Forschungsberichte "Schneeloch" 2006 Gebiet: Tennengebirge |
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Schneeloch - Der Parallelmäander
Zeitraum: 07. - 08.07.2006 Zum vorrangigen Ziel der Forschungen 2006 hatten wir die Bearbeitung der oberen Bereiche des Schneelochs erklärt. Hierbei sollten die bereits vor knapp 30 Jahren vermessenen HauptgängeGigantentunnel - Harnischhalle - Sandtunnel - Versturzlabyrinth bis zum Endpunkt und höchsten Punkt des Schneelochs im Rawetegang, auf +132m neu bearbeitet werden. Mit besonderen Interesse sollten dabei auch alle Abzweigungen untersucht werden, denn es finden sich in den alten Plandarstellungen mehrere offene Fortsetzungen. Nach der Entdeckung und dem Anschluß des Brillenschachts, dessen Eingang bereits 102 m oberhalb des Schneelocheingangs liegt (und damit nur noch 30m unterhalb des bisherigen höchsten Punktes des Schneelochs) bekam die Erforschung der oberen Schneelochbereiche und gleichzeitig auch die weitere Oberflächenarbeit einen zusätzlichen Anreiz, nämlich die Aussicht auf einen möglichen erscheinenden neuen Höhenrekord des Schneelochs. Das Projekt beginnt am 7.7.2006 nachdem Steffen und ich den Anschluß
Brillenschacht - Schneeloch vermessen haben (siehe Bericht Brillenschacht:
„Im Westen nichts Neues"). Im oberen Bereich des Gigantentunnels Und wie es der Teufel will entdecken wir bereits hier, genau am obersten Ende
des Gigantunnels, etwa 4m erhöht eine großräumige Abzweigung nach Süden,
die sich in den alten Plänen nicht wiederfindet. Und dabei bläst es auch noch
ordentlich von oben runter... Am nächsten Tag sind Steffen und ich schon bald wieder vor Ort. An den
kleinen Kletterstufen im Mäander werden zunächst noch kurze Handstricke
angebracht, um den Rückweg etwas komfortabler zu gestalten. Am Schacht
angekommen, treffen nun auch Ama und Beni ein, die ein wenig später
eingestiegen waren. Die Karawane zieht ins Tal... An diesem Wochenende wurde wieder einiges vermessen, sowohl Neuland (102m) als auch alte Hauptgänge (88m). Nicht zuletzt durch den Anschluß des Brillenschachts (340m) steigt die Gesamtlänge des Schneelochs nach dieser Tour auf 7001m. | ||||
Schneeloch - Endlich in der Harnischhalle! Gebiet: Tennengebirge Weitere Neuentdeckungen im Brillenschacht (obere Etage) führten dazu, dass
sich die Forschung im oberen Bereich des Schneelochs zunächst weiter verzögerte. Vermessungsarbeiten Wir haben gerade den ersten Messzug hinauf gelegt und dabei noch nicht
annähernd den höchsten Punkt der Halle erreicht, als sich unser Blick auf der
Ostseite der Halle in ein großes Portal bohrt, das dort in Kopfhöhe deutlich
sichtbar und für jedermann erreichbar der Erforschung harrt... | ||||
Schneeloch - Im Schneckentempo durch die Harnischhalle Gebiet: Tennengebirge Es ist bereits Anfang September, als endlich eine Sondertour in's Schneeloch zusammengeht. Zwar gab es mittlerweile einige weitere Forschungstouren, diese hatten aber andere Schwerpunkte: Oberflächenarbeiten im Hangrücken über dem Schneeloch-Hauptgangsystem, wobei einige neue, aber kleine Höhlen erforscht und vermessen werden konnten und die Forschungen im neu entdeckten Murenschacht. Umziehplatz, vor dem Einstieg Wieder im Parallelmäander Traumwetter begleitet uns am 3.9.2006 zum Einstieg des Brillenschachts, den
wir bereits morgens gegen 7 Uhr 30 erreichen. Schnell sind wir am
Forschungsendpunkt in der Harnischhalle und widmen uns zunächst dem neuen
