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STM - Leiterkopf - Forschung 2006
Auch dieses Jahr zog es mich wieder ins Steinerne Meer hinauf. - Wenn man die endlose Natur dort
oben einmal erlebt hat, kann man von Ihr nicht wieder loslassen. Zwischen Himmel und Gestein wechselt täglich das
Wetter und damit auch das eigene Befinden. Es gibt gute und schlechte Tage. Aber selbst die schlechten Tage haben
dort oben etwas magisches. Verbirgt der Nebel die Sicht oder die Nacht das Umfeld, kann man Sie immer noch spüren...
die grenzenlosen Weiten verbunden mit Freiheit.
Es ist das Territorium des Steinbock, der einen auf jeden Schritt und Tritt beobachtet. - Es ist eine Welt für
sich. - Und wir nur zu Besuch...
Zu Besuch um eigentlich eine andere Welt zu erkunden. Eine Welt in die man eintaucht, wenn man
den Einstiegsschacht passiert und das Innere des Gebirges betritt.
Hier beginnt unsere Arbeit...
...die Höhlenforschung.

Ganz kurz zur Erforschungsgeschichte
Seit 1970 ist Toni Müller im Steinernen Meer aktiv. Regelmäßige Forschungsfahrten werden vom
VHM organisiert. 1992 werden die Forschungsaktivitäten an der „Blauen Lacke“ unter der Leitung von Peter Lammerer
verstärkt durchgeführt. Wobei sich etliche interessante Objekte um den Leiterkopf herauskristallisieren. Seit
dem wird regelmäßig einmal im Jahr eine Forschungswoche organisiert. - Bis heute.
Mehr Informationen sind unter http://stm.speleo.org zu erhalten.
Forschungsfahrt 2006
Teilnehmer:
Rainer Bornschlegl,
Elisabeth Zahner,
Toni Müller,
Philipp Mittendorfer,
Dirk
Gäste:
Tina,
Klaus Schüttel,
Sabine Bittner,
Tami Bittner
Dirks Tagebuch:
Sa. 19.08.2006
Der Tag des Aufstiegs. Ich war der letzte Nachzügler und schon sehr spät dran. Ich freute mich auf die
Forschungswoche an der ich, wie die letzten zwei Gastforschungs-Jahre, wieder teilnehmen konnte. Bei Frank und
Steffen klappte es diesmal leider nicht.
Ich ließ die Wasseralm links liegen und stieg gleich ganz durch. Gegen 20 Uhr war dann die Sippschaft komplett.
Anwesend sind Tina, Philipp, Toni, Elisabeth, Klaus und Rainer. Es gab viel zu erzählen. Was wir dann auch bis
Mitternacht praktizierten.
So. 20.08.2006
Früh kitzelten uns feinste Sonnenstrahlen aus den Schlafsäcken. Tina zieht nun weiter Richtung Kärlinger Haus und
der Rest richtete sich für die nun kommende Woche richtig ein.
Gegen Mittag überraschte uns ein heftiger Regenschauer, der aber nur von kurzer Dauer war und der Nachmittag wieder
wolkenlos erstrahlte.
Die Ausrüstungs- und Verpflegungsgegenstände wurden komplett neu sortiert und abgelaufenes und überflüssiges
aussortiert.
Rainer und Philipp bereiteten nun unsere erste Tour vor und richteten den Einstieg der Eiskristallhöhle ein.
Mo. 21.08.2006
Dieser Tag war für eine besondere Aufgabe geplant. Vor zwei Wochen wurde ein Materialflug zur Wasseralm organisiert.
Das dort gelagerte Material musste nun abgeholt werden. Wofür wir uns alle zur Wasseralm hinab begaben. Klaus stieg
gleich ganz ab.
Nachdem wir uns das ganze Material geteilt hatten, ging es auch schon wieder an den Aufstieg. Die Schäferhütte gab
uns zwischenzeitlich Schutz vor einem Regenerguss.
Abends feierten wir dann eine 107kg-Party.
Morgen gehts endlich los!
Di. 22.08.2006
Über die Eiskristallhöhle in den Schneebläser
Regen, Regen, Regen...
...zwang uns etwas länger zu schlafen.
In einer Regenpause mogelten wir uns zum Biwak, wo das Frühstück wartete. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, wurde
auch schon eifrig für die erste Tour gepackt.
Gegen 13 Uhr stiegen Toni, Rainer, Elisabeth, Philipp und Dirk in die Eiskristallhöhle ein. Der Regen war
mittlerweile verstummt.
