Forschungsberichte "Schneeloch" 2010 Gebiet: Tennengebirge |
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Zeitraum: 12. - 13.06.2010
Um dem Leder - Wahnsinn irgendwie zu entfliehen, hatten wir die erste Schneeloch - Tour vorgezogen. Sebastian war auch dabei. Am Einstieg, Bild: Dirk „Am Eingang angekommen konnten wir punkten. Wie aus einer Vuvuzela blies uns eiskalter Höhlenwind zwischen den jährlichen Eissäulen - Torpfosten entgegen. Das Seil konnte schon mal eingebaut werden. Zusätzlich bohrten wir noch eine Seil - Umlenkung neben einer Säule hinzu, um den Eisaufstieg - Hinterhalt besser meistern zu können. Der Schneeloch - Einstieg, Bild: Dirk Nun mischten wir uns wieder ins Mittelfeld und schwangen lustig auf Latschen umher. Kleine Löcher in der Latschen - Deckung konnten über dem Schneeloch lokalisiert werden... Um 5:30 Uhr war es bereits hell. Wir frühstückten gemütlich, packten unsere Sachen zusammen und begaben uns wieder auf den Rasen. Eissee unterhalb Einstieg, Bild: Dirk Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber da wir mit Neopren ausgestattet waren, war der See kein Problem und war wateten knietief hindurch. An der ersten kleinen Schachtstufe war bis zur "Schokorampe" alles sehr stark vereist. Der ganze Schacht und der Schlot, ein einziges mächtiges und wunderschönes Eisgebilde! Querung im Gigantentunnel, Bild: Dirk Wir kassierten die erste gelbe Karte und mußten einige Minuten das Eis abhacken, bevor wir in die Tiefen der Knirpsschächte abfahren konnten. Neue Bereiche unterhalb der Knirpschächte, Bild: Dirk Neue Bereiche unterhalb der Knirpschächte, Bild: Dirk Anfangs machte es den Eindruck als sei hier Schluss, doch über zwei oder drei Kletterstufen konnten wir uns in der gleichen Störung noch etwas tiefer nach unten quetschen und erreichten wieder einen Raum. Noch einige Minuten Nachspielzeit... dann war aber doch die Luft raus und das im wahrsten Sinne des Wortes! Außen dann eine kleine Niederlage... es regnete in Strömen und Blitz und Donner gesellten sich dazu. Gemütlich stiegen wir im dicksten Regen über die Kuchlbergalm ab. Wieder draussen, Bild: Dirk 13.06.2010: Deutschland - Australien 4:0 Autor:
Dirk |
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Schneeloch - Achtelfinale 2010 Zeitraum: 25. - 27.06.2010 Wieder zurück auf dem Spielfeld der Tennengebirgs - Nordflanke... Da uns der Lederwahnsinn immer noch nicht verschont blieb, sollte eine weitere Forschungstour für Ruhe vor dem Vuvuzela - Getröte sorgen. Am Röth-Parkplatz angekommen, wurden die Trikots übergestülpt und wir stiegen bei leichtem Nieselregen im Rampenlicht der warmen Abenddämmerung los. Jürgen, ein Vollblutstürmer trippelte geschickt durch den dunklen Latschenwald. Schnellen Schrittes wurden die 600 Höhenmeter überbrückt. Und doch war es bereits nach Mitternacht als wir das Lager erreichten. Am Einstieg, Bild: Dirk
Pünktlich um 12 Uhr standen wir am Samstag auf dem Platz, am Einstieg mit den immer noch mächtigen Eissäulen. Der Anpfiff des Schiedsrichters schrillte durch die dunklen Katakomben. Am Einstieg, Bild: Dirk
Im gegnerischen Strafraum angekommen, ging es auch schon den von uns bei der letzten Forschungstour offen gelassenen Knirpsschacht - Teil hinab.
Es war recht feucht, daher mußte eine weitere Umhängestelle geschützt unter einer riesigen Felsnase gesetzt werden, bevor der Schachtgrund erreicht werden konnte. Das Seil war sorgfältig ausgewählt denn es war kein halber Meter mehr übrig. Das nenne ich effektiv! Wie man aus den spärlichen, alten Plänen und Skizzen der Belgier entnehmen kann, wäre hier eine Tiefe von 80m unter dem alten Knirpsschacht - Einstieg erreicht. Unser neuer Zugang zu den Knirpsschächten bringt es auf eine Gesamtschachttiefe von immerhin 110 Meter. Wie man aus den spärlichen, alten Plänen und Skizzen der Belgier entnehmen kann, wäre hier eine Tiefe von 80m unter dem alten Knirpsschacht - Einstieg erreicht. Unser neuer Zugang zu den Knirpsschächten bringt es auf eine Gesamtschachttiefe von immerhin 110 Meter.