Mäander auf der Ostseite. Nach dieser Tour habe ich es ausgerechnet: wenn wir bei der Neubearbeitung des oberen Hauptgangsystems weiterhin „so schnell" vorankommen, weil wir ständig neue Abzweigungen finden, werden wir im Jahr 2027 den höchsten Punkt auf +132m erreicht haben! | ||||
Gebiet: Tennengebirge Bereits seit über einem Jahr „hängt" unsere Baustelle im 2. Ast unterhalb der
Zahnbrecherschächte, auf ca. -269m. Am 15.6.2006 beginnt das Unternehmen. Markus und Dirk wollen das benötigten Material hinunterschaffen, das Biwak aufbauen und einrichten. Die eigentliche Forschungstour soll dann etwa Anfang Oktober folgen. Mit prallen Schleifsäcken steigen beide gegen 10 Uhr morgens über den Brillenschacht ein und erreichen ca. 3 Stunden später den Grund der Zahnbrecherschächte. Nach etwa 2 Stunden harter Arbeit steht das kleine Zelt, dass 2 Forschern gerade so Platz bietet. Aufbau des Biwaks am Grund der Zahnbrecherschächte Aufbau des Biwaks am Grund der Zahnbrecherschächte Nach einer kleinen Stärkung treten beide den beschwerlichen Rückweg an, um
gegen 21 Uhr im Basislager einzutreffen. Am 16.6.2006 sollen Meter fallen! Am höchsten Punkt der Harnischhalle soll
die Erforschung und Vermessung im oberen Hauptgangsystem fortgesetzt
werden. Im Sandtunnel Zwischen Harnischhalle und Versturzlabyrinth Eine kreisrunde, etwa 20m durchmessende Halle lädt zu einer kleinen Rast ein. Bei unveränderten Gangdimensionen geht es weiter in SW- Richtung, wobei der Gang nun im Wechsel steil ansteigt und abfällt. Auch hier finden sich keinerlei Abzweigungen, nicht einmal (unerreichbare) Schlotfortsetzungen finden sich in diesem Bereich des Haupganges. Am Einstieg zum Versturzlabyrinth beenden wir den Vermessungstag, der uns unterm Strich weitere 270m beschert. Nach dieser Tour hat das Schneeloch eine Gesamtlänge von 7402m. | ||||
Schneeloch - Biwaktour oder
Zeitraum: 29.09. - 01.10.2006 Bericht Dirk: Um 22 Uhr laufen wir mit schweren Rucksäcken vom Röth-
Parkplatz los und steigen gegen 23:30 Uhr in den Brillenschacht ein. Der
Schneeloch-Haupteingang stand zwar zur Debatte, fiel aber mangels Karabiner,
unpassenden Bergschuhen für den Schneeloch-Haupteingangs-Tunnel-See und
nichtvorhandenes Seil für die Gigantentunnel - Querung aus. Fledermaus auf ca. -300m Das durchflossene Separee Florian seilt weiter und nimmt sich die anschließende Querung vor, eigentlich
die „heißeste" Stelle hier unten.
Wir entscheiden uns dafür, die Vermessung von dem kleinen Räumchen
rückläufig bis zum letzten Messpunkt durchzuführen und bauen dabei die Seile
wieder aus. Die Vermessung stellt sich als völlig unmenschlich heraus. Mit
eiskaltem Luftzug im Nacken, kaum Platz zum Drehen und Daten notieren,
ständigen Verkeilungen des Helms im Mäander bei jeder Kopfbewegungen,
dabei waagerecht eingequetscht vermessen wir Meter für Meter. 28 Messzüge,
es nimmt kein Ende... Biwakleben Um 13:45 Uhr sind wir wieder draussen. | ||||
Schneeloch - Auf den Spuren der alten Belgier Gebiet: Tennengebirge 06.10.2006: Um 8 Uhr wurde geweckt und bei besten Wetter, allerdings knochenhart gefroren Boden waren wir um 10 Uhr einstiegsbereit am Brillenschacht. Vorbereitungen vor dem Einstieg Nach ein paar allerletzten Handgriffen" im Brillenschacht sollte das letzte
Fragezeichen in der Harnischhalle untersucht werden: ein stark verbrochener
Schacht in einem kurzen Parallelgang auf der rechten Wandseite der Halle.