Ziel sollte es sein im letzt jährigen Vermessungsbereich, hinter der „Hall of Bandits“ die Arbeit fortzusetzen.
Dabei wartete die Vermessung des großen schon bekannten Tunnels, die Erforschung eines Fensters, der vermuteten
Tunnelfortsetzung und ein Seitengang mit Schacht auf uns.
Wir seilten in die Höhle hinab.
Am Eisschacht sollte schnell noch eine Umhängstelle eingebaut werden. Das Bohrloch war schon vom letzten Jahr
vorhanden. Leider aber zu kurz, wobei diese Aktion nicht vollendet werden konnte und wir uns weiter zur
„Hall of Bandits“ vorarbeiteten. Nach dem Erreichen dieser Halle, hatten wir es auch nicht mehr weit bis zum
Vermessungsendpunkt. Dort entschieden wir uns den Rest des Tunnels erst einmal abzulaufen und von hinten rückwärts
auf zumessen.
Am letzten 3m-Seilabstieg angekommen, pausierten wir im selbst erstellten „StoneHenge“ und besprachen die weitere
Vorgehensweise.
Wir teilten die Gruppe in zwei Hälften... Rainer, Toni und Elisabeth würden vermessen und Philipp und Dirk sollten
die Neulandforschung übernehmen. Die Bohrmaschine hatten wir dafür dabei.
Während die anderen Ihre Meter zählten machte ich mir einen Kopf, wie ich wohl in das Kluftfenster der vermuteten
Fortsetzung des Tunnels hochkommen würde.
Ich sah es mir aus allen Perspektiven mit viel Licht an. - Es ist vermutlich kletterbar. Einige griffige Risse sind
ja vorhanden. Stellenweise aber sehr nass. Immerhin sind es 12-15m Höhe in der man sich bewegen würde. Ohne
Sicherung nicht durchführbar.
Ich entschied erst einmal den anderen Seitenteil zu inspizieren und lief mit Philipp den Haupttunnel zurück. Kurz
vor dem 6m-Aufstieg konnte man im Verbruch in einen kleinen Gang gelangen, der einen unter die Vorgelagerte
Halle brachte. Hier konnte man in einen ca. 10m tiefen Schacht einschauen. Aber direkt am Schachteinstieg
regnete es wie wild. - So dass eine Seil-Einrichtung unmöglich war und wir diesen Bereich für heute aufgaben.
Letztes Jahr war dieser Bereich trocken. Luftzug ist hier gut zu spüren.
Längst aber nicht so viel wie im Haupttunnel.
Widmen wir uns doch lieber mal der Kletter-Kluftwand.
Dafür schüttelten wir unseren Joker "Bohrhammer" aus dem Ärmel und bohrten in 2m Höhe, mit angelehntem
Hinkelstein, den ersten obligatorischen Gewissens-Spit. Knoteten ein Seil daran und setzten unser Vorhaben fort.
Mit ausgemalter Kletterroute im Kopf, voll gepackt mit Akku, Bohrhammer, Setzzeug und Setzgarnituren kletterten
wir mit ruhigem Gewissen 2-3 Meter schräg hinauf.
Ein guter Platz für eine Seilschlinge zwischendurch. Eine Hachel war perfekt dafür. Daran ging es dann weiter in
eine sehr ungemütliche Tropfstelle. - Einfacher als gedacht!
Für das gute Gewissen wurde auch hier eine Sicherung platziert.
An dieser Sicherung nun hängend, disponierten wir unsere geplante Route etwas um und seilten einige Meter ab. Von
hier konnte man auf die andere Seite pendeln, die viel leichter zu erklettern war. Mit zwei weiteren Fixierungen
war es geschafft.
Ein starker Luftzug ist hier oben zu spüren.
Durch ein Fenster konnte man in eine große Halle einsteigen und diese sogar auf einer steilen Geröllrampe ablaufen.
Die Dimensionen waren beeindruckend.
Am tiefsten Punkt war wieder Seil notwendig und ich kehrte somit um.
Philipp kam mir am Seil entgegen und schaute sich ebenfalls um. Ich übernahm nun die Säuberung des Seilverlaufes
für den Zustieg.
Als ich fast fertig war stieß Rainer ebenfalls zu uns. Toni und Elisabeth sind bereits auf dem Rückweg nach
draußen. Die Vermessungs-Ausbeute waren 166m.
Wir wollten aber noch etwas Neuland sehen, packten Seil ein und begaben uns zu Philipp in die neue Halle.