Während des Seilausbaus wurde rückläufig vermessen. Für uns war das Spiel heute gelaufen schnellen Schrittes ging es nun dem Eingang des Schneelochs entgegen. Der Eingangssee war immer noch da und füllte unsere Stiefel erneut mit Wasser. Wieder draussen, Bild: Dirk Um 19 Uhr 30 hatten wir den Eingang wieder erreicht, es war angenehm warm. Am Rückweg genossen wir die Natur und schlossen den Tag bei Spaghetti und Basilico ab. Sonntag ging es 13 Uhr 30 wieder ins Tal und damit in die Zivilisation. Und der Lederspuk war immer noch nicht vorbei... 27.06.2010: Deutschland - England 4:1 Autor:
Dirk | ||
Schneeloch - Viertelfinale 2010 Zeitraum: 02. - 04.07.2010
Bevor uns das Fußballfieber am Wochenende anstecken konnte, flohen wir wieder einmal ins Tennengebirge.
Zügig ging es für uns hinab zum Forschungsendpunkt der Knirpsschächte. Neue Teile nach dem Knirps - Fenster, Bild: Dirk Wir vermaßen daraufhin auch diesen, neu eroberten Teil. Der Luftzug verschwindet am Ende in einer völlig unpassierbaren Felsspalte. Neue Teile nach dem Knirps - Fenster, Bild: Dirk
Es war schon ziemlich später als wir den Rückzug antraten. Wir beschlossen die bis hier eingebauten Seile hängen zu lassen und transportierten nur die übrigen Seile hinaus. Es gab ja eventuell noch zwei oder drei kleine Fortsetzungen oberhalb der Knirpsschächte zu erkunden. Abendstimmung, Bild: Dirk Sonntag ging es wieder ins Tal. Am Auto angekommen fing es genau beim Öffnen der Autotür an zu donnern und zu regnen. Das war ja hervorragend getimet. Schlusspfiff! 03.07.2010: Argentinien - Deutschland 0:4 Autor:
Dirk |
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Zeitraum: 09. - 11.07.2010 07.07.2010: Deutschland - Spanien 0:1
Wie nicht anders zu erwarten war, spitzte sich die Dramatik bei der Fußball - Weltmeisterschaft weiter zu... Am nächsten Tag 9:30 Uhr war es dann soweit! Anpfiff an der Eissäule, die es eigentlich nicht mehr gab. Einmal mehr am Einstieg, Bild: Dirk
Wir starteten mit einer sehr defensiven Aufstellung und verstärkten unsere rechte Abwehrseite mit einer zusätzlichen Seilabhängung. Am Materialdepot nahmen wir Seile auf.
Nach kurzen Erweiterungsarbeiten paßte ich auch schon durch und dann ging es am Seil in scheinbar bodenlose Tiefen hinab.
Unten angekommen, fiel mir sofort ein schräg abfallender, ca. 2 x 3m hoher Gang ins Auge. Nach einfacher Kletterei wurde der Gang zu einem größeren Canyon, der vermutlich auch in der aktiven Sole begehbar wäre. Hier schien es gut weiter zu gehen, doch leider heute nicht für uns, denn unsere Seile und Karabiner waren aufgebraucht. „Da nicht sicher war, ob und wann hier weitergeforscht werden könnte, bauten wir sicherheitshalber alle Seile bis zur Picknickhalle aus. Um 23 Uhr 30 gab es zur Belohnung einen herrlichen Sternenhimmel... und am nächsten Tag, eine weitere "Belohnung", nämlich einen ordentlichen Muskelkater! 10.07.2010: Uruguay - Deutschland 2:3 - Platz 3! Autor:
Dirk |
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Schneeloch - Bruchlandung im Neuland Zeitraum: 01. - 03.10.2010 Am Freitag um 13 Uhr luden wir Jürgen in Allersberg zu. Dirk hatte in letzter Minute wegen eines Lehrgangs absagen müssen. Wir waren also nur noch zu dritt. Nach kurzer, staufreier Fahrt und NonStop Aufstieg bei leichtem Nieselregen erreichten wir doch tatsächlich vor Einbruch der Dunkelheit unser Ziel. Nach einem leckeren Abendessen mit Suppe und Würstl fielen wir gegen 22:00 in die Schlafsäcke.
Samstag um 6 Uhr klingelte meine Armbanduhr. Jürgen hatte schlecht geschlafen und war froh, dass die Nacht herum war. Sogleich machte er etwas Hektik. Naja wenigstens gemütlich Frühstücken. Danach packten wir unsere sieben Sachen, Laschen, Anker und ca.80m Seil. Wir liefen zur Höhle und um 8 Uhr 45 stieg Markus als letzter ein. Eine sensationelle Zeit.