Größte Vorsicht ist am Einstieg zum Schacht erforderlich, überall hängen
lebenbedrohliche Verstürze. Der Schacht ist zunächst mehrere Meter frei
kletterbar und macht von oben betrachtet einen fast sicher unten blockierten
Eindruck. Doch es kommt die erste Überraschung: am Schachtgrund schließt
sich seitlich versetzt und von oben nicht einsehbar ein großräumiger
weiterführender Schacht an. Ein tonnenschwerer Todesblock ruht genau am
Einstieg auf drei winzigen Felsnasen. Betreten verboten! Mit einigem
Sicherheitsabstand wird vorsichtig ein Spit an der rechten, kompakten Felswand
plaziert und schon geht es etwa 12m groß hinab, während der Todesblock
erfreulicherweise in seiner Stellung verharrt. Jürgen vorne weg, Steffen und ich
vermessen. Unten erreichen wir eine größere Halle, der Boden ist fast überall
voll mit Eis bedeckt, auch das hatten wir hier nicht erwartet! Doch geht's hier
auch weiter? 07.10.2006: Gerne würde man natürlich heute im grossen Rundgang weiter machen, doch die Pflicht ruft! Und das heißt im Bereich zwischen Harnischhalle und Versturzlabyrinth die 4 letzten Fragezeichen untersuchen. Einstieg erfolgt gegen 11 Uhr bei wieder allerbesten Wetter.
Die 4 Fragezeichen entpuppen sich letztlich alle als Nieten. Alle sind zu bzw.
unpassierbar, definitiv. | ||||
Schneeloch - Bis zum Koekebakschluf Gebiet: Tennengebirge Wieder ist eine spontane Forschungstour im allerkleinsten Kreis zu Ende
gegangen. Dabei wurde ausschließlich im Schneeloch geforscht, wieder einiges
aufgearbeitet und vermessen. Am Schneeloch - Hauteingang Zunächst wollten wir im Seitenteil Schlufi und Schlazi ein Reststück vom
vorletzten Jahr bearbeiten, doch keine Chance: oben nach wie vor komplett
vereist und auch das dort bereits eingebaute Seil ist im Eis gefangen! Nix war's!
Weiter ging's zum Gigantentunnel, wo wir eine „eissichere" Dauerquerung
einbauen wollten. 2 Spits und einige Sanduhren halfen uns dabei, die Querung
ist nun einige Meter erhöht zur ursprünglichen Querung, am Fuß einer kl.
Felswand und sollte jederzeit machbar sein. Sonntag: 7 Uhr aufstehen, aufräumen und packen, so dass wir bei besten Wetter um 10 Uhr in den Brillenschacht einsteigen konnten. Ziel: Weitervermessung obere Schneelochbereiche bis Koekebak-Schluf. In windeseile ging's hinein und zuerst hinauf zum vom Dirk bei der vorletzten Tour begangen Gang um diesen zu erforschen und vermessen. Durch großräumige Gänge ging es flott dahin, kaum ein Messzug blieb unter 10m. Alles recht übersichtlich, da macht das Zeichnen Spass! Es gab mehrere parallele Gänge und Hallen die alle vollständig erforscht wurden. Schließlich erreichten wir sehr überraschend den Koekebak-Schluf, wo wir die Vermessung dieses Bereichs beendeten. Im Versturzlabyrinth Im Versturzlabyrinth Dann wieder hinunter, zum Beginn des Sandtunnels um hier eine Fortsetzung zu
bearbeiten: auch das waren sehr großräumige Gangpassagen die uns letztlich zu
nicht ungefährlichen und engen Versturzdurchstiegen führten. Nachdem wir
diese bezwungen hatten erreichten wir erneut den Koekebak-Schluf, zu dem es
also zwei Wege gibt! | ||||
Schneeloch - Vom Höhlenwind getrieben... oder
Zeitraum: 24.- 26.11.06 Es ist der 03.11. im Jahre 2006
Trotz Dunkelheit ist die winterliche Landschaft sehr gut wahrnehmbar. Die Bäume sind voll gepackt
mit Schnee, es angenehm hell und meine Füße verschwinden im weißen Pulver. Die letzte geplante Forschungstour für 2006 ist nun halbwegs im Schnee versunken. Nach diesem unverhofften Wetterumschwung sind sehr viele Forschungsteilnehmer abgesprungen. Nun, zwei Tage nach dem eigentlichen Beginn haben sich doch noch Sabine, Vincent und MeineWenigkeit aufraffen können, um wenigstens noch zwei Tage was am Kuchelberg zu versuchen.
