Tourenberichte "Schneeloch" 2002 Gebiet: Tennengebirge |
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2002 Schneeloch - Operation Mäander
Zeitraum: 4.10.2002 Am 4.10.2002 war es soweit: Ein Schlechtwettertag, der eine Forschung im schwarzen Mann als zu gefährlich erscheinen ließ, sollte für den ersten größeren Vorstoß im neuen Mäander des Schneelochs, genutzt werden. Teile der SCOG vor dem Einsatz Um 9 Uhr rücken wir ein. Diesmal geht es ohne irgendwelche Zwischenfälle
direkt vom Gigantentunnel aus in die neuen Teile. Zwei Dübel, die an der
6 m - Stufe zu setzen sind, entnehmen wir unserer Spezialausrüstung. Nur
wenig später befinden wir uns an der Mäanderstufe, an der uns letztes Jahr
das Seil fehlte. Wieder wird gedübelt, dann können wir 4 Meter abseilen - der Bodencanyon
ist zu eng um weiter hinunter zu kommen! Es muss gequert werden um nach
einigen Metern eine passende Stelle zu finden, die einen weiteren Abstieg
erlaubt. Nochmals wird gedübelt, wieder geht es 4 Meter hinab.
Der Mäander wird nun geräumiger, zieht mäßig steil hinab und leitet erneut zu
einem Schachtabbruch.
Am gegenüberliegenden Raumende zeichnet sich ein weiterer Schacht ab.
In Rückrichtung blicken wir in einen geräumigen Gang in den ein Wasserfall
aus dem Deckenbereich einfällt. Dahinter fällt der Gang in eine Halle von
etwa 8 auf 6 m ab. An deren tiefsten Punkt, am rechten, hinteren Hallenende
erneut ein Schacht! So wenden wir uns also der 2.Fortsetzung zu, dem Schacht bei dem wir unsere Ausrüstung abgelegt haben. Das Licht unserer Karbidlampen wird irgendwo reflektiert, ich werde ständig geblendet, das nervt. Nun erkenne ich auch die Ursache: Capt. J.Z. konnte es sich nicht verkneifen, seine letzte Auszeichnung, die "goldene Fledermaus", an seine, vor Stolz geschwellte Brust zu heften. Ein Captain, ganz nach dem Geschmack der Vorgesetzten, er wird's noch weit bringen. „Seil frei"! Die schrille Stimme von J. Z. reist mich jäh aus meinen Gedanken. Der Schacht ist 6 m tief - wieder eine dieser kleinen Stufen, die Zeit und Material kosten! Unsere Spezialausrüstung ist fast aufgebraucht, wir wissen an der nächsten Seilstufe müssen wir umkehren. Doch zunächst erreichen wir am Schachtgrund ein kleines Räumchen, dass etwa 3 mal 3 Meter misst. Am hinteren Ende verschwindet erneut ein Mäander hinter Blöcken. Dieser ist eng, ein Mäander wie wir ihn tausendmal trainiert haben! Man suhlt am Boden durch einige Schlammtümpel, ein 90 Grad-Knick erschwert das Vorwärtskommen, gleichzeitig fräsen sich scharfkantige Wandhacheln in die Schlaze. 6m - Stufe vor dem engen Mäander Ist das wirklich die Hauptfortsetzung? Der starke Luftzug sagt „ja" und unser
Befehl auch! Doch für heute heißt es Rückzug. Die ‚Operation Mäander' kann als voller Erfolg der SCOG eingestuft werden. Epilog: Capt. J. Zottmann machte bei der SCOG eine steile Karriere: eineinhalb Jahre später wurde er zum General befördert und nochmals 5 Jahre später zum Admiral, heute ist er im Vorruhestand. Capt. St. Hedler reichte nach der Operation Mäander sein Rücktrittsgesuch ein. Ein Jahr später soll er sich eine alte Mine gekauft haben in der nach Gold schürfte und über Nacht reich wurde. Capt. F. Schlöffel blieb der SCOG weitere 7 Jahre im Range eines Captains erhalten. Danach hat er sich seiner alten Leidenschaft, dem Schreiben gewidmet. Autor: Frank Schlöffel 2002 Schneeloch - Unter der Picknickhalle
Zeitraum: 02.11.2002 Es ist ein verregneter Morgen, gegen 9 Uhr, als Steffen und ich erneut ins
Schneeloch einsteigen. Die Vermessung geht insgesamt relativ zügig voran, Steffen und ich haben uns gut
eingespielt, nur in den engen Mäanderbereichen quälen wir uns.
Zurück zum Hauptgang: der Umkehrpunkt der letzte Tour, ein Schachtabbruch nach den engen Mäanderbereichen ist etwa 10 m tief. Unten ist es dann tatsächlich geräumiger, aber auch nasser als bisher. Es gibt keinen Bodencanyon mehr, der bereits vor den Abseilstufen das Wasser aufnimmt. Von allen Wänden tropft es herab und der Einbau der nächsten Stufe dauert etwas, sie ist immerhin 18 m tief. Die immer kleiner werdenden Zwischenstufen werden immer nasser, Steffen und ich fangen ordentlich an zu frieren. Beim Vermessen hat man leider kaum Möglichkeiten sich richtig warm zu halten, noch dazu bei der kalten Bewetterung in dieser Höhle. So treten wir immer auf der Stelle, beneiden die beiden anderen die sich warm dübeln können. Nasse Zwischenstufe Nun haben wir nur noch ein 15 m Seil übrig, dass gerade für die nächste, ca. 10 m
tiefe Stufe reicht. Nur für 2 Leute, Dirk und mir, ist hier gesichert gerade noch Platz.
Wir werfen Steine in den Folgeschacht. Hoppla, die fallen einige Sekunden, schlagen
aber zwischendurch gelegentlich auf. Um 18 Uhr treten wir den Rückweg an, um 19 Uhr 30 sind wir draußen. Es regnet, aber das stört uns heute überhaupt nicht. Fazit: Autor: Frank Schlöffel Top 2001 2003 2004 2005 Back |