Schneeloch 1511/7 - Forschungen 2006

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Im Jahr 2006 wurde an 18 Tagen im Schneeloch, einschließlich der Bereiche Brillenschacht (1511/7-4 + 7-5) und Schlangenschlund (1511/866) geforscht.

Die Teilnehmer waren:
Amadeus Endlich, Beni Köstler, Dirk, Florian Schwarz, Frank Schlöffel, Jürgen Zottmann, Markus Findeiß, Sabine Bittner, Steffen, Vincent Franzi.

Dabei konnten im Forschungsgebiet in diesem Jahr insgesamt 2293m Höhlengänge dokumentiert werden. Davon entfallen 1765m auf das Schneelochsystem (mit Brillenschacht und Schlangenschlund) die restlichen 528m auf div. Höhlen die nicht mit dem Schneeloch zusammenhängen. Die Gesamtlänge des Schneelochsystems liegt Ende 2006 bei 7771m bei einem unveränderten Gesamthöhenunterschied von 1101m.

Die systematische Neubearbeitung des Schneelochs konnte auch im Jahr 2006 erfolgreich fortgesetzt werden.
Im Mittelpunkt unserer Interessen standen 2006 die oberen Bereiche des Schneelochs, also die großräumigen Gänge und Hallen die vom Gigantentunnel über die Harnischhalle, den Sandtunnel, das Versturzlabyrinth und den Rawetegang bis zum höchsten bisher bekannten Punkt des Schneelochs auf +132m hinauf ziehen.
Die Neubearbeitung dieser bereits vor knapp 30 Jahren vermessenen Bereiche war für die weiteren Forschungen im Schneeloch selbst und auch von der Oberfläche aus, zwingend erforderlich.
Im Zuge dieser Neuvermessung der Hauptgänge wurden alle Seitenteile und Abzweigungen, über die in den alten Plandarstellungen kaum Hinweise existieren, auf mögliche Fortsetzungen untersucht und in die Vermessung mit einbezogen.
Zum Jahresende 2006 gilt der Bereich zwischen Gigantentunnel und Versturzlabyrinth als vollständig bearbeitet.

Forschungstouren 2006

Ein weiterer kleiner Schwerpunkt lag auf der Weiterforschung im 2. Ast, unterhalb der Zahnbrecherschächte, 269m unter Schneelocheinstieg, mit der Hoffnung auf den „Durchbruch" in das altbekannte Tiefensystem. Hier konnte bereits 2005 in superengen Mäanderpassagen weiter vorangekommen werden, jedoch schien sich das unpassierbare Ende bereits abzuzeichnen. Bei einer Biwaktour, im Oktober 2006 wurde die Vermutung zur Gewissheit: auf –329m wird der Mäander, der zuvor schon nur noch von sehr schlanken Forschern befahrbar ist, absolut unpassierbar. Der Bereich unterhalb der Zahnbrecherschächte ist Ende 2006 also ebenfalls fertig bearbeitet. Restarbeiten im 73- Meter-Mäander, im Grand Canyon und der Wasserfallhalle sollen im Rahmen des Seilausbaus im Jahr 2007 erfolgen.

Bei der Oberflächenforschung, von der wir uns neue und höher gelegene Eingänge ins Schneeloch erhofften konnten mehrere neue Schächte entdeckt werden, die teilweise auch bereits vollständig bearbeitet wurden. Es sind dies:

Der Brillenschacht (1511/7-4 + 7-5):
Wurde von uns 2005 entdeckt und der Einstieg noch im gleichen Jahr freigeräumt; vollständige Erforschung und Vermessung und mehrfacher Anschluß an das Schneeloch im Jahr 2006; Gesamtlänge 441m, Tiefe -100m (mehr Infos: siehe Forschungen Brillenschacht)

Der Irrtumsschacht (1511/874):
Entdeckt und erforscht im Jahr 2006; 31m tiefer Schacht der exakt über der Harnischhalle liegt, jedoch leider ohne Verbindung zu dieser; Gesamtlänge = Gesamttiefe: 31m

Die Kegelbahn (1511/877):
Entdeckt und erforscht im Jahr 2006; kleiner Blindschacht mit ganzjährigen Schneekegel; Gesamtlänge: 25m, Tiefe -14m

der Pyramidenschacht (1511/878):
Entdeckt und erforscht im Jahr 2006; Schacht mit kleinem Raum und Seitenkammer; Gesamtlänge: 38m, Tiefe: -13m

Der Murenschacht (1511/...):
Entdeckt und erforscht im Jahr 2006; der Anschluß an das Schneeloch im Bereich Schlangenschlund wird durch einen Versturz blockiert und konnte trotz einer max. Entfernung von 8m bisher nicht realisiert werden; ansonsten gilt die Forschung als abgeschlossen; Gesamtlänge: 434m, Tiefe -58m (mehr Infos: siehe Forschungen Murenschacht)

weitere Einstiege konnten 2006 bereits lokalisiert werden (Blasebalg, Überraschungsröhrchen, trügerischer Mäander, ...) und sind im Jahr 2007 zu untersuchen.

Autor: Frank Schlöffel
Fotos: Amadeus E., Dirk, Florian Schwarz, Frank Schlöffel