Ich erreiche die Kurve am Bach und schnalle meine Schneeschuhe an. Hier dürften locker 30cm
feinster Pulverschnee liegen. Ich stapfe weiter. Wobei es sich mit Schneeschuh wesentlich
entspannter läuft. In meinem Rucksack wartet etwas Grabungswerkzeug, welches für die Grabungsstelle im Schlangenschlund angeschafft wurde. Es wäre schon erfreulich, wenn der Schlangenschlund mit dem diesjährig gefundenen Murenschacht verbunden werden könnte. Immerhin würde das Schneeloch in der Gesamtganglänge um 434m reicher werden. Aber leider sind dafür ca. 2m Flussgeröll- Verschwemmung zu überwinden. Dies ergab eine Lawinenpiepser-Messung, vor einigen Wochen. Inwieweit die wohl stimmt, wird sich hoffentlich irgendwann mal herausstellen. Das Werkzeug im Rucksack sollte nun Mittel zum Zweck dafür sein.
Ich verlasse den Waldreich. Es gibt nur noch die Forststrasse und mich. Und den um mich herum
glitzernden Schnee im Scheine der Kopflampe.
Was treibt mich eigentlich um diese Uhrzeit, zu diesen Verhältnissen hier hoch?
- Zeit hab ich genug, über diese Frage nachzudenken. Was ich dann auch tat...stapfender Weise.
Zum einen reizt mich das Unbekannte. Ganz besonders das Unbekannte an einem Puzzle, das man
sich schon Stellenweise erarbeitet hat.
Mein Puzzlestück was mir fehlt, befindet sich im Schneeloch ganz hinten. Einem Höhlenteil, der
altbekannt ist. - Ich aber leider noch nie betreten hatte.
Die Forststrasse zieht sich...
Ich habe schon einige Serpentinen hinter mir und entschließe mich etwas abzuschneiden und wühle
mich, abkürzender Weise die Böschung hinauf. Oben angekommen stapfe ich in mittlerweile 40cm
hohem Schnee weiter... Sabine und Vincent sprachen von 65cm Schnee, oben ab dem Parkplatz. Sie haben es noch einige Meter ins Gelände gewagt, aber dann doch abgebrochen. Hüfttiefer Schnee erzwang die Vernunft. Mir war es irgendwie nicht sonderlich Schade darum und somit begaben wir drei uns wieder ins Tal. - Mitten in einer faszinierenden Winterlandschaft, zu Beginn des Novembers... Forststrasse Das spielte sich vor genau 3 Wochen ab...
Als Ersatz für die in den Schnee gefallene Abschluss-Forschungstour, sollte nun eine Sondertour
herhalten. Frank weckte die in den Winterschlaf gefallenen und motivierte eine kleine Gruppe.
Unter anderen auch mich... Heute ist der 24.11. im Jahre 2006...
...vor genau 3 Wochen war die Forststrasse feinste Schneelandschaft. - Heute zeigte Sie uns ein
sommerliches Bild. Ich stellte das Auto wie immer auf dem Parkplatz auf 1000Hm ab.