Dort baute Rainer die nächste Abseilstelle in den tieferen Teil ein. Das dürften ca. 7m gewesen sein. Danach
erforschten wir einen engen Mäander und entdeckten einen größeren Schacht. Minimum 25m tief mit einer Breite von
ca. 10m. - Den haben wir uns für eine spätere Tour aufgehoben und begaben uns ebenfalls auf den Rückweg. Vermessen
haben wir die neuen Teile noch nicht. Diese dürften mindestens 100m hergeben. - Sogar mit großer, offener, sehr gut
bewetterter Fortsetzung.
2 Uhr waren wir wieder im Biwak, in dem nun ein Tortellini-Nachtmahl zubereitet wurde.
Mi. 23.08.2006
Über den Guten-Abend-Schacht in den Schneebläser
Im Halbschlaf dösend wurde es sehr warm. - Die Sonne erhellte mein Zuhaus.
Es wurde schon fast unerträglich.
Ich hob den Kopf an und ein Schmerz jagte mir über den Rücken bis ins Genick.
Ich quälte mich aus dem Zelt und wankte steif mit festgezogenem Kopf über die Karstlandschaft zum Frühstückstisch. Hab ich
mich wohl verlegen.
Das Wetter war bombig und der Tag startete locker im allseits beliebten Biwak-Life. Telefongespräche wurden nachgeholt, und
ganz besonders über die heutige Tour spekuliert.
Wir einigten uns auf was Einfaches und entschlossen uns über den Guten-Abend-Schacht in den Schneebläser einzufahren,
um bekannte aber noch nicht vermessene Teile Richtung Rundschacht aufzunehmen und dabei evtl. eine Verbindung herzustellen.
Wir packten dafür.
Rainer, Philipp und ich begaben sich somit auf die zweite Tour.
Rainer ging voraus und baute den 100m-Schacht ein. Philipp folgte als zweiter und ich als letzter, nur mit sehr stark
abgespecktem Schleifsack, da ein Handicap am Hals schon schwer genug war.
Ich stolperte wie ein Zombi mit steifem Hals den anderen hinterher. Jede unglückliche Bewegung war schmerzhaft. - So ein
Mist aber auch!
Wir waren relativ schnell am Vermessungsendpunkt und stärkten uns dort kurz, bevor wir mit der Weitervermessung begannen.
Den ersten Messzug setzten wir in einem schönen runden 3m-Tunnel, welcher genau an einem Verbruch endete. Irgendwo dort m
usste laut Rainer eine Fortsetzung sein. Bewetterung ist vorhanden.
Ich sah mir den Verbruch genauer an. Einladend war der nicht.
Ich probierte es ganz unten zwischen den untersten eine Fortsetzung zu erspähen. - Keine da...
Dann blieb nur noch oben drüber.
Der Tunnel hatte hier einen Durchmesser von ca. 2m, stieg stark an und war zu dreiviertel mit großem Verbruchblöcken
verräumt. Teilweise 80cm im Durchmesser. Auch war der Verbruch sehr nass.
So ein schöner Tunnel und hier mit einmal so verbrochen, dachte ich mir und kletterte so gut es mit Handicap ging
hinauf. - Die schräge Höhlendecke am Rücken habend konnte man weiter oben in einen weiteren waagerechten Gang
einsehen. Einladend sah es hier jedenfalls nicht aus. Der Verbruch kam von Links. Rechts war eine schlufbare Fortsetzung
zu erkennen. Dahinter schwarzes Nichts.
Ich entschied mich dazu mir das mal genauer anzusehen und hob ein Bein auf den obersten Verbuchblock. Genau in diesem
Moment gab ein riesiger Block unter mir nach und rumpelte mit einem lauten Hall in den Tunnel aus dem ich heraufgeklettert
war. Der ganze Blockverbruch auf dem ich mich befand bewegte sich kurz und blieb aber gleich wieder stehen.
Den Weiterweg hat hier keiner gewagt. Im Plan verzeichneten wir „Verbruch“.
Wir setzten die Vermessung an der Tunnelabzweigung weiter vorn fort. Spreizenderweise in einem Canyon.
Danach landeten wir in einer kleinen Halle. Von dieser ging es wieder in einen Mäander, einem aktiven. Geschätzte 1-2l/Sek.
Rainer fand auch hier seine altbekannte Fortsetzung wieder und baute den Weg dorthin etwas bequemer mit einem Seil aus.
Dann schmiss ich das Handtuch, da das Handicap im Nacken unerträglich wurde, Kopfschmerzen dazu kamen und der ganze Rücken
verspannt war.
