Schneeloch 1511/7

Der Eingang des Schneelochs befindet sich auf dem Nordhang des Tennengebirges in einer Höhe von 1615m, ca. 250m südöstlich der Kuchelberg - Almhütten.

Bis zum Jahr 1975 war das große Eingangsportal zumindest phasenweise durch einen Eisvorhang verschlossen so daß eine nähere Untersuchung des bereits seit 1928 bekannten Einstiegs nicht möglich war. Erst 1975 ermöglichte eine freigeblasene Randkluft erste Vorstöße in die Höhle. So kam es in den folgenden Jahren, bis einschließlich 1980 zu mehreren größeren Expeditionen an denen vor allem salzburger, belgische und polnische Forscher beteiligt waren. Mit Abschluß der Forschungen im Jahr 1980 war das Höhlensystem auf eine Länge von 4200m bei einem Höhenunterschied von 1101m (-969m / +132m) dokumentiert worden, die Ausschöpfung des Tiefenpotentials lies weitergehende Forschungen "„uninteressant" erscheinen.

Bereits bei unseren ersten Erkundungstouren im Jahr 1993 hatten wir mehrere interessante Ansatzpunkte für lohnende Neu- und Weiterforschungen feststellen können.

Tourenberichte 1993/94

Es sollten jedoch noch 8 Jahre vergehen bis sich ein neu formiertes Team gefunden hatte, das die notwendige Motivation mitbrachte um die Forschungen aufzunehmen.
Zwischen 2001 und 2005 kam es anfangs zu durchschnittlich 3 Forschungstouren pro Jahr, in den beiden letzten Jahren stieg die Zahl auf 8 Touren pro Jahr an, seit 2006 finden jährlich zwischen 10 und 12 Forschungstouren statt.

Tourenberichte 2001 - 2005

Während sich die Arbeiten anfangs auf einen einzigen neuen Bereich des Schneelochs beschränkten, dem sog. 2. Ast, der sich über viele enge Mäanderpassagen und zwischengelagerten Schachtzonen, ähnlich dem sog. Tiefensystem des Schneelochs bis in eine Tiefe von -327m, bei einer Länge von ca.850m verfolgen läßt, steht seit 2004 die systematische Neubearbeitung aller Bereiche im Vordergrund.
Besonders im oberen Bereich des Schneelochs, also in Höhen zwischen 1550m und 1650m, dem „Riesenhöhlen - Niveau“ wurden nicht nur zahlreiche neue Passagen erforscht und dokumentiert, auch die bereits bekannten Höhlenteile wurden neu bearbeitet.
Der erst Ende 2004 entdeckte Schlangenschlund (1511/866) wurde schon im Jahr 2005 auf 518m Länge, bei einer Tiefe von -125m erforscht und konnte an das Schneeloch angeschlossen werden. Weitere Forschungen im Schlangenschlund schraubten die Gesamtlänge dieses Bereiches auf 1115m, bei einer Tiefe von -166m (Stand 12/2010).
Der Ende 2005 entdeckte Brillenschacht (1511/7-4, 7-5) wurde im Folgejahr komplett bearbeitet und an das Schneeloch angeschlossen. Der Bereich Brillenschacht hat eine Länge von 441m und erreicht genau -100m Tiefe.

Seit 2008 stehen wieder "Tiefenäste" im Mittelpunkt unserer Forschungen: Bei der Bearbeitung der Knirpsschächte wurde am Schachtgrund eine zunächst großräumige Fortsetzung, der Knirps - Canyon entdeckt, die jedoch nach einigen bis zu 20m tiefen Schachstufen und knapp 200m unter Schneelocheinstieg unpassierbar wird. Weitere Seitenteile enden leider auch relativ schnell, so daß der Bereich der Knirpsschächte im Jahr 2010 abgeschlossen werden konnte.
Die im Jahr 2009 im grossen Rundgang, Bereich Nordgang gefundene und zunächst unpassierbar enge Schachtfortsetzung wurde im Jahr 2010 erweitert. Es konnte ein insgesamt 160m tiefer Schacht, die Vuvuzela befahren werden, der mehrere, teilweise großräumige Fortsetzungen und Abzweigungen aufweist. Aufgrund des hier vorhandenen Potentials, dürfte dieser Bereich für die Forschungen 2011 am interessantesten sein.

Seit 2004 zählt das Schneeloch mit über 5000m vermessener Gänge zu den Riesenhöhlen des Tennengebirges. Insgesamt hat das System nun 6 Eingänge, ist 10552m lang bei einem unveränderten Gesamthöhenunterschied von 1101m. (Stand 12/2012).

Tourenberichte 2006

Tourenberichte 2007

Tourenberichte 2008

Tourenberichte 2009

Tourenberichte 2010

Tourenberichte 2011

Tourenberichte 2012

Plan - Grundriss (Stand 12/2007)

Fotos: Dirk P., Steffi v. Schubert, Markus Findeiß, Stefan Hedler