8:30 Uhr trötete der Wecker. Mir gingen schon einige organisatorische Sachen durch den Kopf. Wohl
wissend hab ich gestern schon etwas Material zusammengerafft, um heute früh nicht ganz im Stress
zu versumpfen. Die Laschen, die Spits, das Setz-, das Grabungswerkzeug und der wichtige Fäustel
lagen schon bereit. - Es konnte schon fast losgehen.
Mit Schneeschuhen liefen wir unserem Objekt entgegen. - Dem Schneeloch. Bilck ins Tal Mir ging der geplante Ablauf nochmals durch den Kopf Geplant war meinerseits, dass wir das Grabungswerkzeug an der Schlangenschlundverbindung liegen lassen würden, dann weiterlaufen und alles was wir die nächsten 2-3 Stunden nicht benötigen würden im Haupttunnel zurücklassen und in den Störenfried klettern, um ein Seil zu bergen, Fotos zu schießen und dabei noch mal mit genauem Auge Fortsetzungen vermerken. Wir dann diesen Bereich wieder verlassen würden, im Haupttunnel unser Material aufnehmen und mit dem sichergestellten Seil, am Kökebak einen gefährlichen Hinkelstein erschlagen würden, den Kökebak-Schluf passieren und uns das was wohl dahinter liegt zu Genüge führen. Ich freue mich jetzt schon auf den Luftzug! - Den Luftzug zu jagen! - Irgendwo kommt der schon her... Grob betrachtet würde dieser Plan etwas Fotomaterial versprechen, neues Land beinhalten und gewisse Sachen vorbereiten. Zum Beispiel die geplante Grabungsaktion für morgen und die reibungslose Vermessung des letzten Schwänzchens des Schneeloch-Horizontalbereiches. Heute gut besucht Die Kuchlbergalm ist heute gut besucht. Drei bis vier Waldmeister glotzten dem Schauspiel einer Schneeschuhtortur gen Schneeloch. Vorbei am Schwarzen Mann und hinauf auf dem stark eingeschneiten Hang zum groß klaffenden Eingang. Ich glaub wir gaben ein lustiges Teletubbi- Schneeschuh-Schauspiel zu verstehen. Ich im roten Unterschlaz, Vincent mir im rutschigen Schnee vorausbalancierend. - Wie auf rohen Eiern. Schneelochaufstieg
Endlich den Eingang erlangt, empfing uns auch gleich ein gut spürbarer Luftzug. - Sehr gut! Schneeloch-Eingang Beim sortieren der Ausrüstung stellte sich heraus, dass Vincent seinen Abseiler nicht dabei hat.
Vincent sagte mir, daß er mit einem Karabiner, nach der "Italienischen" Methode abseilen würde.
Das klang von Ihm sehr routiniert und sicher. Ich überließ Ihm einen Speleo-Karabiner von mir und
vertraute seinem Können.
Ich gab Vincent ein "Seil frei"... und er kam nach. Mit dem Karabiner und einem HMS-Knoten. völlig
gekonnt und sicher. - Da bin ich ja beruhigt! Es ist sehr viel neues Eis im Schneeloch...
Ich steige in den Haupttunnel, von Vincent gefolgt... Immer dem eisigen Luftzug entgegen.
Ganz oben, an der Abzweigung zum Schneckenhaus leerten wir unsere Schleifsäcke aus und nahmen
nur nötigstes, also eine Fotoausrüstung mit. Kein Weiterkommen möglich Die Bewetterung scheint irgendwie aus dem Bodenverbruch zu kommen. Stellenweise kann man einige Meter hinunter schauen. - Aber es ist alles nicht passierbar. Auch nach einigen Felsverschiebungen nicht. Wir erstellten zwei Fotos und begaben uns wieder in die obere Etage.
