Forschungsberichte "Schneeloch" 2011 Gebiet: Tennengebirge |
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Schneeloch - das Comeback der alten Männer Zeitraum: 19. - 21.08.2011
Bereits morgens um kurz nach 6 Uhr trafen wir uns bei besten Wetter in Nürnberg und wenig später waren wir auch schon unterwegs.
Die erste richtige Härteprüfung war der Aufstieg und der Rucksack kam einem irgendwie doppelt so schwer wie früher vor. Immer wieder wurden kleine Stops eingelegt, Puls und Atmung kontrolliert, der Körper mit Nährstoffen versorgt und ich nutzte die Gelegenheit meinen Fotowahn auszuleben, bis wir schließlich gegen Mittag die Röth erreichten. Bald ist es geschafft! Damit hätten wir zwei älteren Herren den Tag eigentlich in Würde beschließen können, denn es grenzte schon an ein kleines
Wunder, das es uns überhaupt nochmals vergönnt war die Röth zu erblicken... Mit der lange vermissten Hektik wurde also ausgepackt und sortiert, denn es sollte tatsächlich noch am gleichen Tag ins
Schneeloch gehen um endlich das Oberhaus abzuschliessen und anschließend auszubauen...
Gesagt, getan! Steffen gelang es den Schlot mit Hilfe der Bohrmaschine zu erobern... leider vergebens, denn oben
angekommen mußte er feststellen das es nirgends weiter ging, der Schlot endete. Autor:
Frank Schlöffel |
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Schneeloch - der Anschluß des Murenschachts Zeitraum: 28.10. - 01.11.2011 Nur in den ältesten Schriften stößt man auf vereinzelte Hinweise, wonach es früher einmal eine Epoche gegeben haben muß, in der an der Röth regelmässig mit grosser Teilnehmerzahl geforscht wurde. Offiziell bestätigt wurden diese Sagen und Gerüchte bis heute nie und so ranken sich auch heute noch unzählige Legenden um diese Helden und Pioniere der Höhlenforschung...
Und auch wir sollten bei dieser Tour Geschichte schreiben, zumindest eine kleine....nicht nur weil wir die unvorstellbare Anzahl von
6 Forschern für diese Tour motivieren konnten, sondern auch, weil mit dem Anschluß des Murenschachts an das Schneeloch ein Zusammenschluß
von zwei Höhlen gelungen ist, den kaum mehr jemand für möglich gehalten hatte.
28.10:
29.10: Schluß mit lustig... los geht's! Das Team Irgendwann, gegen 12 Uhr ist aber Schluß mit Lustig und alle Mann machen sich doch noch auf den Weg... eine wirkliche Herausforderung wartet auf uns, denn der seit Jahren überfällige Anschluß des Murenschachts an das Schneeloch, Bereich Schlangenschlund soll endgültig hergestellt werden. Wenn's diesmal nicht gelingt, wann dann? Schließlich haben wir theoretisch 3 Forschungstage zur Verfügung...
Jürgen und Sebi bilden das Murenschachtteam, das zielstrebig den von Seiten des Murenschachts vermuteten Anschlußpunkt ansteuert. Am Schneeloch Man mag es kaum glauben, das Dirk als er als erster den Sandtunnel Richtung Hoonithendom absteigt und dabei noch mindestens 30m vom Grabungsendpunkt entfernt ist, glaubt eine Stimme zu hören, die ihm irgendwie bekannt vorkommt... Je näher wir dem vermuteten Anschlußpunkt kommen, desto deutlicher wird die Stimme und irgendwann sind auch die letzten Zweifel verflogen: es ist tatsächlich Jürgen, der sich auf Seiten des Murenschachts die Lunge nach uns ausschreit. Eigentlich unfassbar aber wahr und natürlich eine äusserst angenehme Überraschung... Und noch viel angenehmer ist, das man Sebi durch ein faustgroßes Löchlein bereits die Hand reichen kann! Das riecht nach einem schnellen Durchbruch... Der Schluf zum Murenschacht Von beiden Seiten wühlen sie wie die Maulwürfe, Unmengen loser Sand und Geröll und auf Seiten des Murenschachts zwei größere Felsplatten werden bewegt und tatsächlich, nach einer knappen Stunde ist es vollbracht. Der Anschluß des Murenschachts an das Schneeloch ist hergestellt und das Schneeloch damit 434m länger und nun beinahe 10,5km lang. Das waren die wohl schnellsten 400m seit Beginn unserer Forschungen, so könnte es in Zukunft weiter gehen...
