Brillenschacht 1511/7-4, 7-5

Der Einstieg zum Brillenschacht findet sich ca. 150m SW des Schneelocheingangs (1511/7), am Fuß einer kleinen Felswand und in einer Höhe von 1717m.

Das anfangs unpassierbare „Loch im Boden" wurde von uns im Oktober 2005 entdeckt und konnte noch im Herbst des gleichen Jahres auf befahrbare Größe erweitert werden. Eine erste Erkundungstour brachte uns über zwei Schachtstufen in „horizontale" Passagen und führte auch zur Entdeckung des zweiten Eingangs, einem 22m tiefen, doppelten Tagschlot der sich etwa 25m NW des Hauteinstiegs öffnet.
Da ein Zusammenhang mit Schneeloch, im Bereich des oberen Hauptgangsystems (Harnischhalle) von Anfang an sehr wahrscheinlich war, wurde die Erforschung des Brillenschachts im Jahr 2006 besonders voran getrieben.

Forschungsberichte 2005-2006

Den ersten Schachtstufen von 17m, 5m und 25m Tiefe folgen enge und deutlich an einer NW/SO fallenden Kluft orientierte Abschnitte, das sog. Frankenland. Dieses läßt sich bis –100 unter Einstieg verfolgen und endet in zwar bewetterten jedoch unpassierbaren Mänderfortsetzungen, nur wenige Meter östlich des Alleingangs im Schneeloch.
Nach Süden zu kann über eine Parallelkluft oder überlagernde enge Sandröhren das Schneeloch erreicht werden. Die vier Verbindungspunkte befinden sich im Bereich der Harnischhalle und deren näheren Umgebung.

Insgesamt kam es im Jahr 2006 zu sechs Forschungs- und Vermessungstouren in den Brillenschacht, wobei die Erforschung abgeschlossen werden konnte.
Der neue Zugang zum Schneeloch über den Brillenschacht stellt außerdem eine sehr gute Alternative zum klassischen Schneeloch-Haupteingang dar: dieser ist bereits seit mehreren Jahren durch drohenden Schnee– und Eisverschluß zunehmend unpassierbar.
ie Gesamtlänge des Brillenschachts beträgt 441m, bei einer Tiefe von -100m.

Plan - Grundriss

Einige Impressionen vom Brillenschacht:

Fotos: Frank Schlöffel