In der oberen Etage angekommen, befuhr ich den Störenfried-Buddel-Schluf Zwei", um Seil und Karabiner zu bergen. Der Alu-Karabiner, der seit 2 Jahren in einer ständigen Tropfstelle hing, zeigte schon leichte Korrosions-Spuren und ließ sich nicht mehr öffnen. Mein Messer befreite Ihn und ich rutschte ein allerletztes Mal durch den Störenfried-Buddel-Schluf Zwei" zurück. Das 9mm-Seil aus dem Schacht und das 10,5mm-Seil aus dem Schluf stellten wir sicher und begaben uns auf den Rückweg. Im angeschwärzten Saal posierte Vincent für ein weiteres Bild. Angeschwärzter Saal Danach kletterten wir zum Klopfgang hinab und entfernten ein altes Seil, welches schon leicht nach Altersschwäche schrie. - Nebenbei schnell noch ein Foto... Wasserschacht zwischen Klopfgang und angeschwärztem Saal Danach setzten wir wiederum unseren Rückweg fort. Sind aber nicht weit gekommen, da der märchenhafte Klopfgang ebenfalls in die Kiste sollte. Nach ein paar Anläufen war das Bild brauchbar. Klopfgang Der anstrengende Maulwurfschluf wurde von uns passiert und ein weiteres Bild vom darauffolgendem Gang in Richtung Schneckenhaus erstellt. Die Decke prahlte mit festgebackenem, fein geschliffenen Kalkgestein. Der Gang lief sich angenehm im weichen Sand. Auf dem Weg vom Maulwurfschluf zum Schneckenhaus Am letzten Fotospot sollte das Schneckenhaus zur Geltung kommen. Welches voriges Jahr, wie ein Schneckenhaus erklettert wurde. Es mussten exakte 360° erklettert werden. Nun hängt ein 7m-Seil in der Mitte, welches einiges an Weg erspart. Schneckenhaus Nach unserer ausgiebigen Fototour durch einen Bereich der zu dreiviertel um die Picknickhalle zieht, landeten wir wieder im Haupttunnel. In der Tasche eine zufriedenstellende Foto-Ausbeute.
Nun organisierten wir uns wieder etwas neu. Nun wird's Ernst. - Luftzug... Es geht los!
Wir arbeiteten uns zum Gigantentunnel hinter. Überquerten diesen über eine neue Nobelquerung, die
von Frank und Steffen gelegt wurde.
An unserem Mahlzeit-Ort waren wieder Kalkgesteine mit roten Einschlüssen zu finden. Rote Einschlüsse Frisch gestärkt geht's dem Höhlenwind durch den Haupttunnel zu dem hintersten bekannten Schneelochteil entgegen. Er ist hier an einer Kreuzung verdammt stark zu spüren. - Faszinierend! Wir nehmen aber den linken luftzugschwachen Tunnel und klettern in den Verbruch hinauf. Dies ist der bessere Weg zum Durchschlupf "Kökebak-Schluf". Man muss sich nicht durch den engsten Verbruch quälen und zum Schluss noch unter dem riesigen, verkeilten Hinkelstein durchlaufen. Der ist mir seit der letzten Tour eh ein großer Dorn im Auge. Hinkelstein von Obelix Genau wie ich es vom Juni 2005 her kannte, hängt dieser verdammt große Hinkelstein mitten über dem anderen, ungemütlicheren Zustieg. Wie eine Mausefalle! ...der letzte Schlag
Dafür hatten wir wohl wissend ein Fäustel dabei. Es dauerte genau 15 Minuten bis er dann donnernd
zu Boden krachte. Der Weg war nun frei! - Oder doch nicht? Irgendwie hatte ich den Kökebak-Schluf geräumiger in Erinnerung. Aber das was nun folgte, war mit Sicherheit für mich nicht passierbar. - Gleich zwei so Engstellen hintereinander...
Wie sind die da früher wohl durchgekommen?
Der Fäustel musste wieder herhalten und wir fühlten uns wieder wie im Steinbuch....
Einige Zeit verging...
Und genau jetzt wird es wahr! - Der lang ersehnte Zustieg in den hinteren Teil des Schneeloch's!
Genau jetzt gehen Wünsche in Erfüllung... ein weiteres Puzzlestück wird nun Farbe bekennen und ein
Gesicht erhalten.
Es geht stetisch Bergauf und wir erreichten die nächste Engstelle, die in der Richtung rechts etwas
zurückzieht. Ein knackiger Doppel-Schluf, wobei beide Schlüfe übereinander angelegt sind.