Was nun ist die Frage, denn damit haben wir unsere Pflicht praktisch schon erfüllt...
30.10:
Es ist auch heute wieder recht spät, als wir uns endlich aus den Schlafsäcken quälen...
Als wir kurz vor Mittag aufbrechen, verläßt uns Johannes. Er hat leider keine Zeit mehr und steigt ins Tal ab.
Doch die Pflicht ruft, denn der allerletzte Einsatz im Brillenschacht, der Seilausbau steht an! Der Seilausbau zieht sich bei beiden Teams doch erheblich in die Länge und Dirk gelingt es darüber hinaus an einer bewetterten Versturzstelle im Fidel Castro, wo er schon vor Jahren immer mal wieder herumgestochert hat, einige Meter voranzukommen. Letztlich kann man dort sogar in größere Räumlichkeiten schauen, erreichbar sind sie vorerst aber noch nicht, da müßte noch einiges erweitert werden. Diese Stelle werden wir uns im kommenden Jahr mit Sicherheit nochmals genauer anschauen. Wieder draussen: Jürgen und Sebi
Erst am späten Nachmittag kommen beide Teams wieder aus der Höhle heraus um sich wie vereinbart am Wolpertinger zu treffen. Autor:
Frank Schlöffel | ||||
Schneeloch - der Saisonabschluß Zeitraum: 11. - 13.1.2011
Zum Ende der Saison hatte es Steffen und mich nochmals ins Tennengebirge verschlagen. Nachdem wir am späten Freitag abend oben angekommen waren, die übliche Materialschlacht überstanden war, der Kampf mit dem Ofen auch gewonnen war, konnte noch etwas relaxt werden... der erste Glühwein der Saison schmeckte zwar nicht berauschend, berauschte aber wenigstens uns und noch viel wichtiger... er wärmte! Eine heiße Würstelsuppe rundete den Vollmondabend an der Röth ab, wobei es in der Doline so hell war, das man teilweise ohne Lampe rumlaufen konnte. Gegen 1 Uhr gings in die Schlafsäcke...
Am nächsten Morgen wurde um 9 Uhr geweckt, etwa eine Stunde später gings zum Schneeloch rüber und gegen 10 Uhr 30 stiegen wir ein. Die Verbindung zum Schlangenschlund war uns noch von letzter Woche bestens bekannt.
Wir haben anhand des Plans von Markus diesen Übergang zum Schlangenschlund nochmals genau untersucht und den Plan so ergänzt, das ich in der
Lage bin, ihn in den Gesamtplan zu übernehmen. Weiter gings in die Hauptetage des Schlangenschlunds und hier das gleiche Spiel: es wurde alles nochmals von uns abgegangen, besichtigt, die Zeichnungen ergänzt...auch hier bleiben nur 2 Fragezeichen offen, die beide auch im Plan vom Markus vermerkt sind.
Zu guter letzt wartete der Murenschacht auf uns...wieder gings durch den erst vor einer Woche ausgeräumten aber natürlich nach wie vor engen
Schluf rüber in den Murenschacht. Ich kannte diese Höhle bisher noch garnicht, so war es dann doch interessant hier mal alles zu sehen. Anschließend gings gemütlich wieder Richtung Ausgang, den wir etwa 18 Uhr 15 erreichten und eine knappe Stunde später waren wir wieder an der Röth. Wieder draussen Wir stärkten uns mit Nudeln und Hackfleischsauce, einer Büchse Bier und dem letzten Tropfen Ouzo den es hier noch gab... Am nächsten Tag gings wieder Richtung Heimat. Eine schöne Abschlußtour 2011... Autor:
Frank Schlöffel |
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