gutes. Im ungünstigsten Fall wäre, wie bereits in den 70er Jahren, ein vollständiger Verschluß des Haupteinganges vorstellbar.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich Gesamtlänge des Schneelochs daher nicht verändert und liegt weiterhin bei 10552m.

Trügerischer Mäander, 1511/889:
Nach sage und schreibe 5 Jahren Pause ging es im Trügi weiter.
Potential war vorhanden und sogar eine Verbindung zur Gamskar- Eishöhle schien möglich.
2 Touren führten allerdings zu der Erkenntnis, das wir in 208m Tiefe bereits deutlich an der Gamskar- Eishöhle "vorbei gerauscht" sind und uns in einer ausgeprägten Canyon- Schachthöhle befinden, die solange passierbar, sicherlich weiter in die Tiefe zieht.
Trotz der schwierigen Verhältnisse in der Höhle, einer nicht zu unterschätzenden Wassergefahr in den tieferen Teilen und der engen Schachteinstiege, werden wir dort auch im kommenden Jahr weitermachen.
Momentan liegt die Gesamtlänge bei 440m, die Tiefe bei 208m.

Andere Höhlen im Gebiet:
Von grossen Interesse war für uns auch in diesem Jahr das I- Schachtkar, also der Bereich um den International Schacht (1511/ 261).
Schon 2012 hatten wir dort einige interessante Eingänge entdeckt und eine Höhle bearbeitet, den Dicken Brummer (1511/919).
In diesem Jahr kamen weitere Höhlen hinzu, der Pendelschacht (1511/936), der Schneeschacht südlich der Schwarzhöhle (1511/937) und die Felsbrückenhöhle (1511/930).
Bei den beiden erstgenannten Höhlen handelt es sich um Kleinhöhlen, von 45 bzw. 158m Länge.
Die Felsbrückenhöhle sollte uns hingegen angenehm überraschen: obwohl die eingangsnahen Bereiche relativ eng waren und auf ein schnelles Ende der Höhle hindeuteten, konnte ca. 70m unter Einstieg, also auf etwa 1800m Höhe eine Horizontetage angeschnitten werden. Sie führte uns letztlich in ein gewaltiges Höhlensystem, mit Gängen von bis zu 40m Breite.
Eine weitere Höhle, die im I- Schachtkar bearbeitet wurde, war der Gössercanyon (1511/ 259), die wir ursprünglich für eine neue Höhle hielten und daher Latschenköpfelhöhle tauften. Die Höhle wurde neu bearbeitet und vermessen, Länge 109m, Tiefe 49m.

Die Felsbrückenhöhle, 1511/930:
"Endlich eine gescheite, neue Höhle!" das war uns nach der 3. Tour in die Felsbrückenhöhle klar geworden.
Bis dorthin deutete nichts darauf hin, das uns hier eine möglicherweise "aufsehenerregende" Entdeckung geglückt war.
Weder die unspektakuläre Eingangsspalte, mitten in einer markanten Störung, noch die folgenden, kleinen und engräumigen Schachtabstiege ließen Hoffnung oder gar Freude aufkommen.
So quälte man sich bis etwa 70m unter Einstieg hinab, das Ende der Höhle praktisch immer vor Augen, fast wünschte man es sich herbei...
Doch es kam anders: genau dort, wo der Canyon unpassierbar eng im Boden verschwindet und sich unsere letzte Hoffnung im Schacht der 4 Blinden eigentlich schon zerschlagen hatte, führte uns ein unscheinbarer 10m- Sandschluf in einen Horizontalgang.
Dieser reich versinterte Tropfsteingang, etwa 150m lang und bis zu 3m breit ermöglichte uns den Zugang in das Horizontalsystem des I- Schachtkars.
Nach zwei Schachtabstiegen führte uns der Leopardengang und der anschließende Aliengang in das gewaltige Kahazad - dum: ein Gang, von 30 bis 40m Breite und bis zu 80m Höhe macht dem Riesenhöhlenniveau hier alle Ehre!
In beide Richtungen ging es in beeindruckenden Dimensionen weiter:
Am nördlichen Ende des Kahzad - dum über die 36m tiefe Schuppenkluft wieder in einen horizontalen und wunderschönen Gang weiter Richtung Norden und damit exakt auf die Schwarzhöhle zu.
Am südlichen, unteren Ende des Khazad - dum, etwa 200m unter Einstieg über großräumige Gänge und Hallen, die schnell wieder nach Norden eindrehen, in ein unübersichtliches Labyrinth aus riesigen Hallen und Räumen, die big chambers die sich in einer Superschichtfuge aneinander reihen.
Hier gelang auch der Anschluß des International- Schachts an die Felsbrückenhöhle.
Einschließlich des International- Schachts liegt die Gesamtlänge der Felsbrückenhöhle Ende 2013 bei 3441m, wobei 2689m Neuland vermessen wurden, die Tiefe beträgt ca. 480m.

Tourenberichte 2013

Selten oder besser gesagt nie waren unsere Forschungs- aussichten so gut, wie für das kommende Jahr 2014!



Forschungsimpressionen des Jahres 2013:

Autor: Frank Schlöffel
Fotos: Frank Schlöffel