Der Luftzug ist gut.
Am Ende des Ganges wird es nun ungemütlich nass. Wir stehen an einem Quadratmeter-Loch.
Darunter ist es schwarz. Sollte das der 30er Schacht sein? Aber erst müssen wir unsere unten geparkten Schleifsäcke holen und nochmals durch die Kratzbürste durch. Hinter mir das Quadratmeter-Loch Das ganze Material zusammengerafft, geht das Geklopfe auch schon los. Erst der Sicherungsspit und dann der Abseilspit. Beide im Spritzwasser geschaffen. Als das Seil abfahrbreit hängt, bin ich von oben bis unten patsch nass. - Egal! - Jetzt geht's dem Luftzug wieder ein Stück näher! Und ich seile ab... (Die Schleifsäcke bleiben zurück.)
Nach 5-7m erreiche ich eine verhältnismäßig größere Räumlichkeit, als es oben war. Von hier aus
zieht ein Schacht schräg versetzt weiter in die Tiefe.
Vincent gesellte sich zu mir und schaute sich ebenfalls den Schneeloch-Westen an!
Ich war gedanklich wieder bei Luftzug... Aber hier ist Null Luftzug. - Komisch! Ich hatte doch auf dem
Hochweg Luftzug vernommen.
Man kann in einer SchrägKluft ca. 5m hinter schauen. Dort wird es auch wieder großräumiger. - Leider
ist da absolut kein Durchkommen möglich. Die Schrägkluft misst max. 25cm breite.
Am Seil angekommen kann ich's gar nicht mehr abwarten und seile mit Setzzeug ein paar Meter auf
die nächste Ebene. Von hier war der imposante, plätschernde Schacht von ca. 10m Durchmesser gut
einsehbar. - Aber 30 hat der nicht! Vincent kommt nach. Der ganze Schachtraum wird durch Regen
ausgefüllt.
Ich seile weiter in den Schacht. Es regnet auf mich herab. ...naja, genug gesehen! Ich steige völlig durchnässt wieder auf. Auch das Fenster im Schacht lasse ich aus. I'll be back! An dieser Stelle traten wir den Rückzug an. - Lassen wir eins zwei kleine Stellen spannend! Auf der nächsten Tour werden wieder alle dabei sein, dann werden wir das gar aufmessen und Frank uns das pinibel weg zeichnen. Den Rawetegang. Auf dieser Tour holen wir uns dann auch den Rest! Vincent machte schnell noch ein Zeit-Dokumentations-Foto, bevor wir uns auf den vollständigen Rückweg begaben. Leicht durchnässt Zwei Stunden später waren wir wieder draußen und hatten unsere Tour hinter uns. - Zeit: 11,5h Wieder draussen
Der Zustieg vom Brillenschacht zum Schneelloch war auch stark einwärts bewettert. Ob das ebenfalls
der Luftzug aus dem hinteren Schneelochteil ist, oder ansaugtes von der Oberfläche hab ich nicht
überprüft.
...warm ist die Nacht als es mir im Firn die Schneeschuhe wegzieht und ich auf dem Hintern der
Schleifspur vom Vincent folge. Kuchlberg-Windloch-Einstieg ...im Basecamp gab es dann leckere Zwiebelsuppe, Nudeln und irgendeine grüne Soße dazu. Klingt jetzt irgendwie nicht lecker, aber es hat verdammt gut geschmeckt. - Komisch! Sonntag schliefen wir gemütlich aus, bevor wir uns auch noch über das Frühstück hermachten. Dann die Überraschung: Gegen Mittag stand dann ganz urplötzlich Martin vor uns. - Der uns von einer Wanderung kommend angenehme Gesellschaft leistete. Zu guter Letzt begaben wir drei uns dann bei schönstem Wetter wieder ins Tal. Leider nordseitig - im Schatten des Tennengebirges... ...und immer schön vorsichtig. - Wie auf rohen Eiern! Abstieg Autoren:
Dirk,
Frank Schlöffel Top Back |