Wir brachen hier nach einer 58m-Ausbeute ab und begaben uns auf den Rückweg nach draußen.
Ich stieg gleich ganz aus und die anderen zwei bauten die Guten-Abend-Schacht-Zone wieder aus und kamen 1 Stunde später nach.
Die Nacht war sehr angenehm.
...Sternenklarer Himmel, angenehm warm, garniert mit dem allseits beliebten Steinernes Meer-Ambiente.
Wir hatten mittlerweile zwei weitere Gäst... Sabine und Tami sind da. Welch eine Überraschung!
Mit Hungergefühl im Magen wurde wieder kulinarisch gekocht. Heute waren es Semmelknödel mit Rainer-Spezial-Dazu. - Lecker!
Philipp rundete den Tag mit einer Mouse-Schokola-Überraschung ab.
Dann ging's ab in die Kojen!
Do. 24.08.2006
Schneebläser vs. Brückenröhre?
Das tägliche Ritual... Aufstehen, Frühstücken und über weiteres Vorhaben diskutieren.
Angenehmes Wetter wurde uns vormittags beschert. - Nur gegen Abend sind Gewitter gemeldet.
Mein Genick hat sich nur Minimal erholt.
Rainer hat heute sehr früh schon etwas Vorarbeit geleistet und herausgefunden, dass unsere Schneebläser-Fortsetzung
nicht in Richtung Rundschacht zieht, sondern direkt auf die Brückenröhre zusteuert.
Wir standen nun etwas auf unterschiedlichen Vorstellungen, da ich für die Vermessung des am Dienstag gefundenen
Neulands wäre, er aber nun in Richtung Brückenröhre möchte.
Ich ließ mich aber gern breit schlagen und wir einigten uns auf eine Tour in den Süden, um den Schneebläser zur Brückenröhre voran zu treiben. Und somit knüpften wir an die Arbeit von gestern an.
Philipp entschied sich heute für einen Pausentag und schloss sich der Oberflächen-Erkundungs-Gemeinde Toni, Elisabeth, Sabine und Tami an.
Wir planten somit einen Zustieg über den eigentlichen Schneebläser-Canyon, da der Guten-Abend-Schacht-Einbau uns zu zweit zu aufwendig erschien.
Zu zweit sind wir eh schneller durch den Canyon durch.
13 Uhr rutschten wir den Schneebläser hinab. Nach eineinhalb Stunden waren wir in der kleinen Halle am gestrigen Umkehrpunkt und bereiteten uns auf die Vermessung vor.
Ohne lang zu fackeln wurden Messdaten notiert und die Meter flossen.
Es ging gemütlich in einem Mäander dahin. Immer den First aufwärts entlang spreizend. Bis wir auf eine kleine Halle stießen. Die Halle war ca. 5m tief. Reingeklettert sind wir nicht, da keine Fortsetzung auszumachen war. Ehr oben an der Geröllrampe, die man nicht 100%ig einsehen konnte. Wir widmeten uns dem Haupt-Canyon, der die Halle nur streifte und seinen eigenen Weg nach oben fortsetzte. Erst Canyonartig, dann Röhrenartig. Die Röhre war sehr eng und musste von Geröll befreit werden. Danach querten wir noch einen nassen Schacht und stiessen auf eine Kluft, die sich nach 15m verengte und das Aus für unsere Vermessung erzwang. Na ja, noch nicht ganz. Am Anfang der Kluft konnte ein kleiner, von oben kommender Mäander gerade noch so befahren werden. Wir quetschten uns rein und vermaßen mühevoll Meterstückchen. Die Engstellen wurden immer mehr und man kam geradeso noch hindurch. Sehr mühsam!
Das endgültige Ende für unsere Tour war eine Stelle, bei der man das komplette Schachtzeug und Gurt hätte ablegen müssen. Ob man dann durchgekommen wäre ist auch noch nicht sicher. Hier haben wir die Vermessung dann abgebrochen. Heute wissen wir dass es sich nur noch um ein paar Meter in die Brückenröhre gehandelt hätte.
Wir traten den Rückweg an.
Ich seilte mich in die kleine Halle ab, in der wir die heutige Vermessung begonnen und die gestrige abgebrochen hatten. Unten vernahm ich ein starkes Rauschen. Aber die Halle war bisher immer völlig geräuschlos. Mir kam sofort der Gedanke, dass es draußen mittlerweile regnen würde. Ich rief Rainer zu: "Seil frei! - Es regnet draußen." Und ich legte mich auf einen größeren Block mitten in der Halle, um mein Genick zu entspannen. Ich hörte dem Rauschen zu. - Die Höhle hatte nun irgendwie ein anderes Gesicht. Irgendwie lebhafter.