Jürgen baute weiter ein. Ich wartete im Schluf kurz davor. Nach endlosen Minuten im kalten Luftzug durfte ich endlich nachkommen. Der Einstieg aus der engen Röhre ist nicht gerade leicht und die ersten senkrechten Meter sind sehr eng, zumindest für mich. Nach zwei Umsteigstellen mußte ich wieder warten bis Jürgen das Seil freigab. Beim Einlegen des Seiles in meinen Stop bemerkte ich einen unglaublichen Seilzug. Wie lang war die nächste Seilstrecke? Mächtige 80m, fast durchgehend freihängend seilte ich zur nächsten Umsteigstelle ab. Nach finalen 25m erreichte ich endlich den Boden. Nach 3 1/2 Stunden erreichte auch Markus als letzter den Schachtboden. Jürgen baute gleich das nächste Seil ein. Am Einstieg, Bild: Thomas Munzert
Nach 25 horizontalen Metern fanden wir eine Stelle zum Abseilen. Jürgen bohrte den nächsten Haken und diskutierte gerade mit Markus wo noch ein guter Platz für einen zweiten Anker wäre. Außen erwartete uns eine dicke Überraschung. Dirk war doch noch aufgestiegen nachdem sein Lehrgang ausgefallen war. Er hatte bereits leckere Spaghetti gekocht. Markus Chef de Cuisine zauberte noch eine leckere Soße dazu. Beim Abendessen waren die Strapazen bereits wieder vergessen. Dirk hatte sogar sein Laptop hochgeschleppt. So konnten die erfassten Daten gleich verarbeitet werden. Nachdem auch noch die Hausbar den einen oder anderen Tropfen hergeben mußte, fielen wir alle in unsere Schlafsäcke. Am Sonntag schliefen wir erst mal aus bevor wir abstiegen. Beim Abstieg, Bild: Thomas Munzert Fazit: Die Fortsetzung scheint auf den Zahnbrecherschacht unterhalb des Grand - Canyons zuzulaufen es fehlen nur noch wenige Meter. Autor:
Thomas Munzert
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Schneeloch - Die Föhnsturm - Tour Zeitraum: 02. - 04.07.2010
Gruppe 1: Markus, Jürgen, Tomu
Am Samstag schliefen wir erst mal aus. Nach den Strapazen des Vortages wollten wir aber wenigstens eine kleine Tour auf die Beine stellen und besonders auch den Weg für die zweite Gruppe, das Vuvuzela - Team zum Schneeloch spuren. Autor: Thomas Munzert
Gruppe 2: Dirk, Markus, Kathi, Wolfgang
Am nächsten Tag brachen Markus, Tomu und Jürgen nach dem Frühstück ins Tal auf. Unsere Gruppe machte sich auf den Weg zum Schneeloch und konnte den vorgespurten Pfad nutzen. Am Eingang gab es wieder viel Eis, aber wenigstens keinen Eissee mehr. Am Einstieg, Bild: Markus Kreuss Unser erstes Ziel war das Seildepot. Markus war bei dieser Tour für die Fotodokumentation zuständig und mußte hier noch eine Blitzsynchronisation austesten. Ich kalibrierte in der Zwischenzeit den DistoX mit frischen Batterien. Faxen, Bild: Markus Kreuss Um uns in der Vuvuzela nicht auf die Füße zu treten, was in einem 160m- Direktschacht sicherlich ein Kunststück wäre, besichtigten Kathi und Markus zunächst den Eisschacht P. 28, den Markus, Jürgen und Tomu am Vortag eingerichtet hatten. Wolfgang und ich machten uns auf den Weg zur Vuvuzela. Dort gab es wieder viel Seil umzubauen, denn die direkte, 80m - Abseilstrecke sollte entschärft werden und in mehrere, kürzere Seilabschnitte unterteilt werden. Das gelang gut. Grund des P.28, Bild: Markus Kreuss Die letzten 25m sahen von oben sehr nass aus... hier lief heute sehr viel Schneeschmelzwasser hinab. Wolfgang und ich stiegen daher im noch unerforschten Seitencanyon, ca. 25m über Grund aus und warteten bis Kathi und Markus aufgerückt waren. Nach einer kurzen Stärkung zog Wolfgang mit dem Bohrhammer los und stürzte sich förmlich ins Neuland. Ein trockener und sehr gerade ausgerichteter Canyonbereich erwartete ihn. Ich maß direkt hinterher und zeichnete das Neuland. Wir tauften das Neuland "Würschtelcanyon" und begannen mit dem Aufstieg. Vuvuzela, Bild: Markus Kreuss Nach 10 Stunden hatte uns der warme Herbsttag wieder und damit auch der nach wie vor kräftige Föhnsturm. Am Montag ging es nach den üblichen Aufräumungsarbeiten wieder ins Tal.
Autor: Dirk |
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