Rainer mit dem Seil und Abseiler beschäftigt rief mir wiederum zu: "Ich höre es." Und genau in diesem Moment donnerte hinter Ihm mit einem Mal ein Getose los, dass wir unsere Worte nicht mehr verstanden.
Rainer hielt einige Zeit inne. Ich, auf dem Block liegend, konnte ein Beben der Halle spüren.
Der aktive Canyon unter Rainer dürfte aber nun weitaus mehr als die gestrigen 1-2l Wasser führen.
Rainer seilte ab. Ich schlug vor den Canyon noch einmal hinterzuschauen, um die Wassermassen auszumachen. Das wurde aber von uns revidiert, da uns gerade er Gedanke kam, dass wir noch 2 Wasserfall-Stellen im Eingangscanyon auf dem Rausweg queren müssten. Und bevor es noch mehr Wasser wird, wir und uns schnellstmöglich hinausbegeben sollten.
Wir gaben nun etwas Gas....
Die erste kritische Stelle war zwar sehr nass, aber dennoch vertretbar. Wir querten den 60m-Schacht.
Etwas danach kamen wir am Guten-Abend-Schacht vorbei, der nun seitlich einen großen Wasserfall führte. Das gestrige Abstiegs-Seil auf der anderen Seite aber ganz klug verlaufen ist.
Wir kletterten weiter und kamen an die zweite kritische Stelle. Die sah schon sehr ungemütlich aus. Selbst der Seilaufstieg neben dem Wasserfall zeigte uns wie nass Wasser sein kann. Es stellte aber keine gravierende Problematik dar. Nur die Querung weiter oben führte unweigerlich durchs Wasser. Es verpasste uns kurzzeitig eine kräftige Dusche.
Den Rest des Canyons machten wir kein Halt mehr. Eins-zwei ungemütliche Regenstellen nahmen wir wohl oder übel noch mit, bevor wir wieder das Tages-, bzw. das Abendlicht erblickten. - Etwas Schnee lag am Boden und es nieselte noch den ganzen Abend. Aber das sollte uns nicht mehr stören, da es bei uns Reis mit Rainers Spezial-Wurst-Zwiebel-und-Paprika-Sosse gab. Ein Schokoladen-Pudding mit Ananas rundete den Tag ab.
Fr. 25.08.2006
Mein Abreisetag und super Wetter zum aufstehen! Danach gab es ein gemütliches Gemeinschafts-Abschluss-Frühstück,
bevor der Packstress Überhand gewann.
11 Uhr waren wir abmarschbereit... Ich stieg mit Philipp, Sabine und Tami zur Wasseralm ab.
Rainer, Toni und Elisabeth blieben noch einen Tag länger.
Nach dem obligatorischen Vollbad im Obersee setzten wir mit dem Boot über und beendeten 17 Uhr die Forschungswoche
2006.
Zusammenfassung:
Dieses Jahr stand die Aufstockung der Ausrüstung und Verpflegung im Mittelpunkt. 107kg wurden mit
dem Hubschrauber zu Wasseralm geflogen und von dort auf das Plateau getragen. Das ganze beanspruchte 2 Tage.
Aber mit dem Resultat sollte man nun ein paar Jahre arbeiten können.
Drei gute Forschungstouren wurden dennoch in den Schneebläser unternommen und dabei ganze 371m
vermessen. Der Schneebläser besitzt nun eine Gesamtganglänge von 1740,14m und eine Gesamttiefe von 155m. Er setzt
sich aus der Eiskristallhöhle, dem „Guten Abend Schacht“ und dem Schneebläser selbst zusammen.
Wobei schon drei andere Objekte ganz in der Nähe liegen und auf den Anschluss warten.
Das wären der Rundschacht mit 357m GGL, die Brückenröhre mit 281m GGL und der „Hohe Canyon“ mit 111m GGL.
Eine große Fortsetzung mit sehr starkem Luftzug ist im „Westen“ des Schneebläsers vorhanden.
An diesem Ort haben wir bereits Deutschland verlassen und bewegen uns auf österreichischem Terrain, in Richtung
Funtenseetauern, Berg einwärts.
Auf die Fotodokumentation in den Höhlen wurde dieses Jahr komplett verzichtet.
Autor: Dirk
Fotos: Dirk
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